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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0032
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schwinde ab, als ob man nur auf mich wartete,
und so bald ich nur käme, gleich anfangen wür-
de. Ze näher die Zeit kam, je ungeduldiger
wurde ich. Ich gab dem Barbier, den ich ho-
len lies, um mich zu barbiren, einen derben Wer-
weiß, daß er zu späte käme, und daß ich seinet-
wegen die Komödie noch versäumen würde. Ich
siche alle Minuten nach meiner Uhr, undichkon-
re mir nicht einbilden, Daß sie natürlicher weise
so langsam gieng. Kurz, ich nahm alles dasje-
nige vor, was ein alberner Mensch vornehmen
kann, und ich ließ allen Leuten, die in diesem
Hause um mich waren, Deutlich sehen, Daß ich
nicht wohl bey Sinnen war.
So bald es viere schlug, gieng ich an das
Komödienhaus hin, und weil es erst um fünfe
aufgemacht wurde, so hatte ich Zeit übrig, mich
zu besinnen, indem ich hin und her spatzieren
gieng. Ich lermte wider den Thürsteyer, und
.ach dachte, er käme Diesesmal mit Fleiß später
als sonst, aufzumachen. Endlich aber wurde
Die Thür ausgemacht; ich eilte geschwinde hinein,
oder daß ich es recht sage, ich rennm mit vol-
len Schritten hinein; aber ich mußte meinen
Gang wider meinen Willen mäßigen; denn cs
waren noch keine Lichter ungebrannt, und ich
stund in Gefahr, den Hais zu brechen; denn
man sieht Durchaus gar nichts, wenn man aus
dem Sonnenschein bey Hellem Tage in einen fin-
stern Orc kömmt. Nachdem ich mich aber etli-
 
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