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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0130
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128 MW KKW
meine Aufmerksamkeit daraus, ihr Bezeigen in
Acht zu nehmen.
Die ganze Zeit nun, da wir so nach ihr
guckten, nahm sie selbst kemes einzigen Dins
ges neben ihr wahr , sondern konnte recht auf-
merksam thun; ihre Augen mochten von ohnge-
fahr gerachen, wohin sie auch wollten.
Nunmehro fieng man an die Qrgel zu spie-
len, und da war unsre Schöne wiederum m der
Musik dermaßen geschickt, daß Sie mchk nur
mit einer kleinen Bewegung des Kopses denTact
wies, sondern auch unterschiedliche Menen da-
zu machte. Wenn die Töne stark und fremde
waren, so sah Sie ernsthaft in die Höhe; wenn
sie munter klungen, so lächelte Sie freundlich;
wenn die Noten janst und zärtlich waren, so sah
Sie ganz gütig und erbarmungsvoll aus.
Da sie es nunmehr der ganzen Versamm-
lung durch ihre Mienen und Gehör begreiflich ge-
macht hatte, daß sie Musik verstund, so fehlte
nun nichts mehr, als daß w'v auch noch wüß-
ten, daß sie auch singen könnte: deswegen,
sobald als man das Lied anstimmcke, so ließ sich
ihre Stimme vor allen andern hören; es kann
auch seyn, daß die Nebensihenden mit Fleiß
nicht recht laut sungen, damit sie nur ihre Stim-
me hömen.

Niemals
 
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