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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0181
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blättern wahrnehmen? Wir rühmen uns, wie
Ln allen freyen Künsten, also auch in Der Ma-
lerey, eines guten Geschmackes; und können
doch solche ungeschickte Mißgeburten eines halb
unsinnigen Künstlers, wie zum Exempel auf
den Tarockkgrten, vor unfern Augen sehen,
ohne ein Misfallen deswegen zu bezeigen.
Wäre Vas Kartenftie! Key Uns nicht Mos
de und unbekannt gewesen, und man Hattees
Ln Amerika, oder bey andern barbarischen Völ-
kern zuerst gefunden, wie sehr würden wir nicht
über diese albernen Nationen rriumphiret ha-
ben ? Wie lächerlich würden uns die seltsamen
Gestallen und ungereimt unter einander gemisch-
ten Farben nicht vorgekommen seyn? Und was
hätte uns absurder und chörichrer geschienen,
als die unordentliche Ordnung, die unrer die-
sen Hirngespinsten angetroffen wird. Za, matt
stelle sich vor, daß etwa ein Ausländer zu uns
käme, dem man von der Klugheit der europä-
ischen Nation sehr viel erzählet härte; und man
führte ihn auf die Caffsehäuser, Caffeegärren,
oder in unsere Häuser, wo er eine Spielge-
sellschaft nach der andern amräfe, die mit al-
ler möglichen Aufmerksamkeit, Vorsichtigkeit,
Nachsinnen und trockenen Mienen, etliche steift
Pappiere in Händen hielten, dieselben bald
mengten, bald abhüben, bald tzercheilten, bald
unter einander würfen, dabey bald lachten,
bald zankten, bald vergnügt, bald zornig aus
M r emam
 
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