Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1896 [1. Oktober 1895 - 1. Oktober 1896]

Zitierlink: 
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/adk_chr_1896_71/0095
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
V. LEBENSLAUF
der vom 1. Oktober 1895 bis 1. Oktober 1896 verstorbenen Senatoren,
Mitglieder, Lehrer und Beamten.
(Auf Grund der im Archiv der Akademie gesammelten Personalnachrichten.)
Encke, Erdmann, Professor, Bildhauer, Ordentliches Mitglied
und Senator der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin, wurde
am 26. Januar 1843 zu Berlin geboren. Im Jahre 1860 bezog er die
Königliche Akademie der Künste hierselbst und wurde Schüler
von Albert Wolff, dessen Lehrer Rauch gewesen ist. Sein
erstes grösseres Werk war „Germane im Kampf mit zwei Galliern“,
dem „Odysseus und Penelope“ folgte. Als Sieger in einer Konkurrenz
schuf er das eherne Standbild des Turnvaters Jahn in der Hasenheide
zu Berlin, dessen Enthüllung 1872 stattfand. Von seiner Hand rühren
ferner her die Bronzestatue des Kurfürsten Friedrich I. von Branden-
burg an der Fassade des Rathauses von Berlin, sowie die Büsten Ihrer
Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich, deren Lehrer er im
Modellieren gewesen ist, der Maler Döpler und Steffeck und
der Hofschauspielerin Johanna Jachmann-Wagner. Sein be-
kanntestes Werk ist die warm empfundene Marmorstatue der hoch-
seligen Königin Luise, wozu er 1877 den Auftrag erhielt. Dieses
Werk hat gegenüber dem Drake’schen Denkmale des Königs
Friedrich Wilhelm III. im Tiergarten Aufstellung erhalten und
wurde 1880 enthüllt. In demselben Jahre wurde ihm für die Ruhmes-
halle die Ausführung zweier Kolossalstatuen in Bronze, des grossen
Kurfürsten und Friedrichs des Grossen, übertragen. Nach dem
Hinscheiden seiner Grosseltern, des Kaisers Wilhelm I. und der
Kaiserin Augusta, betraute Seine Majestät der jetzt regierende
Kaiser und König den Künstler mit der Herstellung der Sarkophage
des alten Kaiserpaares und der gewaltigen Figur des Erzengels
St. Michael für das Mausoleum zu Charlottenburg. Die Durch-
führung der schwierigen Aufgabe ist so gut gelungen, dass die
 
Annotationen