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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1898 [1. Oktober 1897 - 1. Oktober 1898]

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LEBENSLAUF
der vom 1. Oktober 1897 bis Ende September 1898 verstorbenen
Senatoren, Mitglieder, Lehrer und Beamten.
(Auf Grund der im Archiv der Akademie gesammelten Personalnachrichten.)
Geiger, Nikolaus, geboren am 6. Dezember 1849 zu Lauingen
in Bayern als der Sohn eines Ökonomen und Siebmachers, be-
suchte die Volks- und die Realschule seiner Vaterstadt und kam
dann, um Künstler zu werden, zu einem Steinhauer, später zu einem
Steinmetzmeister in Augsburg in die Lehre. Letzterem entlief er
und erreichte 1865 seine Aufnahme in die Königliche Akademie
der Künste in München. Dort entwickelte er sich unter der Leitung
Knabls, oft unterbrochen durch den Kampf um das tägliche Brot
und durch die Arbeit an seiner allgemeinen Bildung, zu einer selb-
ständigen Auffassung. Besonders der kirchlichen Kunst und der
Holzschnitzerei wandte er sich zu, erhielt aber seine ersten Preise
und Auszeichnungen für allegorische und genrehafte Gruppen.
1872 trat er aus der Akademie aus und kam im folgenden Jahre
nach Berlin, wo er sich durch dekorative Arbeiten, z. B. im
v. Tiele - Winckler sehen Hause, bekannt machte. 1878 — 79
studierte er in Italien, 1880 in Paris, 1881 in Wien, und hielt sich
dazwischen in Berlin auf, wo er unter anderem eine Figur „Die
Arbeit“ für den Sitzungssaal des Reichsbankgebäudes und eine
Kolossalstatue „Victoria“ für die internationale Ausstellung in
Melbourne schuf. Nachdem er dann einige Jahre (bis 1883) in
München der Malerei gewidmet und auch mehrere Bilder ausgestellt
hatte („Die Sünderin“, „Akkord“ und andere), kehrte er nach
Berlin zur Plastik zurück und modellierte im Auftrage der König-
lichen Akademie der Künste die grosse Nischengruppe „Inspiration“
für das Landeskunstausstellungsgebäude, für die er eine kleine
 
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