Aber „der Menschen suchende Diogenes mit der
Laterne“ oder der „Leichnam Christi auf dem roten
Ziegelfußboden“ konnte mich immer noch nicht
in bezug auf die Formen vollständig zufrieden-
stellen. Ich dachte nun das Ziel zu erreichen, wenn
ich es mit anderen Techniken versuchen möchte.
Mein Prophet Otto Eckmann, von dem ich große
Stücke hielt, ermutigte mich, doch einmal mit
Radieren oder in Aquarell zu probieren. Wenn es
mir auch ganz vernünftig erschien, so hatte ich doch
darüber eine andere Meinung: ich wollte mit dem
Neuen nicht meine Kräfte vergeuden. Durch das
ewige Probieren konnte leicht der Reiz der ersten
Frische leiden, wenn ich dem Neuen, dem ich frisch
gegenüberstand, den ersten Blütenstaub abgestreift
hätte. Deshalb hielt mich immer ein Etwas ab,
wegen des Studiums allein den späteren künstle-
rischen Erfolg mit dem Radieren aufs Spiel zu setzen.
Jedoch meine Bekannten, welche mir wohlwollend
gegenüberstanden, rieten mir sehr eifrig, mit dem
Radieren anzufangen. Ein Freund spendierte mir
sogar eine Kupferplatte, gab mir die erste Anleitung
zum Präparieren derselben, zeigte mir die Bereitung
des Asphaltgrundes, das Anräuchern der Platte
usw. usw. Nur mit der Nadel brauchte ich die
Zeichnung einzuritzen. Und wie er es ätzte und die
Platte mit Terpentin säuberte, war das Ding schon
lange fertig, wo ich glaubte, daß es nun zuerst an-
fangen sollte, und ich hätte schnell zum Drucker
laufen sollen, um den fertigen Druck zu bewundern.
Der Bann war gebrochen. Und dennoch dachte ich
instinktiv, es sollte eigentlich anders sein. Von
nun ab übte ich mich mit Kompositionen, mit recht
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Laterne“ oder der „Leichnam Christi auf dem roten
Ziegelfußboden“ konnte mich immer noch nicht
in bezug auf die Formen vollständig zufrieden-
stellen. Ich dachte nun das Ziel zu erreichen, wenn
ich es mit anderen Techniken versuchen möchte.
Mein Prophet Otto Eckmann, von dem ich große
Stücke hielt, ermutigte mich, doch einmal mit
Radieren oder in Aquarell zu probieren. Wenn es
mir auch ganz vernünftig erschien, so hatte ich doch
darüber eine andere Meinung: ich wollte mit dem
Neuen nicht meine Kräfte vergeuden. Durch das
ewige Probieren konnte leicht der Reiz der ersten
Frische leiden, wenn ich dem Neuen, dem ich frisch
gegenüberstand, den ersten Blütenstaub abgestreift
hätte. Deshalb hielt mich immer ein Etwas ab,
wegen des Studiums allein den späteren künstle-
rischen Erfolg mit dem Radieren aufs Spiel zu setzen.
Jedoch meine Bekannten, welche mir wohlwollend
gegenüberstanden, rieten mir sehr eifrig, mit dem
Radieren anzufangen. Ein Freund spendierte mir
sogar eine Kupferplatte, gab mir die erste Anleitung
zum Präparieren derselben, zeigte mir die Bereitung
des Asphaltgrundes, das Anräuchern der Platte
usw. usw. Nur mit der Nadel brauchte ich die
Zeichnung einzuritzen. Und wie er es ätzte und die
Platte mit Terpentin säuberte, war das Ding schon
lange fertig, wo ich glaubte, daß es nun zuerst an-
fangen sollte, und ich hätte schnell zum Drucker
laufen sollen, um den fertigen Druck zu bewundern.
Der Bann war gebrochen. Und dennoch dachte ich
instinktiv, es sollte eigentlich anders sein. Von
nun ab übte ich mich mit Kompositionen, mit recht
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