176 HMS KMtzS
und dem Spiele so mancherley Leidenschaften
sehen, so mögen sie der Wahrheit nach ant-
worten, ob die Beschwerlichkeiten, dir sie aus-
stehen , nicht ihr Vergnügen übertreffen. Die
Untreue an der einen Seite unter beyderley Ge-
schlechtern, und der Eigensinn an der andern,
die Miterdrückung der Vernunft, dir Schmer-
zen der Leidenschaften, das Fehlschlagen im Be-
sitze, die Gewissensbisse, die Eitelkeiten und
Beunruhigungen, welche auch die feinsten und
zärtlichsten Vergnügungen begleiten, darinnen
die Geschäfte dieses Lebens bestehen, machen
es so betrübt, daß kein Mensch für weise gehal-
ten wird, bis er es überwunden hat, oder für
weise, als in so weit er sich von demselben gerei-
niget hak. Weise und glücklich sind diejenigen
Menschen zu nennen, welche alles dieses flei-
ßig überlegen, und es sich zu Nutze Machen
lernen. Denn die Summe von allem diesem
ist, daß der Mensch zu einen! wirksamen We-
sen gemacht worden. Er mag nun auf den
Wegen der Tugend oder des Lasters wandeln:
so ist es gewiß, daß er viele Schwierigkeiten
anrreffen wird, seine Geduld zu prüfen, und
seinen Fleiß zu erregen. Eben dieselbe, wo
nicht größere Arbeit, wird in dem Dienste des
Lasters und der Tborheit, als in dem Dienste
der Tugend und Weisheit, erfordert. Und es
ist ihm diese leichte Wahl gelassen, ob er mit der
Stärke, wovon er Herr ist, der Glückseligkeit
oder der Reue nachjagen will.
Ein
und dem Spiele so mancherley Leidenschaften
sehen, so mögen sie der Wahrheit nach ant-
worten, ob die Beschwerlichkeiten, dir sie aus-
stehen , nicht ihr Vergnügen übertreffen. Die
Untreue an der einen Seite unter beyderley Ge-
schlechtern, und der Eigensinn an der andern,
die Miterdrückung der Vernunft, dir Schmer-
zen der Leidenschaften, das Fehlschlagen im Be-
sitze, die Gewissensbisse, die Eitelkeiten und
Beunruhigungen, welche auch die feinsten und
zärtlichsten Vergnügungen begleiten, darinnen
die Geschäfte dieses Lebens bestehen, machen
es so betrübt, daß kein Mensch für weise gehal-
ten wird, bis er es überwunden hat, oder für
weise, als in so weit er sich von demselben gerei-
niget hak. Weise und glücklich sind diejenigen
Menschen zu nennen, welche alles dieses flei-
ßig überlegen, und es sich zu Nutze Machen
lernen. Denn die Summe von allem diesem
ist, daß der Mensch zu einen! wirksamen We-
sen gemacht worden. Er mag nun auf den
Wegen der Tugend oder des Lasters wandeln:
so ist es gewiß, daß er viele Schwierigkeiten
anrreffen wird, seine Geduld zu prüfen, und
seinen Fleiß zu erregen. Eben dieselbe, wo
nicht größere Arbeit, wird in dem Dienste des
Lasters und der Tborheit, als in dem Dienste
der Tugend und Weisheit, erfordert. Und es
ist ihm diese leichte Wahl gelassen, ob er mit der
Stärke, wovon er Herr ist, der Glückseligkeit
oder der Reue nachjagen will.
Ein