196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
62
„...wer folgte nicht gern zu manchen Zeiten einem Freunde, der uns aus dem
Gewühl der Hauptstadt in die stillen, freundlichen, gartenähnlichen Räume
führt, wo unter Blumen, beschattet von grünbelaubten Bäumen, in sorgsam
gepflegten Gräbern, teils auch unter mehr oder minder kostbaren Denk-
mälern die Überreste geliebter Verstorbener ruhen, Neues Conversations-
Handbuch für Berlin und Potsdam 1834, zit. Daub/Gottschalk/Szamatolski,
1992, 17. „Schon ist der »Begräbnisshain« auf den Todtenackern ange-
pflanzt; italienische Pappelpyramiden umgeben sie; kleine Saatfelder und
Gebüsche grünen neben den Gräbern. Einige Jahre noch, und der junge Hain
wird „die Saat von Gott besäet" beschatten, wird dem Wanderer über den
Gräbern, Kühlung zuwehen..."; Domherr Meyer um 1800 über die neuen
Hamburger Begräbnisplätze, zit. bei Kändler 1997, 47.
V. Sckell 1825/1982, 188.
Die Bezeichnung Kirchhof steht im frühen 19. Jahrhundert synonym mit
Friedhof; so werden auch die von jeglichem Sakralbau losgelösten Hase-
Totenhöfe in den Akten mehrfach als Kirchhöfe bezeichnet.
Augenfälligerweise treten neben die durch ihre paarig/unpaarig gefiederten
Blätter bzw. hängenden Zweige, säulenförmigem Wuchs oder aber dunkel-
farbigem Habitus (Schwarznuß „Juglaus nigra", Eschenahorn „Acer negun-
do", Pyramidenpappel „Populus italica", Englische Ulme 'Ulmus campestris')
Melancholie assoziierenden Pflanzen bereits einige üppig blühende, duftende
und farbenfrohe Formen, wie sie für einen heiteren Ruhegarten angemesse-
ner erscheinen (klebrige Scheinakazie „Robinia viscosa", Lederhülsenbaum
„Gleditsia triacanthos", Vogelbeere „Sorbus aucuparia").
Diese Formen wurden in v.Sckells „Beiträgen zur bildenden Gartenkunst" mit
(d) für dunkle Gehölzarten gekennzeichnet, die er niemals allein für sich, son-
dern stets durch helle Pflanzungen aufgelockert wissen wollte; Herzog, Fest-
schrift Hennebo, 69ff.
„Die breiten stumpfen Kronen der majestätischen Eiche, die der Hain- und
Rothbuche, der zahmen und der Roßkastanie, die der Rüstern, der Linden,
der gemeinen schwarzen und der Silberpappel, mit der Esche, dem Platanus,
dem gemeinen Ahorn, der gemeinen und schwarzen Wallnuß, den hoch-
wachsenden Weidenarten etc. sind malerisch, deutlich und ausdrucksvoll
gestaltet. [...] Die Formen solcher Bäume sind daher jenen, z.B. der Zitteres-
pe, der Birke, der italienischen Pappel, der Akazie, dem eschenblättrigen
Ahorn, der Gleditschie, dem Zürgel- und dem Vogelbeerbaum mit den Nadel-
hölzern weit vorzuziehen, wenn es darauf ankömmt, kräftige, mit kecken
Umrissen gezeichnete Gruppen oder Waldparthien aufzustellen..."; so
v.Sckell über das „bildliche malerische Gruppiren und Verbinden der Bäume
und Gesträuche in den Gärten selbst", d.h. der Gestaltung privater Land-
schaftsgärten; v.Sckell 1825/1982, 103.
Einzige Ausnahme repräsentiert der 1825 von den Reformierten Gemeinden
im landschaftlichen Stil eingerichtete Begräbnisplatz; Kändler 1997, Abb. 21.
Kändler 1997, 46. So berichtet auch Joseph Heinrich Scholz in seinem Bericht
„Hamburg und seine Umgebungen" (Hamburg 1808), dass die fünf Hauptbe-
stattungsorte mit „...einigen Reihen italienischer Pappeln umgeben" worden
seien; ebd., 199.
