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Wegener, Hans
Beschreibendes Verzeichnis der deutschen Bilder-Handschriften des späten Mittelalters in der Heidelberger Universitäts-Bibliothek — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.2078#0077
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Hintergrund mit geometrischem Ornament; f. 11 '—21T eine Landschaft aus zwei schräg nach der Mitte

zu laufenden Kulissen, in deren Schnittpunkt meist eine Stadtansicht gemalt ist [f. 16v Abb. 63J: f.25r—3iv

ein gerades, grünes Bodenstück vor einem gemusterten Vorhang mit bunten Fransen. Unier der Bemalun»;

ist deutlich zu erkennen, daß der Zeichner

ursprünglich bei allen Illustrationen als Bild-
bühne eine Kulissenlandschaft gezeichnet hat.

(Vielleicht sind Zeichnung und Bemalung von

zwei verschiedenen Händen ausgeführt.) Alle

Bilder sind von einem breiten profilierten

Rahmen (in Rot, Gelb oder Grau), der an der

äußeren Ranke mit einer Reihe schwarzer

Halbkreise verziert ist, gerahmt.

Die Figuren sind sehr plump, mit steifen

Bewegungen und ohne Ausdruck dargestellt.
Haltung und Geste ist immer dieselbe. Der
Tod ist als halbverwester, brauner Leich-
nam mit Szepter oder Stock, vereinzelt mit
einer Krone auf dem Kopf, dargestellt.

Die Kulissenlandschaft ist schematisch
aufgebaut. Die vordere Kulisse ist in kal-
tem, dunklem Grün gemalt, mit Gräsern
und Blumen bewachsen und hat eine graue,
scharf abgebrochene Vorderkante mit tiefen
Spalten. Die hintere Kulisse ist in hellem
Gelbgrün gemalt und mit kleinen Bäumen
bewachsen. Das kleine Stadtbild im Schnitt-
punkt der Kulissen ist sehr verschieden-
artig gestaltet.

(f. 11r—20'' ein dem Hohentwiel ähn-
licher Berg mit Burg; f. 21v Seeland schalt mit
Schiffen vor dem Stadtbild.) Blauer, nach
unten aufgehellter Himmel. In der Verschnör-
kelung der Schrift in den ersten Zeilen stehen
verschiedentlich die Buchstaben M und f. Da
f. 9V in derselben Weise das Wort „fbrtuna"
geschrieben steht, wird es wohl als ein
Glückwunsch für Margarete von Savoyeu
und nicht als Schreibermonogramm zu er-
klären sein.

Die Arbeit ist sorgfältig, aber ungeschickt.

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Abb. 64: pal. genn. lll f. 21' (Blatlgr.). — Initialseite mit D-Initiale.

Schwäbische Hs.

Legende vom hl. Mauritius und Legende vom hl. Meinrat.

pal. genn. 111.

Um 1470.

f. 62v: „Der hochgeborn ffrowen von wirtenberg („schenkent" ausgestrichen) unser gnädigen ffrovve schenkent
wir nach benempten frowen dis buch. A. Agnes Tygin.
Clara seh wendin her hausen schwenden Hitlers Husfrow (gemeint ist wohl der bitter Schwenden

von Ostrach, der in Rai^enried begütert war).
Margaretha Ascherin hansgen Aschers husfrow
Regula Meysin
Ffigura Cypin"
(„Barbara Goldlin Heinricli Goldlins husfrow" durchgestrichen.)

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