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Benz, Richard [Editor]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0114
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und ward ihm derLeichnam entwendet, so hatte
erLeib und Gut verwirkt. An demselben Tag,
da der Ritter begraben war, da ward ein Dteb
gehangen, und der Ratmeister mußte sein hüren
die ganze Nacht. Der Kirchhof lag auswarts
der Stadr und das Hochgericht stund nichr fern
davon. Die Nachr war kalt und der Ratmeister
fror gar sehr, sah um sich und sah aufdemKirch-
hof ein Licht vondem Hausletn, da die Zrau bei
dem torenRitter lag. Er ging hin und klopfre an
dieThür. Dasprachsie: „Werklopferundweckt
michbetrübceFraue?" Eranrworrere: „Jchbin
es, derRarmeister, mich friert gar sehr und ich
möchte mich bet euch erwärmen." Stesprach:
„Jch fürchte, kommr ihr herein zu dem Feuer,
das wird mich berrübter machen." Er sprach:
„Jch gelob euch bei metner Treuen, daß ich kein
böses Worr sprechen will." Da er nun bei dem
Feuer saß und sich warmte, da sprach er: „Ltebe
zarte Fraue, ihr seid noch so jung und schön, wär
es nicht besser, daß ihr tneuremHauswärelund
Almosen gäbec für seine Seele, denn daß ihr hier
sitzer und euren jungen zarten Letb verzehrt mit
SeufzenundKlagen." Daantwortetesie: „Ach
Herr, hätte ich diese Wone gewußr, ihr wäret
 
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