Nach Jonas Ludwig von Heß waren im Jahre 1811 „die Begräbnißplätze [...]
mit Pappeln, Ulmen und Linden eingefaßt..."; Hamburg, topographisch, poli-
tisch und historisch beschrieben, Hamburg 1810/1811, Bd. 3, S. 53.
Vgl. im folgenden Kändler 1997,46ff.
Um 1785 empfahl der Hamburger Senator Nicolaus A. J. Kirchhof die Fried-
höfe „... mit einer doppelten Linden Allee einzufassen [...] es gibt ihnen ein
gewisses feierliches Ansehen, das in die Sinne fällt..."; zit. bei Kändler 1997,
30.
Zit. Kändler 1997, 46.
U.a. Birken, Lärchen, Tannen, Walnußbäume, Ahorn, Kastanien, Weiden, Jas-
min, Holunder, Liguster; s. Kändler 1997, 46.
Jürgen Suhr 1842 über die Dammtorfriedhöfe; zit. bei Kändler 1997, 48.
„Die Plätze [...] wurden mit Todtenhallen bebauet, mit Pappeln und Hecken
umpflanzt, und im Innern mit Schattengängen und Ulmen, und mit Gebüsch
und Stauden-Gruppen besetzt"; Hamburgerisches Adreßbuch von 1841.
Und dies, obwohl E. Kändler für die Hamburger Verhältnisse die mit dem
Landschaftspark verbundenen Gedanken als ausschlaggebend für die Entste-
hung dieser vollkommen andersartig strukturierten Gärten sieht; offensicht-
lich habe das Landschaftsprinzip ausgedient, da es durch die Überfrachtung
mit Szenarien und Staffagen derart überstrapaziert worden sei, dass ein
neues, Stimmungen übertragendes Gartenbild als längst überfällig gefordert
wurde; Kändler 1997, 51 ff.
So das Büro Szamatolski über die Friedhöfe II der Dreifaltigkeits- (1825) und
der Dortheenstädtischen Gemeinde (1843); Büro Szamatolski 1986 (2), Büro
Szamatolski 1987.
U.a. wurde der Holzzaun der Friedhofs II der Dorotheenstädtischen Gemein-
de erst nach und nach durch eine „...massive 8 Fuß hohe Mauer..." ersetzt;
massive Teilstücke wurden an der Grenzstraße z.B. 1844, 1860 und 1896,
also auch in großen zeitlichen Abständen gesetzt; Büro Szamatolski 1987, 19,
27. Auch auf dem Friedrichwerderschen Friedhof wurden die Friedhofsmau-
ern erst in den 1870/80er Jahren, also dreißig bis vierzig Jahre nach der
Eröffnung im Jahre 1844 hochgezogen; Büro Szamatolski 1986 (1), 24f
Nennung des Jahres 1852 für den Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde;
Büro Szamatolski 1986 (2), 29.
Eingabe vom 22.4.1912 zur Erneuerung der äußeren Umpflanzung des Fried-
hofs Wannsee Lindenstraße; Büro Szamatolski 1985, TI.
So bleibt für den Friedhof II der Dorotheenstädtischen Gemeinde nur zu ver-
muten, dass die auf einem Plan des Jahres 1902 verzeichneten, das Haupt-
wegekreuz säumenden Alleebäume „..aus den Anfangsjahren dieser Anlage
stammen könnten"; Büro Szamatolski 1987, 29. In gleicher Weise fehlen
auch für den Friedrichwerderschen Friedhof (1844) „zur gärtnerischen Anla-
ge [...] aus den ersten sechzig Jahren seines Bestehens keinerlei Hinweise.
Das Alter [...], insbesondere der Alleebäume (Linden und Kastanien) weist
jedoch darauf hin, dass etwa zwischen 1850 und 1880 Baumpflanzungen
stattgefunden haben"; dies werde gestützt durch die Nennung einer
Linde im Jahre 1869; Büro Szamatolski 1986 (1), 25.4
217 Szamatolski 1985, 22.
218 Büro Szamatolski 1986 (2), 22.
219 Im Gegensatz zu den Lindenalleen auf dem Friedhof II der Dorotheenstädti-
schen Gemeinde, die sich aus Winterlinden (Tilia cordata) und Holländischen
Linden (Tilia vulgaris) zusammensetzen; Büro Szamatolski 1987, 58. Dement-
gegen dominieren auf dem älteren Teil des Friedrichwerderschen Friedhofes
Winterlinden, in seinem jüngeren (nach 1879) Holländische Linden, obgleich
ihre Datierung insgesamt höchst unsicher ist; Büro Szamatolski 1986 (1), 65.
