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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0125
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Handtuch halten." DasprachderVater: „Den
Tag sollst du nimmer erlebcn, daß wir dir also
dienen." Und ward zornigund nahm den Sohn
und warfthninsMeerundrief: „Nunsieh,was
der Vogel gesungen habe." Aber Gott wollte,
daß derSohnschwimmen konme undschwamm
auf eine Jnsel, und war darauf bis an den vier-
ten Tag ohne Essen und Trinken. Des fünften
Tages, da sah der Jüngling ein Schiff daher-
kommenaufdemMeer. Da es nichtfernvonihm
war, begann er zu rufen, daß man ihn um Gott
von derJnsel nahme, er müßte anderS sterben.
Da dieSchiffleure den zarren Jüngling sahen,
erbarmte eS sie, und nahmen thn in ihr Schiff
und führten ihn fern in fremde Lande und ver-
kaufren ihn einemHerzogen. Der gewann ihn
gar lieb, weil er so schön und klug war. Nun ge-
schah es, daß der König des Landes alle Fürsten
und Herren zu sich embieten ließ; der Herzog
ging auch hin, und nahm denJüngling mit sich.
Da nun die Herren alle versammelt waren vor
dem Könige, da sprach er zu ihnen: „Liebe Ge-
rreuen, ihr wolltwissen, warumich euch alleher-
beschieden hab: ich will euch etwas heimlicheS
offenbaren, wer mir das bedeuren kann, daß ich
 
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