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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0177
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erfordert wird, die ewige Herrlichkeit zu ge-
winnen , als die Macht und den Ruhm weni-
ger Jahre; oder, daß ich es mit andern Wor-
ten sage: Wir können mir mehrerer Gemäch-
lichkeit Ehre , verdienen, als sie erhalten.
Der Ehrgeihige sollte sich der Klage jenes
Cardinals erinnern, der da sagte: Hätte ich
Gott mit eben dem Flsiße gedienet, womit ich
meinem Könige gedienet, er würde mich in mei-
nem hoben Älter nicht verlassen haben. Der
Cardinal Wolsey mildert hier seinen Ehrgeitz
durch densscheinbaren Vorwand, er bäae sei-
nem Könige gedienet: da doch seine Worte m
der eigentlichen Verbindung nichts anders sa-
gen, als daß, wenn er von der Religion ge-
trieben worden wäre, anstatt, daß ihn die Ehr-
sucht getrieben, so würde ihm nicht der Trost
derselben geftblet Haden, wenn ihm gleich diegan-
ze Welt den Rücken zugekehm.
Zum dritten wollen wir die Beschwerlich-
keiten der sinnlichen Lust mit der tugendhaften
vergleichen, und sehen, welche davon schwerer
wiegt. Bey dem ersten Anblicke könnte es wun-
derlich zu seyn scheinen, daß man Leute, die
im Vergnügen leben, ermahnen wollte, ihren
Wandel zu ändern, weil sie ein Leben voller
Mühe führen. Jedoch, wenn wir sie so ge-
schäftig und munter, in der Nachjagnng nach
dem Vergnügen, unter so vielen Unruhen,
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