Auch hier ist nur „...zu vermuten, dass es sich bei den vorgefundenen Baum-
pflanzungen um historische Elemente des Friedhofes handelt"; Büro Szama-
tolski 1986 (1), 94.
220 Vgl. Friedhof II der Dorotheenstädtischen Gemeinde. Für die frühe Setzung
einer Kastanienallee auf dem Friedhof II der Dreifaltigkeitsgpmeinde fehlen
zwar archivalische Belege, doch scheinen vor allem das Baumalter als auch
die Pflanzanordnung für Setzung noch im 19. Jahrhundert zu plädieren.
221 So das Büro Szamatolski über den Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde
(Akte ab 1874); Büro Szamatolski 1986 (2), 24.
222 1869 Nennung einer Traueresche auf der Grabstätte Altenstein (Südmauer F
55) und von vier Rosenbäumen auf der Grabstätte Wolff (Hauptallee Abt. D,
F 256) auf dem Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde; Büro Szamatolski
1986 (2), 27.
223 Grabstätte Reichert (Südmauer F 54) auf dem Friedhof II der Dreifaltigkeits-
gemeinde (It. Akte 1842-1852), Büro Szamatolski 1986 (2), 27. Für den
Friedhof „In den Kisseln" wird seit 1910 neben Rasen und Efeu auch Sedum
bzw. Eiskraut, vor allem nach 1920 auch eine jahreszeitliche Wechselbepflan-
zung genannt; Büro Szamatolski 1985, 35 und 38.
224 Vgl. die Ordnungsvorschriften für den Friedhof Wannsee Lindenstraße; Büro
Szamatolski 1985, 29.
225 Friedhofsordnung des Jahres 1919/20; vgl. Büro Szamatolski 1987, 29.
226 Vgl. im folgenden Büro Szamatolski 1987.
TT1 Büro Szamatolski 1985, 28.
228 S. FriedhofWannsee, Lindenstraße (Büro Szamatolski 1985, 114) und den
Friedrichwerderschen Friedhof; Büro Szamatolski 1986 (1), 97.
229 „Die Ausführungen zeigen, wie folgerichtig es um 1800 für die Anlage der
neuen Friedhöfe gewesen ist, auf den nicht sehr ausgedehnten Landstücken
keine „Englischen Partien", sondern regelmäßige Gartenanlagen einzurich-
ten, die durch ihre Funktionalität [...] ein angemessenes Ordnungsprinzip auf-
wiesen. Die Hamburger Begräbnisplätze waren trotz ihres ideellen und kulti-
schen Charakters auch Nutzgärten. Wie die aufgeführten zahlreichen
Textstellen belegen, hinderte dies nicht an dem Erlebnis der umrissenen spe-
zifischen Naturstimmung auf den Friedhöfen. Es entsprach dem Denken der
Aufklärung, dass sich beides nicht ausschloss"; Kändler 1997, 52f.
230 StA Osnabr., Dep. 3 b V, Nr. 1682.
231 Unter die ältesten und aus der Stadtgeschichte Osnabrücks kaum wegzuden-
kenden Familien zählt u.a. die durch zahlreiche Eheschließungen gefestigte
Gruppierung der Familien Gruner, Schwartze, Wüste, Droop, die gemäß ihrer
Größe und Rangordnung einen langgezogenen Grabbezirk mit aufwendiger
Zugangspforte für sich beanspruchte. Unmittelbar daran schließen sich meh-
rere Grablegen der Familie Schwartze und des Stadtsyndikus Erich G. A.
Pagenstecher an, der, durch die enge Verbindung zum Bürgermeister J. C. B.
Stüve forciert, die Geschicke Osnabrücks wesentlich mitbestimmte.
