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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Die Steinskulpturen am Zentralbau des Jagdschlosses Clemenswerth, Emsland — Hannover: Niedersächsisches Landesverwaltungsamt, Heft 15.1998

DOI Artikel:
Behrens, Elke; Stadlbauer, Erwin: Projektansatz und Dokumentation
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https://doi.org/10.11588/diglit.51146#0121
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2 Koordinatensystem für die Ermittlung der Meßpunkte (nach
Glashoff).

des Wiedergabe-Maßstabs, nicht berücksichtigt, da durch
die Eingabe der Informationsgehalt nicht größer wird.
Der zu Projektbeginn 1993 gegebene Stand der Technik
(486er PC, mit DOS- und Windows 3.1-Anwendungen) er-
laubte die Wahl zwischen CAD-, Bildverarbeitungs- und
Grafikprogrammen; letztgenannte vorwiegend für den Ein-
satz von gescannten Bildvorlagen, da zur EDV-gestützten
Kartierung auch die Kartiergrundlagen, z.B. Fotos, mit be-
rücksichtigt werden müssen. Diese Bilddaten erzeugen bei
hoher Auflösung große Datenmengen, die auf der damali-
gen Plattform nicht schnell und zufriedenstellend bewältigt
werden konnten. Für die Eingabe der Grundlagen fiel die
Entscheidung zugunsten der Anwendung des CAD-Pro-
grammes (Computer Aided Design) AutoCAD, entwickelt
vorwiegend für Architekten und Konstrukteure. Mittels ei-
nes Digitalisier-Tabletts ist es unter anderem möglich, Vor-
lagen jeglicher Art (üblicherweise vorwiegend Planmaterial)
mit einer Fadenkreuz-Maus abzudigitalisieren und somit
auch Fotoinhalte als Strichzeichnung (Vektordaten) umzu-
setzen. Mit Hinblick auf eine Fortschreibung der Daten ist
weiterhin die Verwendung von Bildkoordinaten vorteilhaft.
Diese Funktion garantiert die Eingabe auch unterschiedli-
cher Vorlagen in eine schon vorliegende Datei der Grund-
lagenzeichnung (hier Umrisszeichnung der Steinskulptu-
ren) und abschließend - ein sehr wichtiger Faktor - die Er-
zeugung geringer Datenmengen.
Diese Vorraussetzung erleichtert auch die Weiterverar-
beitung der CAD-Daten mit Grafik-Programmen. In den
Tafeln auf Seite 24, 25, 114, 115 sind beispielhaft die Er-
gebnisse für die Präsentation und Publikation derartiger
Dokumentationsunterlagen gezeigt. Auch finden sich in
diesem Band immer wieder Abbildungen, deren Grundlage
mit CAD-Programmen erstellte Zeichnungs-Dateien bilden.
In einem sogenannten Recyclingverfahren können Dateien
für unterschiedliche Zwecke wie z.B. Illustrations-Skizzen
für Orientierungssysteme (Abb. 1) oder die Anordnung von
Meßeinrichtungen (S. 75, Abb. 1) angelegt bzw. vervielfäl-
tigt werden.

Selbst auf der jetzt noch aktuellen Plattform eines Penti-
um-Rechners, ausgestattet mit hoher Taktfrequenz, einem
großen Arbeitsspeicher und einer mehrere Gigabyte fas-
senden Festplatte, ist die Bearbeitung solcher Dokumenta-
tionsdaten auf visueller Basis noch umfangreich und zeit-
aufwendig genug. Vorteilhaft ist auch hier die Ausgangs-
basis von geringen Datenmengen. Zudem hat sich gezeigt,
daß die Darstellung in Form einer Strichzeichnung bei der
Zusammenfassung von umfangreichen Informationen teil-
weise besser ablesbar und einfacher zu bearbeiten ist.
Die Erfahrungswerte beziehen sich dabei immer auf den
aktuellen Stand der technischen Entwicklung im PC-Be-
reich unter Windows mit der Anwendung von Standard-
programmen. Dokumentationssysteme unterliegen somit,
auch bei der Auswahl der Komponenten und der Betrach-
tung von Kostenkalkulationen, einer ständigen Neuorien-
tierung, da sich die Ausgangsvoraussetzungen von Hard-
und Software auf PC-Basis ständig ändern.
So wird in der restauratorischen Dokumentation zu-
künftig mit Sicherheit der Schwerpunkt auf die Einbindung
von Bilddaten gelegt werden. Der weitere Einsatz von Au-
toCAD ermöglicht diese Einbindung ebenfalls mittels eines
Raster-Tools. Die Anwendung von GIS-Software (Geografi-
sche Informationssysteme) bietet zudem eine Verknüpfung
von Bild- (Raster) und CAD-Daten (Vektor) mit Datenbank-
informationen an. Die Bearbeitung mit derart komplexen
Systemen ist aufwendiger und setzt dabei höhere finanzi-
elle Mittel und EDV-Fachkenntnisse des Anwenders voraus.
• Dokumentation der Objekt- und
Materialuntersuchungen
Die Dokumentation der verschiedenen Untersuchungen
an den Steinskulpturen erfolgte zunächst mittels Kartie-
rung der betreffenden Teilbereiche auf der Grundlage von
SW-Fotos und Transparentfolien im DIN A4-Format (vgl.
Tafeln auf S. 24, 114, 115). Die Kartierung enthält außer-
dem schriftliche Angaben bezüglich der Untersuchungs-
methode/n, der/des Bearbeiter/s, des Datums und der Lo-
kalisierung.
Detaillierte Untersuchungen in Teilbereichen und alle
Entnahmenstellen von Materialproben wurden nach Vor-
gaben von Herrn Prof. Dr. Glashoff (FH Hannover) einge-
messen und unter Verwendung eines eigens hierfür ent-
wickelten Formblattes genau beschrieben. Das Grundprin-
zip der Einmessung mit Hilfe eines rechtwinkligen Koordi-
natensystems im Zentimeter-Maßstab ist in Abbildung 2 er-
sichtlich (x = Abstand von der linken Lisenenkante; y = Ab-
stand über Sandstein-Sockel; z = Abstand von der Wand).
Das Formblatt diente vor allem dazu, die Exposition der
untersuchten Teilbereiche und der Probenpunkte möglichst
genau zu beschreiben. Angegeben wurden dabei unter an-
derem die Flächenlage der Punkte (z.B. oben, unten, vorn
und hinten), die Oberflächengeometrie, die bildhauerische
Bearbeitung sowie die Exposition bezüglich Niederschlag
und Wasserablauf. Darüberhinaus wurden auch alle Beson-
derheiten des Gesteins, Spuren früherer Oberflächenbe-
handlungen und die Schadensphänomene vermerkt.
Folgende Seiten Tabelle 2
Verzeichnis der Proben und der Meßpunktbereiche.

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Schlußfolgerungen
 
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