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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0182
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einander gingen, bald entsetzlich fluchten, bald
Vie entsetzlichsten Mienen machten, wenn sie
Spiele und Geld verlöhren: was meynen wohl
vernünftige Leute, was ein solcher Ausländer
für einen Begrif sich von uns machen, und was
für ein artiges Unheil er von den klugen Europä-
ern fällen würde?
Kurz, was ich von allen Karten gesagt
habe, das güt so wob! von den deutschen als
von den französischen, keine Kam hat vor der
andern einen Vorzug; alle haben was unver-
nünftiges an sich. Daher dürfen sich die Fran»
zvsen, die sich sonst in allen politischen Stücken
einen Sprung voraus zu haben rühmen, gar
nicht denken, daß sie in diesem Stücke geschick-
ter wären als wir sind. Nein, ihre Bilder
sind eben so abgeschmackt gezeichnet als die un-
srigen, und ihre Farben eben so unrecht ange-
bracht als die deutschen, wenn man noch ei-
nen Unterschied ja bemerket, so ist es dieser,
Vaß die Ordnung ihrer sogenannten Maradore,
oder Haupttrümpfe, und aller Ktwren über-
haupt, um einen ziemlichen Theil verwirrter
ist, als bey uns Deutschen, woraus man ab-
nehmen kann, daß ihre Karten einen noch grö-
ßer» Phantasten zum E finder gehabt Haven.
Gesetzt auch, Daß es keine Schande für ein
Volk wäre, daß bisweilen ein abenrheuerlicheS
Gehirn darunter gefunden würde: so wäre doch
dieses einem Volke keine Ehre, daß sie derglei-
 
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