Als weitere herausragende, auf der ersten Abteilung bestatteten Persönlich-
keiten gelten u.a. der Justizbürgermeister Johann Eberhard Wilhelm Stüve
sowie die bedeutende Kaufmannfamilie Abeken. Eine Ausnahme unter den
zumeist als Handelsleute tätigen Mitgliedern des Hauses Abeken repräsen-
tiert Bernhard Rudolph Abeken, den bedingt durch sein Studium der Theolo-
gie und Alten Sprachen in Jena eine tiefe Freundschaft mit Johann Wolfgang
von Goethe verband; nach dem Tode Friedrich Schillers wirkte er zunächst als
Hauslehrer der verwaisten Kinder, bevor er die Schulleiterstelle des Osna-
brücker Ratsgymnasiums antrat. Seine zahlreichen Erinnerungen an die
Jenaer-Weimarer Zeit schrieb er in verschiedenen, postum erschienenen Auf-
sätzen nieder. Wenige Schritte weiter erinnert eine Inschriftentafel an Sena-
tor Gerhard Friedrich Wagner, dem „Vorsteher der Herrenteichlaihschaft und
Begründer von Obstbaumpflanzungen auf dem Klushügel. Wieder eine
Strecke des Weges weiter erinnern starke Worte an den wohl berühmtesten
Sproß der Familie Stüve, an Heinrich David Stüve. Seit 1804 Bürgermeister
der Stadt gehörte er mit zu der Huldigungsdeputation, die im Jahre 1807 die
neue Stadtverfassung Osnabrücks in Paris entgegennahm. Dass Osnabrück in
den folgenden Jahren unter der Regierung König Jeromes an Bedeutung
gewann, ist vor allem Stüves politischem Engagement und weiser Voraussicht
zu verdanken; Hehemann 1990.
232 „Bei der im Jahre 1808 verfügten Verlegung der Kirchhöfe aus der hiesigen
Stadt sind die dabei beteiligten katholischen Bauernschaften, welchen nicht
wie den evangelischen, gestattet wurde, eigene Begräbniß-Plätze für sich ein-
zurichten, von der damaligen Regiminal-Behörde ausdrücklich an die für die
hiesige Stadt angelegten Todtenhöfe vor den thoren der Stadt verwiesen und
dabei insbesondere bestimmt worden, dass sie sich den sämmtlichen Anord-
nungen zu fügen hätten, welche für die Einwohner der Stadt getroffen wür-
den, sie auch zu den ersten Kosten der ersten Anlage und zur künftigen
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
208
209
210
211
212
213
214
215
216
62
„...wer folgte nicht gern zu manchen Zeiten einem Freunde, der uns aus dem
Gewühl der Hauptstadt in die stillen, freundlichen, gartenähnlichen Räume
führt, wo unter Blumen, beschattet von grünbelaubten Bäumen, in sorgsam
gepflegten Gräbern, teils auch unter mehr oder minder kostbaren Denk-
mälern die Überreste geliebter Verstorbener ruhen, Neues Conversations-
Handbuch für Berlin und Potsdam 1834, zit. Daub/Gottschalk/Szamatolski,
1992, 17. „Schon ist der »Begräbnisshain« auf den Todtenackern ange-
pflanzt; italienische Pappelpyramiden umgeben sie; kleine Saatfelder und
Gebüsche grünen neben den Gräbern. Einige Jahre noch, und der junge Hain
wird „die Saat von Gott besäet" beschatten, wird dem Wanderer über den
Gräbern, Kühlung zuwehen..."; Domherr Meyer um 1800 über die neuen
Hamburger Begräbnisplätze, zit. bei Kändler 1997, 47.
V. Sckell 1825/1982, 188.
Die Bezeichnung Kirchhof steht im frühen 19. Jahrhundert synonym mit
Friedhof; so werden auch die von jeglichem Sakralbau losgelösten Hase-
Totenhöfe in den Akten mehrfach als Kirchhöfe bezeichnet.
Augenfälligerweise treten neben die durch ihre paarig/unpaarig gefiederten
Blätter bzw. hängenden Zweige, säulenförmigem Wuchs oder aber dunkel-
farbigem Habitus (Schwarznuß „Juglaus nigra", Eschenahorn „Acer negun-
do", Pyramidenpappel „Populus italica", Englische Ulme 'Ulmus campestris')
Melancholie assoziierenden Pflanzen bereits einige üppig blühende, duftende
und farbenfrohe Formen, wie sie für einen heiteren Ruhegarten angemesse-
ner erscheinen (klebrige Scheinakazie „Robinia viscosa", Lederhülsenbaum
„Gleditsia triacanthos", Vogelbeere „Sorbus aucuparia").
