Instandsetzung historischer Fenster
Dieter Gärtner
Die Sanierung historischer Gebäude stellt heute ein wesentliches Auf-
gabengebiet für die Handwerker und alle anderen an der Bautätigkeit
beteiligten Personen dar. Als bedeutender Grundsatz der Denkmal-
pflege gilt bei der Sanierung denkmalgeschützter Objekte die größt-
mögliche Erhaltung des originalen Bestandes. (1)
Mangelnde Sensibilität und mangelndes Wissen über Techniken
zur Erhaltung oder Funktionsverbesserungen vorhandener Fenster
bewirken oftmals einen unnötigen Austausch. So gehen nach vorsich-
tigen Schätzungen bei Gesamtsanierungen von Gebäuden zwischen
80 % und 100 % der originalen Fenster verloren. (2)
Beim Erhalt historischer Fenster in denkmalgeschützten Gebäuden
können die folgenden vier Bereiche unterschieden werden:
- Reparaturverglasung
- Holzreparatur
- Reparatur von Fensterbeschlägen
- Oberflächenbehandlung.
Reparaturverglasung
Glasbruch bildet zumeist die erste Schädigung eines Fensters. Deshalb
finden wir auch häufig bei historischen Fenstern Hinweise auf bereits
durchgeführte Reparaturverglasungen.
In den einzelnen Glasfeldern eines Fensters befindet sich jeweils
verschiedenes Glas mit
- unterschiedlicher Dicke,
- unterschiedlicher Färbung,
- unterschiedlichen anderen Kennzeichen (Glätte, Schlieren, Wellen,
eingeritzte Graffiti,...)
In einem Glasfeld eines Fensters sind verschiedene Glastafeln
aneinander gefügt: Aufgrund von Materialeinsparung wurde das ori-
ginale Glas größtmöglich belassen, eine glatte Kante geschnitten und
eine passende Glastafel angefügt.
In einem Glasfeld wurden zwei Glastafeln aneinander gefügt und
durch eine Bleirute verbunden.
Zwei Glastafeln wurden durch eine Holzleiste in einem Glasfeld
miteinander verbunden.
Die Bruchstelle der Glastafel wurde mit Kupferfolie oder einem
Bleiprofil ummantelt und anschließend verlötet.
Aus denkmalpflegerischen, handwerkstechnischen bzw. funktionel-
len Gründen sind von diesen aufgeführten historischen Reparaturver-
glasungstechniken noch die folgenden drei Verfahren durchführbar.
1. Die Glastafel wird vollständig ausgetauscht. Dies ist der Regelfall
bei Fenstern, die erhalten bleiben und deren Zweckbestimmung in
der weiteren Nutzung liegt.
2. Die zersprungenen Teile einer Glastafel werden mit Kupferfolie
oder einem Bleiprofil ummantelt und anschließend verbleit.
3. Ein neues Glasteil wird durch eine Bleirute an die originale Glastafel
angefügt.
Die beiden letztgenannten Möglichkeiten dienen der Konservie-
rung des größtmöglichen originalen Bestandes. Die Funktionstüchtig-
keit des Fensters ist bezüglich seiner Glasscheibe dadurch leicht einge-
schränkt. Diese Reparaturtechniken sind empfehlenswert, wenn die
Erhaltung des originalen Glasbestandes höher einzuschätzen ist als die
einwandfreie Durchsichtigkeit.
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Dieter Gärtner
Die Sanierung historischer Gebäude stellt heute ein wesentliches Auf-
gabengebiet für die Handwerker und alle anderen an der Bautätigkeit
beteiligten Personen dar. Als bedeutender Grundsatz der Denkmal-
pflege gilt bei der Sanierung denkmalgeschützter Objekte die größt-
mögliche Erhaltung des originalen Bestandes. (1)
Mangelnde Sensibilität und mangelndes Wissen über Techniken
zur Erhaltung oder Funktionsverbesserungen vorhandener Fenster
bewirken oftmals einen unnötigen Austausch. So gehen nach vorsich-
tigen Schätzungen bei Gesamtsanierungen von Gebäuden zwischen
80 % und 100 % der originalen Fenster verloren. (2)
Beim Erhalt historischer Fenster in denkmalgeschützten Gebäuden
können die folgenden vier Bereiche unterschieden werden:
- Reparaturverglasung
- Holzreparatur
- Reparatur von Fensterbeschlägen
- Oberflächenbehandlung.
Reparaturverglasung
Glasbruch bildet zumeist die erste Schädigung eines Fensters. Deshalb
finden wir auch häufig bei historischen Fenstern Hinweise auf bereits
durchgeführte Reparaturverglasungen.
In den einzelnen Glasfeldern eines Fensters befindet sich jeweils
verschiedenes Glas mit
- unterschiedlicher Dicke,
- unterschiedlicher Färbung,
- unterschiedlichen anderen Kennzeichen (Glätte, Schlieren, Wellen,
eingeritzte Graffiti,...)
In einem Glasfeld eines Fensters sind verschiedene Glastafeln
aneinander gefügt: Aufgrund von Materialeinsparung wurde das ori-
ginale Glas größtmöglich belassen, eine glatte Kante geschnitten und
eine passende Glastafel angefügt.
In einem Glasfeld wurden zwei Glastafeln aneinander gefügt und
durch eine Bleirute verbunden.
Zwei Glastafeln wurden durch eine Holzleiste in einem Glasfeld
miteinander verbunden.
Die Bruchstelle der Glastafel wurde mit Kupferfolie oder einem
Bleiprofil ummantelt und anschließend verlötet.
Aus denkmalpflegerischen, handwerkstechnischen bzw. funktionel-
len Gründen sind von diesen aufgeführten historischen Reparaturver-
glasungstechniken noch die folgenden drei Verfahren durchführbar.
1. Die Glastafel wird vollständig ausgetauscht. Dies ist der Regelfall
bei Fenstern, die erhalten bleiben und deren Zweckbestimmung in
der weiteren Nutzung liegt.
2. Die zersprungenen Teile einer Glastafel werden mit Kupferfolie
oder einem Bleiprofil ummantelt und anschließend verbleit.
3. Ein neues Glasteil wird durch eine Bleirute an die originale Glastafel
angefügt.
Die beiden letztgenannten Möglichkeiten dienen der Konservie-
rung des größtmöglichen originalen Bestandes. Die Funktionstüchtig-
keit des Fensters ist bezüglich seiner Glasscheibe dadurch leicht einge-
schränkt. Diese Reparaturtechniken sind empfehlenswert, wenn die
Erhaltung des originalen Glasbestandes höher einzuschätzen ist als die
einwandfreie Durchsichtigkeit.
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