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Wegener, Hans
Beschreibendes Verzeichnis der deutschen Bilder-Handschriften des späten Mittelalters in der Heidelberger Universitäts-Bibliothek — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.2078#0061
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Boner: Edelstein.

pal.

germ. 314.

A

Augsburger Hs. Um 1445.

f. 4*v: „Item zu hagenow py dypold laber sclireyb' lert die kinder sind die buch tatsch" etc. (folgt Ver-
zeichnis von Handschriften, abgedruckt bei Kautsch).
94r: „Explicit fridankus jn Augusta Anno domini M.CCCC.XLUI".

197v: „.....1447 die 20 decembris".

200r: „Item accomodavi frydrico rabsakstainer scriptori iudiciali inrain anno 1449 a. d. 24. mareij 2a.
feria post letare vitä sancte brigite in albo libro 11109 quartal' arti lo° 019 accomodabit m'reynhardii eü
weschelyer etywain in uno volumine zalt. Item'" etc.

Mehrere, ursprünglich nicht zusammengehörige Hand-
schriften zusammengebunden. Illustrationen nur zu
Boners Edelstein (f. 1r—50v).

Papier; Wasserzeichen: a) 4*ff. Stern 6044 Var. (Hol-
land 1419, Fabriano 1412), b) f. 16ff. Menschenkopf 15612
(Würzburg 1433), c) f. 57ff. Wage 2467 Var. (Augs-
burg 1469—1478, Liegnü? 1470, Breslau 1473—1479,
Brunn 1477), d) f. 180ff. Berg 11848 (Vicenza 1455);
20,6x28,8 cm; zwei Spalten; saubere Schrift; eine rote
Initiale auf schwarzem Fleuronnegrund, sonst einfache
rote Initialen.

89 Bilder, etwa 1/i Spalte groß, zwischen dem Text.
Außerdem von Dilettantenhand zwei unkolorierte Feder-
zeichnungen ohne Bedeutung.

f. 104 \ Taubenhaus. 200 *v. Dach.

Ein Zeichner.

Lockere, skizzenhafte Federzeichnung in warmem,
stumpfem Kolorit bemalt. Geringe Modellierung durch
ausgesparte Lichter.

Farben: Olivgrün, Graublau, Rotbraun, Grau.

Die Figuren stehen nebeneinander gruppiert auf
einem Bodenstück mit Gräsern und Kleeblättern, das
zuweilen an den Seiten zu einer kleinen Anhöhe mit
einem Baum oder Haus erweitert ist. Himmel ist nicht
dargestellt. Umrahmung fehlt.

Die Figuren sind leidlich proportioniert, mit großen
ausdruckslosen Köpfen und ohne Individualisierungsversuche dargestellt. Sie tragen bürgerliche Tracht aus
der Zeit um 1440—1450 mit eckigem Faltenbruch. Die Tiere sind sehr plump gezeichnet, zum Feil heral-
disch stilisiert. Architektur ist maßstäblich zu klein, aber ohne grobe perspektivische Fehler. Die Bäume |
haben einen naturalistischen Stamm und eine flache breite Krone aus wagerechten Strichlagen.

Die Handschrift gehört stilistisch nach Augsburg und geht mit pal. germ. 794 auf eine gemeinsame f
Vorlage zurück.

Die Arbeit ist recht plump und primitiv, doch gibt ihr die skizzenhafte Zeichnung etwas Lebendigkeit.

7?. Kauhsch: Diebolt Lauber und seine Werkstatt in Iiagen.au, Zentralbl. f. Bibliothekswesen 1895.

F. Rosenthal: Zu den Anfängen der Holzsdinitiillusiration in Ulm, Monatsh. f. Kunsimissensch. 1913, lieft 5.

Abb. 47: pal. germ. 314 f. 40v (Originalgröße).

Illustration z u r F a b e 1 v o n d cm Zoll a e r
d e m K r ii p p e I.

11 n d

Oberrheinische Hs.

Otto von Passau: Viemiidzwanzig Alte.

pal. germ. 322.

1457.

f. 359: „......do mau zalte gottes geburte M.CCCC. und LV1I jor an saut appolonia tag in der zehen

stund noch mittage von mir hans seiler wart dis buch usgesehribeii. Amen, ora pro scripptore".

30
 
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