Diese Formen wurden in v.Sckells „Beiträgen zur bildenden Gartenkunst" mit
(d) für dunkle Gehölzarten gekennzeichnet, die er niemals allein für sich, son-
dern stets durch helle Pflanzungen aufgelockert wissen wollte; Herzog, Fest-
schrift Hennebo, 69ff.
„Die breiten stumpfen Kronen der majestätischen Eiche, die der Hain- und
Rothbuche, der zahmen und der Roßkastanie, die der Rüstern, der Linden,
der gemeinen schwarzen und der Silberpappel, mit der Esche, dem Platanus,
dem gemeinen Ahorn, der gemeinen und schwarzen Wallnuß, den hoch-
wachsenden Weidenarten etc. sind malerisch, deutlich und ausdrucksvoll
gestaltet. [...] Die Formen solcher Bäume sind daher jenen, z.B. der Zitteres-
pe, der Birke, der italienischen Pappel, der Akazie, dem eschenblättrigen
Ahorn, der Gleditschie, dem Zürgel- und dem Vogelbeerbaum mit den Nadel-
hölzern weit vorzuziehen, wenn es darauf ankömmt, kräftige, mit kecken
Umrissen gezeichnete Gruppen oder Waldparthien aufzustellen..."; so
v.Sckell über das „bildliche malerische Gruppiren und Verbinden der Bäume
und Gesträuche in den Gärten selbst", d.h. der Gestaltung privater Land-
schaftsgärten; v.Sckell 1825/1982, 103.
Einzige Ausnahme repräsentiert der 1825 von den Reformierten Gemeinden
im landschaftlichen Stil eingerichtete Begräbnisplatz; Kändler 1997, Abb. 21.
Kändler 1997, 46. So berichtet auch Joseph Heinrich Scholz in seinem Bericht
„Hamburg und seine Umgebungen" (Hamburg 1808), dass die fünf Hauptbe-
stattungsorte mit „...einigen Reihen italienischer Pappeln umgeben" worden
seien; ebd., 199.
Nach Jonas Ludwig von Heß waren im Jahre 1811 „die Begräbnißplätze [...]
mit Pappeln, Ulmen und Linden eingefaßt..."; Hamburg, topographisch, poli-
tisch und historisch beschrieben, Hamburg 1810/1811, Bd. 3, S. 53.
Vgl. im folgenden Kändler 1997,46ff.
Um 1785 empfahl der Hamburger Senator Nicolaus A. J. Kirchhof die Fried-
höfe „... mit einer doppelten Linden Allee einzufassen [...] es gibt ihnen ein
gewisses feierliches Ansehen, das in die Sinne fällt..."; zit. bei Kändler 1997,
30.
Zit. Kändler 1997, 46.
U.a. Birken, Lärchen, Tannen, Walnußbäume, Ahorn, Kastanien, Weiden, Jas-
min, Holunder, Liguster; s. Kändler 1997, 46.
Jürgen Suhr 1842 über die Dammtorfriedhöfe; zit. bei Kändler 1997, 48.
„Die Plätze [...] wurden mit Todtenhallen bebauet, mit Pappeln und Hecken
umpflanzt, und im Innern mit Schattengängen und Ulmen, und mit Gebüsch
und Stauden-Gruppen besetzt"; Hamburgerisches Adreßbuch von 1841.
Und dies, obwohl E. Kändler für die Hamburger Verhältnisse die mit dem
Landschaftspark verbundenen Gedanken als ausschlaggebend für die Entste-
hung dieser vollkommen andersartig strukturierten Gärten sieht; offensicht-
lich habe das Landschaftsprinzip ausgedient, da es durch die Überfrachtung
mit Szenarien und Staffagen derart überstrapaziert worden sei, dass ein
neues, Stimmungen übertragendes Gartenbild als längst überfällig gefordert
wurde; Kändler 1997, 51 ff.
So das Büro Szamatolski über die Friedhöfe II der Dreifaltigkeits- (1825) und
der Dortheenstädtischen Gemeinde (1843); Büro Szamatolski 1986 (2), Büro
Szamatolski 1987.
