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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0120
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nig wären, daß sie in das Netz gerachsn kön-
nen, ehe sie jemals an diesen elenden Untergang
gedacht haben. Ihr Witte ist dermaßen ver-
kehrt, und ihr Herz hängt so sehr an den Lust-
barkeiten des Ortes, daß sie sich lieber ager Ge-
fahr aussctzcn, ehe sie aus dem Wege treten,
und lieber alles Weh undUnglück über sich kom-
men lassen.
Sieh nur jene Schaar, wie sie die krüm-
westen Wege erwählt, wo oftmals der schwarze
Thurm hinter ihrem Rücken steht, und die glan»
zende Senke sich ihnen nur seitwärts zeiget, daß
sie also nur einen schwachen Schein davon se-
hen. Diese Thoren begnügen sich hieran, weil
sie nicht wissen, ob die andern Menschen einen
völleren Glanz erblicken. Dieser Weg heißt der
Aberglaube und Menschenwitz: Die, welche
darauf wandeln, übersehen schändlicher Weise
dasjenige, was ihnen die Regeln und die Ge-
setze des Ortes vorschreiben, und stoppeln sich
ein ander Gebäude von Regeln und Vorschrif-
ten zusammen, von welchen sie sich viel Si-
cherheit versprechen.
Er zeigte mir noch viele andere Arten von
Thoren , die mir bald den Ort verekelten- End-
lich brachte er mich auf den geraden Weg, wo
ich ein wahres und dauerhaftes Vergnügen fand,
welches mich den ganzen Weg hindurch einNahm;
bis endlich mein Vergnügen so hoch stieg, daß
meine
 
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