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Wegener, Hans
Beschreibendes Verzeichnis der deutschen Bilder-Handschriften des späten Mittelalters in der Heidelberger Universitäts-Bibliothek — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.2078#0040
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148v. Joseph gibt sieh seinen Brüdern zu erkennen.
Rückkehr des verlorenen Sohnes.
Christus erscheint den Jüngern.
Links: David, Jesaia; rechts: Jesus Sirach,
Hesekiel.

t 53 \ Jakob ringt mit dem Engel.
Gideon und der Engel.

Thomas greift in die Seiten wunde Christi.
Links: David, Jeremia; rechts: Jesaia. Ifosea.

158v. Ilenoch betend (aus den Wolken ragt die
1 land Gottes).
Elias Himmelfahrt im feurigen Wagen.

Christi I limmelfährt.
Links: Moses, Salomon;
Michal.

Ein Zeichner.

rechts: David,

162v. Gott spricht zu Moses.

Feuer fällt auf Elias Opfer.
Pfingsten.

Links: David, Hesekiel; rechts: Jesus
Sirach, Joel.

165'. David und Salomon.

Salomon laßt ßenaja hinrichten.
Jüngstes Gericht.

Links: David, Moses; rechts: Salomon,
Jeremia.

169*. Salomon und Bathseba.
Esther und Ahasverus.
Krönung Mariae.

Links: David. Salomon; rechts: Salomon,
Jesaia.

Deckfarbenmalerei in kraftigem, buntem Kolorit. Einzelne Konturen sind mit der Feder nachgezogen.
Modellierung mit der Farbe ist gering.

Farben: Blattsilber, Blattgold. Deckweiß, warmes Saftgrün, Schwarzgrün, helles Chromgelb, Indisch-
gelb, warmes Braun, heller braunroter Fleischton. Kobalt, Karmin, Zinnober. Grau.

Die Figuren stehen neben- und dicht hintereinander auf einem Bodenstück mit vielen Gräsern und
Blattpflanzen. Verschiedentlich kommen Köpfegruppen vor. Blattgoldhintergrund, in den mit einem
Rädchen Punktreihen eingedrückt sind. Häufig sind (zum Teil beschriftete) Spruchbänder zur Raum-
füllung benutjt. Einfacher roter oder orangefarbener Strich als Umrahmung.

Die Figuren sind meist im Dreiviertelprofil, leidlich proportioniert mit etwas großen Köpfen dargestellt.
Versuche zu individualisieren, vor allem bei den Prophetenköpfen, sind unverkennbar. Die Bewegungen
sind im allgemeinen ruhig, heftige Affektbewegungen fast immer steif oder verzeichnet. Affekt ist durch
Gesten und Mimik (Schreien, vor Schreck erhobene Hände usw.) etwas steif und wenig nuanciert dar-
gestellt. Auffallend viel Blut (bei den Passionsszenen; das in Bayern häufige Motiv, daß der Maria
unter dem Kreuz das Blut ihres Sohnes auf das Kopftuch getropft ist; der blutseh wütende Christus auf
dem ölberg; zerstückelte Glieder bei dem bethlehemitischen Kindermord usw.). Kleine realistische Züge
sind häufig (der Henker, der Jeremia geißelt, hat ein zerschundenes und verbundenes Bein; Christi
Henker hat zerrissene Beinlinge: Jakob trägt das Abzeichen des Drachenordens usw.). Die Figuren
sind in die Tracht aus der Zeit um 14-30 gekleidet (Brokatgewänder, farbig geteilte Kleider); der Falten-
wurf ist rund und weich.

Ffenr, Corncll: Biblis pauperum. Stockholm 1925.

Brevier

Bayrische, wohl Eiehstätter Hs.

Kalender der Diözese Eiehstätt.

Um 1450.

Pergament; 26,5x39,8 cm; zwei Spalten; große, sorgfältige Schrift: bunte Initialen mit Ranken werk in
verschiedener Größe und kleine blaue oder rote Initialen.

Im Kalender die Sternbilder.

Ein Zeichner.

Deckfarbenmalerei in buntem Kolorit. Einzelne Konturen mit der Feder nachgezogen. Schwache Model-
lierung mit der Farbe.

Farben: Deckgrün, Kobalt, Chromgelb, Indischgelb. Zinnober, schmutziges Karmin, Deck weiß und
Mischungen, vor allem mit Deckweiß.

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