U.a. wurde der Holzzaun der Friedhofs II der Dorotheenstädtischen Gemein-
de erst nach und nach durch eine „...massive 8 Fuß hohe Mauer..." ersetzt;
massive Teilstücke wurden an der Grenzstraße z.B. 1844, 1860 und 1896,
also auch in großen zeitlichen Abständen gesetzt; Büro Szamatolski 1987, 19,
27. Auch auf dem Friedrichwerderschen Friedhof wurden die Friedhofsmau-
ern erst in den 1870/80er Jahren, also dreißig bis vierzig Jahre nach der
Eröffnung im Jahre 1844 hochgezogen; Büro Szamatolski 1986 (1), 24f
Nennung des Jahres 1852 für den Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde;
Büro Szamatolski 1986 (2), 29.
Eingabe vom 22.4.1912 zur Erneuerung der äußeren Umpflanzung des Fried-
hofs Wannsee Lindenstraße; Büro Szamatolski 1985, TI.
So bleibt für den Friedhof II der Dorotheenstädtischen Gemeinde nur zu ver-
muten, dass die auf einem Plan des Jahres 1902 verzeichneten, das Haupt-
wegekreuz säumenden Alleebäume „..aus den Anfangsjahren dieser Anlage
stammen könnten"; Büro Szamatolski 1987, 29. In gleicher Weise fehlen
auch für den Friedrichwerderschen Friedhof (1844) „zur gärtnerischen Anla-
ge [...] aus den ersten sechzig Jahren seines Bestehens keinerlei Hinweise.
Das Alter [...], insbesondere der Alleebäume (Linden und Kastanien) weist
jedoch darauf hin, dass etwa zwischen 1850 und 1880 Baumpflanzungen
stattgefunden haben"; dies werde gestützt durch die Nennung einer
Linde im Jahre 1869; Büro Szamatolski 1986 (1), 25.4
217 Szamatolski 1985, 22.
218 Büro Szamatolski 1986 (2), 22.
219 Im Gegensatz zu den Lindenalleen auf dem Friedhof II der Dorotheenstädti-
schen Gemeinde, die sich aus Winterlinden (Tilia cordata) und Holländischen
Linden (Tilia vulgaris) zusammensetzen; Büro Szamatolski 1987, 58. Dement-
gegen dominieren auf dem älteren Teil des Friedrichwerderschen Friedhofes
Winterlinden, in seinem jüngeren (nach 1879) Holländische Linden, obgleich
ihre Datierung insgesamt höchst unsicher ist; Büro Szamatolski 1986 (1), 65.
Auch hier ist nur „...zu vermuten, dass es sich bei den vorgefundenen Baum-
pflanzungen um historische Elemente des Friedhofes handelt"; Büro Szama-
tolski 1986 (1), 94.
220 Vgl. Friedhof II der Dorotheenstädtischen Gemeinde. Für die frühe Setzung
einer Kastanienallee auf dem Friedhof II der Dreifaltigkeitsgpmeinde fehlen
zwar archivalische Belege, doch scheinen vor allem das Baumalter als auch
die Pflanzanordnung für Setzung noch im 19. Jahrhundert zu plädieren.
221 So das Büro Szamatolski über den Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde
(Akte ab 1874); Büro Szamatolski 1986 (2), 24.
222 1869 Nennung einer Traueresche auf der Grabstätte Altenstein (Südmauer F
55) und von vier Rosenbäumen auf der Grabstätte Wolff (Hauptallee Abt. D,
F 256) auf dem Friedhof II der Dreifaltigkeitsgemeinde; Büro Szamatolski
1986 (2), 27.
223 Grabstätte Reichert (Südmauer F 54) auf dem Friedhof II der Dreifaltigkeits-
gemeinde (It. Akte 1842-1852), Büro Szamatolski 1986 (2), 27. Für den
Friedhof „In den Kisseln" wird seit 1910 neben Rasen und Efeu auch Sedum
bzw. Eiskraut, vor allem nach 1920 auch eine jahreszeitliche Wechselbepflan-
zung genannt; Büro Szamatolski 1985, 35 und 38.
224 Vgl. die Ordnungsvorschriften für den Friedhof Wannsee Lindenstraße; Büro
Szamatolski 1985, 29.
225 Friedhofsordnung des Jahres 1919/20; vgl. Büro Szamatolski 1987, 29.
226 Vgl. im folgenden Büro Szamatolski 1987.
TT1 Büro Szamatolski 1985, 28.
