2 Glasreparatur durch Verbleien.
3 Vorgefundene Anschuhung (Schlitz und Zapfen an einem Blockrahmen).
4 Austausch der Wetterschenkel.
5 Ein in seine Einzelteile zerlegtes
Fenster.
Reparaturverglasung von Fenstern mit Glasnut
Eine Reparaturverglasung bzw. eine Glasreparatur bedingt ein Zerle-
gen des Rahmens bei in Glasnuten gehaltenen Scheiben. Solche Rah-
men (Flügelrahmen bzw. Blendrahmen bei Festverglasungen) werden
in folgenden Arbeitsschritten zerlegt.
1. Eventuell vorhandene Verbindungsbeschläge (z.B. Eckwinkelbän-
der) werden vorsichtig gelöst. Die Beschläge dürfen dabei nicht
beschädigt werden und die schmiedeeisernen Nägel sollten beim
Befestigen des Bandes wiederverwendet werden können.
2. Die Holznägel werden mit einem Senkstift gleichen Durchmessers
herausgeschlagen. Die Holznägel können in der Regel wiederver-
wendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen entsprechende
Holznägel gleichen Materials hergestellt werden.
3. Die Holzverbindung (in der Regel Schlitz- und Zapfenverbindung)
wird durch vorsichtiges Auseinanderziehen der Rahmenhölzer
gelöst. Eventuell in den Nuten vorhandene Dichtungsmittel müssen
bei Bedarf gelockert werden, damit die zu reparierende oder
andere Glastafeln nicht zu Bruch gehen.
4. Die Glastafel wird ausgetauscht, bzw. repariert durch Anfügen oder
Verbinden. (Gegebenenfalls können nun Holzreparaturen durchge-
führt werden. Siehe dazu: Holzreparatur).
5. Die Nut wird von Schmutz gereinigt und vorhandene Dichtungs-
mittel werden entfernt.
6. Die neue oder reparierte Glasscheibe wird wieder in die Nut einge-
schoben.
7. Die Rahmenteile werden bündig zusammengeschoben und durch
Holznägel fixiert.
8. Die zuvor entfernten Beschläge werden wieder angebracht.
9. Unter Umständen kann eine wieder lösbare Dichtungsmasse in die
Glasnut eingebracht werden.
Vorsicht: Eckverbindungen von Fenstern, deren Glasscheibe in
einer Nut liegt, dürfen niemals geleimt werden! Eine Reparatur ohne
Zerstörung der originalen Fenstersubstanz wäre nicht mehr möglich.
Reparaturverglasung von Fenstern mit Kittfalz
Ende der Barockzeit setzte sich die Verglasung in Kittfälzen ver-
mehrt durch. Letztes Relikt der herkömmlichen Verglasung blieb
zumeist die Glasnut im unteren Flügelrahmenholz, obwohl gerade
dieser Flügelteil durch in die Nut eindringendes Wasser besonders
bedroht ist. Das eindringende Wasser besitzt keine Möglichkeit
eines Ablaufes.
Die Verglasung in einem Kittfalz hat gegenüber der herkömmli-
chen Verglasung in Glasnuten zwei entscheidende Vorteile:
1. Die Verglasung und somit auch die Reparaturverglasung ermög-
licht das Einlegen und Befestigen der Glasscheibe in einem festste-
henden Rahmen.
2. Der Leinölkitt dichtet einerseits den Bereich der Glasscheibe zum
Rahmen besser ab, ermöglicht aber andererseits auch den Abfluß
von eingedrungenem Wasser.
In historischen Fenstern befindet sich oftmals noch originales Glas.
Bei Reparaturverglasung kann es daher unter Umständen notwendig
sein, noch erhaltene Glasteile zu retten, um sie z.B. bei anderen Repa-
raturen wieder zu verwenden. Daher bedarf es einer schonenden Ent-
glasung. Ebenfalls kann eine Entglasung notwendig werden, um Holz-
reparaturen durchführen zu können.
Reparaturdurchführung
Auf die normale Reparaturverglasung durch Kittentfernung mittels
Kittfräse bzw. Stecheisen (unter Umständen bei vorheriger völli-
ger Entglasung mittels Zerstörung) wird hier nicht weiter eingegan-
gen.
Eine schonende Glasentnahme kann auf folgendem Wege durch-
geführtwerden:
1. Das Glas wird mit einer Sperrholzplatte oder einer anderen hitze-
beständigen Platte abgedeckt.
Die zu entfernende Kittstelle wird mit einem Heißluftgebläse
erwärmt, sie wird dadurch weich und läßt sich mühelos abheben.
Glaserstifte bzw. Glaserecken werden mit einem Stecheisen oder
einer Zange restlos entfernt. Anschließend kann er mit einem
Stechbeitel entfernt werden.
2. Der harte Leinölkitt wird mit Leinöl eingestrichen und weicht
dadurch nach einiger Zeit wieder auf. Abschließend kann er mit
einem Stechbeitel entfernt werden.
Die Neuverglasung erfolgt in der herkömmlichen Verglasungstech-
nik mittels Glaserecken und Leinölkitt. (Die Verarbeitungsrichtlinien des
Herstellers des Leinölkittes sind unbedingt zu beachten).
Holzreparatur
Die geringere Wärme- und Schalldämmung von historischen Fenstern
gegenüber moderneren führt bei Sanierungen zumeist zum Verlust
des Originals durch Austausch. Dieser wäre bei entsprechendem
Kenntnisstand über Funktionsverbesserungen manchmal zu vermei-
den. (3)
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3 Vorgefundene Anschuhung (Schlitz und Zapfen an einem Blockrahmen).
