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Sarkophage den Vergleich mit den Rauch’schen Werken nicht
zu scheuen haben. Auch für die Mitwirkung der Ausschmückung
der Siegesallee war der Entschlafene in Aussicht genommen, doch
setzte sein am 7. Juli d. J. erfolgter Tod, nachdem er gerade von
einer Erholungsreise nach Italien zurückgekehrt war, allem Schaffen
ein Ziel. Seine letzte Arbeit, die in 1 ’/s Lebensgrösse ausgeführte
Bronzebüste des aus Friedrichs des Grossen Zeit bekannten Generals
von Rohdich, wurde am Todestage des Künstlers im Guss vollendet
und am 8. August d. J. auf dem Kasernenhofe des I. Garde-
Regiments z. F. in Potsdam enthüllt. Als Ordentliches Mitglied
und als Senator gehörte Encke der Königlichen Akademie seit
1882 an. Encke war ein feinsinniger und reifer Künstler, der an
fruchtbarerem Schaffen nur durch ein langjähriges Brustleiden
gehemmt wurde, daneben ein Mensch von reicher Bildung, liebens-
würdiger Lebensauffassung und unverwüstlichem Humor, der sich in
den Kreisen seiner Kollegen und Freunde einer aussergewöhnlichen
Beliebtheit erfreute.
Hopfgarten, August, Professor, Geschichtsmaler, Ordentliches
Mitglied der Königlichen Akademie der Künste, wurde zu Berlin
am 17. März 1807 geboren. Wie er in seiner, von ihm selbst ver-
fassten und für das Archiv der Akademie bestimmten Lebens-
beschreibung aus dem Jahre 1841 mitteilt, fühlte er schon in seiner
frühesten Jugend Neigung zur Kunst und folgte dem Drange seines
Herzens, indem er jede freie Stunde dazu benutzte, Kupferstiche
oder Zeichnungen, die er irgendwo erlangen konnte, zu kopieren.
Sein erster Lehrer war Ruscheweyh, Bruder des Kupferstechers,
der ihn im Zeichnen unterrichtete. Im Jahre 1820 wurde er als
Freischüler in die Akademie aufgenommen, woselbst er zuerst
unter Professor Dähling in der dritten Klasse akademischen Unter-
richt genoss. Nicht lange nach seinem Eintritt in die Akademie
wurde er vom akademischen Senat unter die remunerierten Schüler
aufgenommen, die der Professor Niedlich beaufsichtigte. Hier-
durch war er berechtigt, am Unterricht in allen Fächern teilzu-
nehmen. Sein innigster Wunsch, sich einem Meister ausschliesslich
anzuvertrauen, sollte zu seiner grössten Freude bald in Erfüllung
gehen, indem ihn Professor Wach im Jahre 1822 als seinen Schüler
annahm. Bei einem Preisausschreiben, das der Senat der Akademie
im Jahre 1825 veranstaltete, wurde seinem Bilde „Akrisius, seine
Sarkophage den Vergleich mit den Rauch’schen Werken nicht
zu scheuen haben. Auch für die Mitwirkung der Ausschmückung
der Siegesallee war der Entschlafene in Aussicht genommen, doch
setzte sein am 7. Juli d. J. erfolgter Tod, nachdem er gerade von
einer Erholungsreise nach Italien zurückgekehrt war, allem Schaffen
ein Ziel. Seine letzte Arbeit, die in 1 ’/s Lebensgrösse ausgeführte
Bronzebüste des aus Friedrichs des Grossen Zeit bekannten Generals
von Rohdich, wurde am Todestage des Künstlers im Guss vollendet
und am 8. August d. J. auf dem Kasernenhofe des I. Garde-
Regiments z. F. in Potsdam enthüllt. Als Ordentliches Mitglied
und als Senator gehörte Encke der Königlichen Akademie seit
1882 an. Encke war ein feinsinniger und reifer Künstler, der an
fruchtbarerem Schaffen nur durch ein langjähriges Brustleiden
gehemmt wurde, daneben ein Mensch von reicher Bildung, liebens-
würdiger Lebensauffassung und unverwüstlichem Humor, der sich in
den Kreisen seiner Kollegen und Freunde einer aussergewöhnlichen
Beliebtheit erfreute.
Hopfgarten, August, Professor, Geschichtsmaler, Ordentliches
Mitglied der Königlichen Akademie der Künste, wurde zu Berlin
am 17. März 1807 geboren. Wie er in seiner, von ihm selbst ver-
fassten und für das Archiv der Akademie bestimmten Lebens-
beschreibung aus dem Jahre 1841 mitteilt, fühlte er schon in seiner
frühesten Jugend Neigung zur Kunst und folgte dem Drange seines
Herzens, indem er jede freie Stunde dazu benutzte, Kupferstiche
oder Zeichnungen, die er irgendwo erlangen konnte, zu kopieren.
Sein erster Lehrer war Ruscheweyh, Bruder des Kupferstechers,
der ihn im Zeichnen unterrichtete. Im Jahre 1820 wurde er als
Freischüler in die Akademie aufgenommen, woselbst er zuerst
unter Professor Dähling in der dritten Klasse akademischen Unter-
richt genoss. Nicht lange nach seinem Eintritt in die Akademie
wurde er vom akademischen Senat unter die remunerierten Schüler
aufgenommen, die der Professor Niedlich beaufsichtigte. Hier-
durch war er berechtigt, am Unterricht in allen Fächern teilzu-
nehmen. Sein innigster Wunsch, sich einem Meister ausschliesslich
anzuvertrauen, sollte zu seiner grössten Freude bald in Erfüllung
gehen, indem ihn Professor Wach im Jahre 1822 als seinen Schüler
annahm. Bei einem Preisausschreiben, das der Senat der Akademie
im Jahre 1825 veranstaltete, wurde seinem Bilde „Akrisius, seine