228 S. FriedhofWannsee, Lindenstraße (Büro Szamatolski 1985, 114) und den
Friedrichwerderschen Friedhof; Büro Szamatolski 1986 (1), 97.
229 „Die Ausführungen zeigen, wie folgerichtig es um 1800 für die Anlage der
neuen Friedhöfe gewesen ist, auf den nicht sehr ausgedehnten Landstücken
keine „Englischen Partien", sondern regelmäßige Gartenanlagen einzurich-
ten, die durch ihre Funktionalität [...] ein angemessenes Ordnungsprinzip auf-
wiesen. Die Hamburger Begräbnisplätze waren trotz ihres ideellen und kulti-
schen Charakters auch Nutzgärten. Wie die aufgeführten zahlreichen
Textstellen belegen, hinderte dies nicht an dem Erlebnis der umrissenen spe-
zifischen Naturstimmung auf den Friedhöfen. Es entsprach dem Denken der
Aufklärung, dass sich beides nicht ausschloss"; Kändler 1997, 52f.
230 StA Osnabr., Dep. 3 b V, Nr. 1682.
231 Unter die ältesten und aus der Stadtgeschichte Osnabrücks kaum wegzuden-
kenden Familien zählt u.a. die durch zahlreiche Eheschließungen gefestigte
Gruppierung der Familien Gruner, Schwartze, Wüste, Droop, die gemäß ihrer
Größe und Rangordnung einen langgezogenen Grabbezirk mit aufwendiger
Zugangspforte für sich beanspruchte. Unmittelbar daran schließen sich meh-
rere Grablegen der Familie Schwartze und des Stadtsyndikus Erich G. A.
Pagenstecher an, der, durch die enge Verbindung zum Bürgermeister J. C. B.
Stüve forciert, die Geschicke Osnabrücks wesentlich mitbestimmte.
Als weitere herausragende, auf der ersten Abteilung bestatteten Persönlich-
keiten gelten u.a. der Justizbürgermeister Johann Eberhard Wilhelm Stüve
sowie die bedeutende Kaufmannfamilie Abeken. Eine Ausnahme unter den
zumeist als Handelsleute tätigen Mitgliedern des Hauses Abeken repräsen-
tiert Bernhard Rudolph Abeken, den bedingt durch sein Studium der Theolo-
gie und Alten Sprachen in Jena eine tiefe Freundschaft mit Johann Wolfgang
von Goethe verband; nach dem Tode Friedrich Schillers wirkte er zunächst als
Hauslehrer der verwaisten Kinder, bevor er die Schulleiterstelle des Osna-
brücker Ratsgymnasiums antrat. Seine zahlreichen Erinnerungen an die
Jenaer-Weimarer Zeit schrieb er in verschiedenen, postum erschienenen Auf-
sätzen nieder. Wenige Schritte weiter erinnert eine Inschriftentafel an Sena-
tor Gerhard Friedrich Wagner, dem „Vorsteher der Herrenteichlaihschaft und
Begründer von Obstbaumpflanzungen auf dem Klushügel. Wieder eine
Strecke des Weges weiter erinnern starke Worte an den wohl berühmtesten
Sproß der Familie Stüve, an Heinrich David Stüve. Seit 1804 Bürgermeister
der Stadt gehörte er mit zu der Huldigungsdeputation, die im Jahre 1807 die
neue Stadtverfassung Osnabrücks in Paris entgegennahm. Dass Osnabrück in
den folgenden Jahren unter der Regierung König Jeromes an Bedeutung
gewann, ist vor allem Stüves politischem Engagement und weiser Voraussicht
zu verdanken; Hehemann 1990.
232 „Bei der im Jahre 1808 verfügten Verlegung der Kirchhöfe aus der hiesigen
Stadt sind die dabei beteiligten katholischen Bauernschaften, welchen nicht
wie den evangelischen, gestattet wurde, eigene Begräbniß-Plätze für sich ein-
zurichten, von der damaligen Regiminal-Behörde ausdrücklich an die für die
hiesige Stadt angelegten Todtenhöfe vor den thoren der Stadt verwiesen und
dabei insbesondere bestimmt worden, dass sie sich den sämmtlichen Anord-
nungen zu fügen hätten, welche für die Einwohner der Stadt getroffen wür-
den, sie auch zu den ersten Kosten der ersten Anlage und zur künftigen