4 Austausch der Wetterschenkel.
5 Ein in seine Einzelteile zerlegtes
Fenster.
Reparaturverglasung von Fenstern mit Glasnut
Eine Reparaturverglasung bzw. eine Glasreparatur bedingt ein Zerle-
gen des Rahmens bei in Glasnuten gehaltenen Scheiben. Solche Rah-
men (Flügelrahmen bzw. Blendrahmen bei Festverglasungen) werden
in folgenden Arbeitsschritten zerlegt.
1. Eventuell vorhandene Verbindungsbeschläge (z.B. Eckwinkelbän-
der) werden vorsichtig gelöst. Die Beschläge dürfen dabei nicht
beschädigt werden und die schmiedeeisernen Nägel sollten beim
Befestigen des Bandes wiederverwendet werden können.
2. Die Holznägel werden mit einem Senkstift gleichen Durchmessers
herausgeschlagen. Die Holznägel können in der Regel wiederver-
wendet werden. Ist dies nicht möglich, müssen entsprechende
Holznägel gleichen Materials hergestellt werden.
3. Die Holzverbindung (in der Regel Schlitz- und Zapfenverbindung)
wird durch vorsichtiges Auseinanderziehen der Rahmenhölzer
gelöst. Eventuell in den Nuten vorhandene Dichtungsmittel müssen
bei Bedarf gelockert werden, damit die zu reparierende oder
andere Glastafeln nicht zu Bruch gehen.
4. Die Glastafel wird ausgetauscht, bzw. repariert durch Anfügen oder
Verbinden. (Gegebenenfalls können nun Holzreparaturen durchge-
führt werden. Siehe dazu: Holzreparatur).
5. Die Nut wird von Schmutz gereinigt und vorhandene Dichtungs-
mittel werden entfernt.
6. Die neue oder reparierte Glasscheibe wird wieder in die Nut einge-
schoben.
7. Die Rahmenteile werden bündig zusammengeschoben und durch
Holznägel fixiert.
8. Die zuvor entfernten Beschläge werden wieder angebracht.
9. Unter Umständen kann eine wieder lösbare Dichtungsmasse in die
Glasnut eingebracht werden.
Vorsicht: Eckverbindungen von Fenstern, deren Glasscheibe in
einer Nut liegt, dürfen niemals geleimt werden! Eine Reparatur ohne
Zerstörung der originalen Fenstersubstanz wäre nicht mehr möglich.
Reparaturverglasung von Fenstern mit Kittfalz
Ende der Barockzeit setzte sich die Verglasung in Kittfälzen ver-
mehrt durch. Letztes Relikt der herkömmlichen Verglasung blieb
zumeist die Glasnut im unteren Flügelrahmenholz, obwohl gerade
dieser Flügelteil durch in die Nut eindringendes Wasser besonders
bedroht ist. Das eindringende Wasser besitzt keine Möglichkeit
eines Ablaufes.
Die Verglasung in einem Kittfalz hat gegenüber der herkömmli-
chen Verglasung in Glasnuten zwei entscheidende Vorteile:
1. Die Verglasung und somit auch die Reparaturverglasung ermög-
licht das Einlegen und Befestigen der Glasscheibe in einem festste-
henden Rahmen.
2. Der Leinölkitt dichtet einerseits den Bereich der Glasscheibe zum
Rahmen besser ab, ermöglicht aber andererseits auch den Abfluß
von eingedrungenem Wasser.
In historischen Fenstern befindet sich oftmals noch originales Glas.
Bei Reparaturverglasung kann es daher unter Umständen notwendig
sein, noch erhaltene Glasteile zu retten, um sie z.B. bei anderen Repa-
raturen wieder zu verwenden. Daher bedarf es einer schonenden Ent-
glasung. Ebenfalls kann eine Entglasung notwendig werden, um Holz-
reparaturen durchführen zu können.
Reparaturdurchführung
Auf die normale Reparaturverglasung durch Kittentfernung mittels
Kittfräse bzw. Stecheisen (unter Umständen bei vorheriger völli-
ger Entglasung mittels Zerstörung) wird hier nicht weiter eingegan-
gen.
Eine schonende Glasentnahme kann auf folgendem Wege durch-
geführtwerden:
1. Das Glas wird mit einer Sperrholzplatte oder einer anderen hitze-
beständigen Platte abgedeckt.
Die zu entfernende Kittstelle wird mit einem Heißluftgebläse
erwärmt, sie wird dadurch weich und läßt sich mühelos abheben.
Glaserstifte bzw. Glaserecken werden mit einem Stecheisen oder
einer Zange restlos entfernt. Anschließend kann er mit einem
Stechbeitel entfernt werden.
2. Der harte Leinölkitt wird mit Leinöl eingestrichen und weicht
dadurch nach einiger Zeit wieder auf. Abschließend kann er mit
einem Stechbeitel entfernt werden.
Die Neuverglasung erfolgt in der herkömmlichen Verglasungstech-
nik mittels Glaserecken und Leinölkitt. (Die Verarbeitungsrichtlinien des
Herstellers des Leinölkittes sind unbedingt zu beachten).
Holzreparatur
Die geringere Wärme- und Schalldämmung von historischen Fenstern
gegenüber moderneren führt bei Sanierungen zumeist zum Verlust
des Originals durch Austausch. Dieser wäre bei entsprechendem
Kenntnisstand über Funktionsverbesserungen manchmal zu vermei-
den. (3)
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