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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1896 [1. Oktober 1895 - 1. Oktober 1896]

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sich dem Porträtfache, später, nach seinem Umzug nach Düsseldorf
1850, malte er verschiedene historische Bilder, von denen Columbus
vor dem Rate zu Salamanca“ in den Besitz der Dresdener Galerie
überging. Ein grosses, für eine Kirche in Livland bestimmtes
Altarbild „Grablegung Christi“ wurde 1866 auf der akademischen
Kunstausstellung zu Berlin durch die grosse goldene Medaille für
Kunst ausgezeichnet. 1867 erhielt er den Professortitel und seine
Berufung als Lehrer der technischen Malklasse an die Königliche
Kunstakademie zu Düsseldorf, woselbst er als solcher bis zu seinem
am 21. Mai 1896 erfolgten Tode gewirkt hat. Die Königliche
Akademie der Künste zu Berlin ernannte ihn im Jahre 1874 zu
ihrem Ordentlichen Mitgliede. Unter den von ihm gefertigten
Porträts, die das Hauptgebiet seines Schaffens bilden und sprechende
Aehnlichkeit mit guter innerer Auffassung und satter Farbengebung
verbinden, sind besonders hervorzuheben die von Johannes Runge,
E. M. Arndt, Schadow, Lessing, Leutze, Wolfgang Müller von
Königswinter.
Schwiedam, Karl Friedrich, Professor, Ordentlicher Lehrer für
obligatorisches Klavierspiel an der Königlichen akademischen Hoch-
schule für Musik, wurde am 20. März 1840 zu Gross-Poritsch bei
Zittau geboren. Während der Jahre 1856 bis 1862 besuchte er das
Leipziger Konservatorium, um sich daselbst zum Klavier- und
Violinspieler auszubilden und trieb daneben gründliche theoretische
Studien. Nach deren Beendigung wirkte er als Chordirigent, Clavier-
und Violinlehrer in Schwerin, woselbst er auch als Orchestermitglied
tätig war, später siedelte er nach Gebweiler über. Im Jahre 1870
setzte er an der Hochschule für Musik zu Berlin, wo sich namentlich
Professor Friedrich Kiel seiner annahm, seine Studien fort. 1872
wurde eralsHülfslehrer und 1883 als vollbeschäftigter Lehrer an dieser
Anstalt angestellt. Im Frühjahr 1894 erhielt er den Titel eines
Königlichen Professors. Sein Tod erfolgte am 16. September d. J.
zu Oberstdorf im Allgäu (Bayern).
Tilgner, Victor, Professor, Bildhauer, Ordentliches Mitglied
der Königlichen Akademie der Künste, wurde am 25. Oktober 1844
in Pressburg in Ungarn als Sohn des Hauptmanns Carl Tilgner
geboren. Schon in seinem zweiten Lebensjahre verlegten seine
Eltern ihren Wohnsitz nach Wien. Hier besuchte er die Ober-
 
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