84 Workshop
Abb. 4
BMFT-Forschungsprojekt „Wand-
malerei-Schäden" des Instituts für
Denkmalpflege, Datenbank.
Umgebung und seiner Umwelteinflüsse
berücksichtigt werden. Dabei sind sehr
heterogene Informationen zu erfassen,
auszuwerten, zu vernetzen und nach In-
terpretation in Therapiekonzepte umzu-
setzen.
Die wichtigsten Informationsträger sind:
- Visuelle Infos: Fotos, Bestandspläne,
Kartierungsunterlagen usw.
- Textinfos: Zum Bau, zu den Wandmale-
reien, zur Phänomenkartierung und zu
Analysedaten.
- Analysedaten.
Die Schwierigkeit besteht vor allem dar-
in, daß zahlreiche Info-Träger zueinan-
der in Beziehung gesetzt und vernetzt
werden müssen, wobei eine große Zahl
von Interaktionen möglich ist, die eigent-
lich nur EDV-gestützt9 oder mathema-
tisch-statistisch (wie z.B. durch Cluster-
und Faktorenanalysen10) ausgewertet
werden können:
- Interaktion der Info-Träger unterein-
ander.
- Exakte Zuordnung der Info-Träger zum
Raum.
- Abhängigkeit der Info-Träger von der
zeitlichen Komponente: Die einzelnen
Bearbeitungsstufen müssen - auch be-
zogen auf frühere Maßnahmen - im
Zeitkontinuum vergleichbar sein, denn
die denkmalpflegerische Betreuung von
Wandmalereien ist ein nie endender
zyklischer Prozeß. Dessen wichtigste
Phasen (Anamnese-Diagnose-Therapie-
Monitoring/Qualitätskontrolle) münden
schließlich wieder in neue Erhaltungs-
maßnahmen - sofern nicht primäre
Schadensursachen ermittelt und ausge-
schaltet worden sind.
- Schließlich müssen die Interdependenz
der Schadensphänomene selbst und de-
ren dynamische Abläufe erfaßt und für
Therapiekonzepte sinnvoll miteinander
in Verbindung gebracht werden.
Lösungsmöglichkeiten
Bewußt werden in diesem Rahmen
keine konkreten Lösungsansätze zur
Diskussion gestellt, da die Objektdoku-
mentation von den spezifischen Beson-
derheiten des jeweiligen Kulturdenk-
mals abhängig ist. Ich möchte mich daher
darauf beschränken, eine Resümee aus
den verschiedenen innovativen Praxis-
anwendungen zu ziehen, die von den
Restaurierungswerkstätten des Instituts
für Denkmalpflege beim multidiszipli-
nären BMFT-Verbundprojekt „Wand-
malerei-Schäden" (vgl. Abb. 4, 5) und
anderen wichtigen Pilotvorhaben ver-
wirklicht werden konnten.11
Der sinnvolle Einsatz der in den letzten
Jahren sich rasch weiterentwickelnden
und verfeinernden innovativen Hilfsmit-
tel, Techniken und Verfahren, wie z.B.
der Bilddatenverarbeitung, der Video-
grafie, CAD und der Datenbanktechni-
ken, ermöglicht meines Erachtens bereits
jetzt in vielen Belangen eine sinnvolle
Anwendung in der Denkmalpflegepra-
xis. Es geht dabei nicht so sehr um das
eine oder andere Verfahren im einzel-
nen - wie z.B. das „Kartieren"12. Im
Vordergrund müssen vielmehr die Mög-
lichkeiten einer straff geplanten, inter-
aktiven Maßnahmenkette bei der Ob-
jektbearbeitung stehen.13 Der sinnvolle
Abb. 4
BMFT-Forschungsprojekt „Wand-
malerei-Schäden" des Instituts für
Denkmalpflege, Datenbank.
Umgebung und seiner Umwelteinflüsse
berücksichtigt werden. Dabei sind sehr
heterogene Informationen zu erfassen,
auszuwerten, zu vernetzen und nach In-
terpretation in Therapiekonzepte umzu-
setzen.
Die wichtigsten Informationsträger sind:
- Visuelle Infos: Fotos, Bestandspläne,
Kartierungsunterlagen usw.
- Textinfos: Zum Bau, zu den Wandmale-
reien, zur Phänomenkartierung und zu
Analysedaten.
- Analysedaten.
Die Schwierigkeit besteht vor allem dar-
in, daß zahlreiche Info-Träger zueinan-
der in Beziehung gesetzt und vernetzt
werden müssen, wobei eine große Zahl
von Interaktionen möglich ist, die eigent-
lich nur EDV-gestützt9 oder mathema-
tisch-statistisch (wie z.B. durch Cluster-
und Faktorenanalysen10) ausgewertet
werden können:
- Interaktion der Info-Träger unterein-
ander.
- Exakte Zuordnung der Info-Träger zum
Raum.
- Abhängigkeit der Info-Träger von der
zeitlichen Komponente: Die einzelnen
Bearbeitungsstufen müssen - auch be-
zogen auf frühere Maßnahmen - im
Zeitkontinuum vergleichbar sein, denn
die denkmalpflegerische Betreuung von
Wandmalereien ist ein nie endender
zyklischer Prozeß. Dessen wichtigste
Phasen (Anamnese-Diagnose-Therapie-
Monitoring/Qualitätskontrolle) münden
schließlich wieder in neue Erhaltungs-
maßnahmen - sofern nicht primäre
Schadensursachen ermittelt und ausge-
schaltet worden sind.
- Schließlich müssen die Interdependenz
der Schadensphänomene selbst und de-
ren dynamische Abläufe erfaßt und für
Therapiekonzepte sinnvoll miteinander
in Verbindung gebracht werden.
Lösungsmöglichkeiten
Bewußt werden in diesem Rahmen
keine konkreten Lösungsansätze zur
Diskussion gestellt, da die Objektdoku-
mentation von den spezifischen Beson-
derheiten des jeweiligen Kulturdenk-
mals abhängig ist. Ich möchte mich daher
darauf beschränken, eine Resümee aus
den verschiedenen innovativen Praxis-
anwendungen zu ziehen, die von den
Restaurierungswerkstätten des Instituts
für Denkmalpflege beim multidiszipli-
nären BMFT-Verbundprojekt „Wand-
malerei-Schäden" (vgl. Abb. 4, 5) und
anderen wichtigen Pilotvorhaben ver-
wirklicht werden konnten.11
Der sinnvolle Einsatz der in den letzten
Jahren sich rasch weiterentwickelnden
und verfeinernden innovativen Hilfsmit-
tel, Techniken und Verfahren, wie z.B.
der Bilddatenverarbeitung, der Video-
grafie, CAD und der Datenbanktechni-
ken, ermöglicht meines Erachtens bereits
jetzt in vielen Belangen eine sinnvolle
Anwendung in der Denkmalpflegepra-
xis. Es geht dabei nicht so sehr um das
eine oder andere Verfahren im einzel-
nen - wie z.B. das „Kartieren"12. Im
Vordergrund müssen vielmehr die Mög-
lichkeiten einer straff geplanten, inter-
aktiven Maßnahmenkette bei der Ob-
jektbearbeitung stehen.13 Der sinnvolle