Hochgeehrte Festversammlung!
Durch Strassen, prangend im Schmuck der rauschenden Fahnen und
flatternden Wimpel, sind wir zu dieser feierlichen Versammlung gelangt! Allerwärts
im Lande findet die Festesfreude des heutigen Tages ihren Widerhall! Aller Orten
schmücken sich die Häuser, versammeln sich die Kollegien staatlicher und
kommunaler Schöpfung, finden in freien Vereinigungen sich die Bürger zusammen,
gemeinsam Zeugnis abzulegen von dem tiefgewurzelten Gefühl der Verehrung
und Dankbarkeit, welches unser ganzes Volk dem Hohenzollernhause darbringt;
von der treuen und hingebenden Liebe, mit welcher unser Aller Herzen
entgegenschlagen dem Grosses verheissenden Spross ruhmreicher Ahnen, unserm
Allergnädigsten Kaiser und Könige Wilhelm II.
Für die Königliche Akademie der Künste aber verknüpft sich mit der jedes-
maligen Feier des Allerhöchsten Geburtstagsfestes zugleich die Erinnerung an ihre
eigene Entstehungsstunde. Am Wiegenfeste des Landesherrn, ihres Erlauchten Stifters,
Kurfürst Friedrichs III., war es, dass ihre Pforten zum ersten Male sich öffneten.
Seit jenem i. Juli des Jahres 1696 ist der Geburtstag des jeweiligen Königs
durch lange Perioden hindurch zugleich der höchste akademische Festtag gewesen.
Bei dieser Feier wurde öffentlich Rechenschaft gegeben von der Arbeit des ver-
flossenen Jahres; die akademischen Preise wurden zuerkannt; Aufgaben für neue
Wettbewerbe gestellt; die Erteilung der akademischen Würden proklamiert.
In dem mächtiger anwachsenden Staatsleben verschwand mit der Zeit diese
aus patriarchalischen Anfängen erwachsene Einrichtung; aber heute wie einst
gedenkt die Akademie bei des nationalen Jubeltages Feier in Hingebung und Dank-
barkeit dessen, was gerade sie an Huld und Förderung durch unser Königshaus
erfahren; und gern legt sie in der Festrede des Tages Zeugnis ab dieses ihres Ge-
denkens und ihrer unwandelbaren Verehrung.
Die höchste repräsentative Verkörperung der Künstlerschaft unseres Landes,
ist ganz besonders sie berufen, bei solcher Gelegenheit daran zu erinnern, dass unser
im Lauf der Zeiten so reich erblühtes Berliner Kunstleben nicht erwachsen ist auf
Grund allmäliger Ausreifung mittelalterlicher Entwicklung; sondern dass diese
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Durch Strassen, prangend im Schmuck der rauschenden Fahnen und
flatternden Wimpel, sind wir zu dieser feierlichen Versammlung gelangt! Allerwärts
im Lande findet die Festesfreude des heutigen Tages ihren Widerhall! Aller Orten
schmücken sich die Häuser, versammeln sich die Kollegien staatlicher und
kommunaler Schöpfung, finden in freien Vereinigungen sich die Bürger zusammen,
gemeinsam Zeugnis abzulegen von dem tiefgewurzelten Gefühl der Verehrung
und Dankbarkeit, welches unser ganzes Volk dem Hohenzollernhause darbringt;
von der treuen und hingebenden Liebe, mit welcher unser Aller Herzen
entgegenschlagen dem Grosses verheissenden Spross ruhmreicher Ahnen, unserm
Allergnädigsten Kaiser und Könige Wilhelm II.
Für die Königliche Akademie der Künste aber verknüpft sich mit der jedes-
maligen Feier des Allerhöchsten Geburtstagsfestes zugleich die Erinnerung an ihre
eigene Entstehungsstunde. Am Wiegenfeste des Landesherrn, ihres Erlauchten Stifters,
Kurfürst Friedrichs III., war es, dass ihre Pforten zum ersten Male sich öffneten.
Seit jenem i. Juli des Jahres 1696 ist der Geburtstag des jeweiligen Königs
durch lange Perioden hindurch zugleich der höchste akademische Festtag gewesen.
Bei dieser Feier wurde öffentlich Rechenschaft gegeben von der Arbeit des ver-
flossenen Jahres; die akademischen Preise wurden zuerkannt; Aufgaben für neue
Wettbewerbe gestellt; die Erteilung der akademischen Würden proklamiert.
In dem mächtiger anwachsenden Staatsleben verschwand mit der Zeit diese
aus patriarchalischen Anfängen erwachsene Einrichtung; aber heute wie einst
gedenkt die Akademie bei des nationalen Jubeltages Feier in Hingebung und Dank-
barkeit dessen, was gerade sie an Huld und Förderung durch unser Königshaus
erfahren; und gern legt sie in der Festrede des Tages Zeugnis ab dieses ihres Ge-
denkens und ihrer unwandelbaren Verehrung.
Die höchste repräsentative Verkörperung der Künstlerschaft unseres Landes,
ist ganz besonders sie berufen, bei solcher Gelegenheit daran zu erinnern, dass unser
im Lauf der Zeiten so reich erblühtes Berliner Kunstleben nicht erwachsen ist auf
Grund allmäliger Ausreifung mittelalterlicher Entwicklung; sondern dass diese
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