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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1898 [1. Oktober 1897 - 1. Oktober 1898]

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einer einjährigen Studienreise wird verliehen, sobald der Zinsbestand des ur-
sprünglich 45000 M. betragenden Stiftungsvermögens es zulässt. Das Preisgericht
bilden die Mitglieder des Senats und der Genossenschaft der Ordentlichen Mit-
glieder, Sektion für die bildenden Künste. Die Vertretung der Stiftung und die
Verwaltung des der Akademie der Künste gehörigen Vermögens geschieht
durch ein Kuratorium, das von dem Präsidenten H. Ende, dem Ehrenpräsidenten
C. Becker, sowie dem Ersten Ständigen Sekretär, Professor Dr. Wolfgang
von O ett in gen gebildet wird. Vergl. das Statut der Stiftung vom 22. Februar 1871.)
Am 16. März wurde der Wettbewerb auf dem Gebiete der
Architektur beschlossen und durch Programme vom 24. März
eröffnet; als Einlieferungstag wurde der 30. September bestimmt,
Als Konkurrenzarbeit wurde der Entwurf eines gemeinsamen Ge-
bäudes für die Königliche Akademie der Künste und die der
Wissenschaften zu Berlin aufgegeben.
3. Die Dr. Paul Schultze-Stiftung.
Die Stiftung ist errichtet von dem am 16. Mai 1883 in Berlin verstorbenen Rentier
Carl Christian Ludwig Schultze und seiner am 17. Oktober 1880 zu Schandau
verstorbenen Ehefrau Johanne Wilhelmine Auguste, geborenen Sumpleck,
in deren Testamente die Hälfte ihres dereinstigen Nachlasses der Akademie mit der
Verpflichtung zur Errichtung eines Stipendien-Fonds unter dem Namen: „Dr. Paul
Schultze-Stiftung“ verschrieben worden ist. Der Preis der Stiftung beträgt z. Z.
jährlich 3000 M. zum Zweck einer Studienreise nach Italien und ist für deutsche
Bildhauer bestimmt, die dem Studium der Bildhauerkunst in dem akademischen
Meisteratelier für Bildhauerei oder bei der akademischen Hochschule für die
bildenden Künste noch obliegen. Die Zuerkennung des Preises erfolgt durch den
Senat der Akademie unter Zuziehung der der Genossenschaft der Ordentlichen
Mitglieder angehörenden Bildhauer. Die preisgekrönte Lösung der Aufgabe geht
in das Eigentum der Akademie über. Vergl. Statut der Stiftung
12. Dezember 1888,
VOm ~ 3. Januar"18897_)
Der Wettbewerb um das am 1. Oktober 1898 fällige einjährige
Reisestipendium der Dr. Paul Schultze-Stiftung wurde am 25. No-
vember 1897 eröffnet; als Einlieferungstag war der 1. März 1898
festgesetzt und als Aufgabe ein nebst andern Studienarbeiten ein-
zusendendes Relief in Halbkreisform über dem Portal einer Grab-
kapelle gestellt worden. Eingegangen waren Arbeiten von vier
Bewerbern gegen neun im Vorjahre. Unter diesen wurde der Preis
auf Grund des von den zuständigen Preisrichtern in ihrer Sitzung
vom 11. März 1898 abgegebenen Urteils dem Bildhauer Paul
Schulze, am 26. Oktober 1868 zu Berlin geboren und Schüler der
akademischen Hochschule für die bildenden Künste, zuerkannt.
Einem seiner Mitbewerber, dem Meisteratelierschüler Walter
Schmarje, sprach das Preisgericht eine „Ehrende Anerkennung“
öffentlich aus.
 
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