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Abraham
Mala Gallina, Malum Ovum, Das ist: Wie die Alten sungen, so zwitzern die Jungen: Im Zweyten Centi-Folio Hundert Ausbündiger Närrinnen Gleichfalls in Folio, Nach voriger Alapatrit-Pasteten-Art, So vieler Narren Generis Masculini, Anjetzo auch Mit artigen Confecturen, Einer gleichen Anzahl Närrinnen Generis Foeminini, Zum Nach-Tisch, Allen Ehr- und Klugheit-liebenden Frauenzimmer zur lustigen Zeit-Vertreib und wohlgemeinten Warnung In Hundert schönen Kupffern moralisch vorgestellt — Wien, 1713 [VD18 14661225]

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https://doi.org/10.11588/diglit.37593#0054
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Bäurische Närrin.

beisset/ weilen er nicht gedacht / das; selbe sotten andern in die Zähn
gestrichen werden. Wann er an den Finger Nägeln wie ein Seiden-
Wurm an dem Maulbeer-Blat nagelt und küssten auß diesen Zei-
chen mereket dasWeib/ dsrGlücks Stern habe eineSpitz verlohren/
erbiechet sich daherozuHuiffundRarh/was begehrt und vermeynt
der Her?/daß ihm durch mich kan gedienet werden? Der Mann singt
LieLer/diesichzwarrcimennach deß Poeten Worten/reimen sich
abergar nicht für die Zuhörer der Ehrund Unschuld; dann seynd sie
keine Gefänger von Hadern / so seynd sie doch von Zotten: Das
Weib auffdero wegen/ob solchen Bossen und A crgernuß/die Rosen
der Schamröthe wachsen/erkühnersich aus Antrieb des Gewissens-
Eyfees/mitGlimpfflichkeit fürzuhalten: Herr/jetzt das ko^
ausgewaschen: Baubau/ was seynd das für Reden? Schäme sich
Der Herr. DerManngibtguteWort/einjedersagt/sieseyndfeil
gebottenumbein Spott : GibtguteWort/ aus hundert ist nicht
eins gerecht/ noch Lobens/ noch der Ehren Werth: Gibt gute Wort/
DerZuhörer kan nicht anders urtheilen/ als würde dem Lucifer kein
Bußssondern ein Lob-Prediggehalten: Gibt gute Wort wann sel-
be Eichel waren/ könren sie ohn Verdrucken denen Schweinen für
das beste Mäst Futter fürgeschitter wE: Gibt gute Wort/daß alle
ihr sä!VI qu3icilÄ der Sicherheit bey der eröffneten Zimmer-Thür
suchen: Mbtgute Wort/daß alleHertzen vor Schrecken und Zit-
tern nach den Luccurs der Nothhelffer feufftzen: Das Weib allem
bescheidener als andere/erwartet die Zeit/bis das Essig Mau! deß
Manns wird ausgesäuert haben! alsdann wird sich die Gelegenheit
selber geben/ die Fehler zur Besserung bey dem Mann anzubringen/
dann ein gutes Wort findet/ und machteiuguten Herrn.EmHauß-
Regel vor die Weiber ist: Domiuum eum vocaus, daß sie ihre
Männer jederzeit in dem Henn-Nahmen/ in Herrn-Ehren anse-
he» sollen.
Die Hässlichkeiten zwischen den Ehe Leuten muffen scyn wie
das Saltz/nicht zu viel nicht;» wenig/zu Vielist heuchlerisch/zuwe-
nig UN- gar zuwenig ist Bäurisch.
All
 
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