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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Die Steinskulpturen am Zentralbau des Jagdschlosses Clemenswerth, Emsland — Hannover: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt, Heft 15.1998

DOI article:
Lotzmann, Susanne; Meng, Birgit: Mikrostruktur und Festigkeit im Tiefenprofil der Steinskulptur Nr. 4
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51146#0113
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0 1 2 mm
I_I_I_I_I_I_I_I_i_I_I


2 Bohrkernhälfte 2A; Dünnschliff; Oberkante des Bildes rund 0,2 mm
Abstand von der zur Außenseite der Fassade gerichteten Oberfläche,
Risse parallel zur Oberfläche.

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 mm
I_i_I_i_L_j J__i_I_i_I


3 Bohrkernhälfte 2A; Dünnschliff; rechte Kante des Bildes rd. 0,5 mm
Abstand von der zur Außenseite der Fassade gerichteten Oberfläche,
Risse parallel zur Oberfläche und quer dazu feineres Rißsystem.

tersuchung nicht in der allgemeinen Charakterisierung der
Porenstruktur, sondern in der Erfassung von verwitterungs-
bedingten Veränderungen.
In Tabelle 4 ist zu erkennen, daß die höhere Porosität in
der Steintiefe 79,5 bis 70 mm ermittelt wurde. Den Daten
ist auch zu entnehmen, daß dort die größeren Hohlräume
zu finden sind. Dies zeigt sich sowohl an den kreisflächen-
äquivalenten Radien, wie auch in noch stärkerem Maße
an den maximalen Radien. Auch der Porenumfang ist grö-
ßer. Aus der Tatsache, daß der maximale Radius besonders
stark wächst, während der minimale Radius nur wenig zu-
nimmt (der kreisflächenäquivalente Radius liegt folgerich-
tig dazwischen) kann abgeleitet werden, daß der Porosi-
tätszuwachs in diesem Bereich auf langgestreckte Hohlräu-
me, also im wesentlichen Risse, zurückzuführen ist. Dieser
Schluß bestätigt sich bei mikroskopischer Betrachtung der
Dünnschliffe. In Abbildung 2 sind Serien von Mikrorissen
parallel zur Oberfläche, in Abbildung 3 auch einzelne fei-
nere Risse senkrecht zur Oberfläche zu finden. Zum Ver-
gleich zeigt Abbildung 4 die Mikrostruktur im nicht bewit-
terten Bereich in rund 72 mm Steintiefe.
Diese Veränderung an der zur Außenseite der Fassade
gerichteten Oberfläche wird bei Betrachtung der viel höher
auflösenden Tiefenprofile noch deutlicher erkennbar. Ins-

0 12 mm
I_I_I_I_I_I_I_I_I_I_I


4 Bohrkernhälfte 2A; Dünnschliff; Oberkante des Bildes rd. 8 mm
Abstand von der zur Außenseite der Fassade gerichteten Oberfläche,
Mikrostruktur im nicht bewitterten Bereich.


5 Bohrkernhälfte 2A; Bildanalytisches Tiefenprofil über die ermittel-
ten Flächenanteile des Porenraumes.

besondere in den ersten 3 mm, von der Außenseite her
betrachtet (entspricht 80-77 mm Steintiefe), ist die Porosi-
tät stark erhöht (4-fach größer als im „nicht verwitterten"
Bereich). Auch der maximale Radius und der Porenumfang
zeigen hier einen Anstieg. Zwischen 77 und 70 mm Stein-
tiefe sind geringfügig erhöhte Werte zu finden. Auffällig
ist, daß es zu einem erneuten Anstieg der charakteristi-
schen Meßparameter zwischen 60 und 57 mm Steintiefe
kommt (Abb. 5).
Der Bohrkern war beginnend bei rund 57 mm Steintiefe
schräg gebrochen (vgl. Skizze in Tabelle 3). Bei mikroskopi-
scher Untersuchung dieser Bruchfläche und der bruchflä-
chennahen Zone wird klar, daß dieser Bruch nicht zufällig
eingetreten ist. Die Bruchfläche muß vorher schon als Riß
existiert haben, denn sie ist von mineralischen Neubildun-
gen bekleidet. In Nähe dieser Bruchfläche sind feine Mikro-
risse senkrecht zur Bruchfläche zu sehen. Diese Risse sind
der Grund für den erneuten Anstieg der charakteristischen
Meßparameter in 60-57 mm Steintiefe.

Rasterelektronenmikroskopie (REM)
Die Bohrkernhälfte 1B wurde von 140-130 mm und von
130-120 mm rasterelektronenmikroskopisch untersucht.
Dabei wurden bis in in eine Steintiefe von rund 128 mm
an mehreren Stellen Strukturen deutlich, die auf einen

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