Die Grundinstandsetzung des Äußeren
Bis etwa 1838 werden in erster Linie Schadensfeststellun-
gen durchgeführt, dabei kommt es allenfalls zu unauf-
schiebbaren Notreparaturen. Dies soll sich nun aber
grundlegend ändern.
Unter dem 29.12.1838 legt der nun amtierende Landbau-
meister Pampel ein „Gutachten über die Herstellung der
Kirche und des Thurms zu Stapel im Äußeren" (NHStA-H.
Hann. 74 Bleckede W Consist. XIII Ksp. Stapel Nr.3Vol. 4)
vor. Er hält im Gegensatz zu den früheren Baufachleuten
eine Reparatur der Kirche für möglich und arbeitet offen-
bar gleichzeitig einen umfangreichen Kostenanschlag aus,
den er leider nicht datiert. Am 10.01.1839 berechnet er
dann seine Leistungen und etwa ein Jahr später werden
die Arbeiten tatsächlich auch in Angriff genommen.
Am 15.01.1840 werden 15Tonnen (Holztonnen)
Lüneburger Gipskalk in Rechnung gestellt, für deren Über-
setzen über die Elbe der Fährmann Rautenkranz am
01.12.1840 seinen Obolus verlangt. Sicherlich ebenfalls im
Frühjahr 1840 liefern die Gebrüder Schultz aus
Boitzenburg 62 Tonnen Kalk, den sie aber erst am
09.12.1840 in Rechnung stellen. Die nicht mehr gebrauch-
ten leeren Holztonnen werden verkauft und der Erlös wie-
der dem Baugeld zugeschlagen. Selbst die Käufer und
deren Wohnorte werden genauestens aufgelistet.
Zum Mauern fehlen noch die Steine, die die Pretener
Ziegelei in drei Losen zu 8000, 7800 und 8350 Stück lie-
fert und am 02.05.1840 in Rechnung stellt. Aus Privelak
werden 48 Fuder scharfer Mauersand angefahren. Am
04.12.1840 spätestens hat der Maurermeister Raabe aus
Carrenzien die Materialien verbraucht und stellt eine aus-
führliche Maurerrechnung auf, in der er die ausgeführten
Arbeiten genau auflistet:
1. )„An der nördlichen Seite östlich an der Kirche
eine früher stattgefundene innerhalb nur vermau-
erte Thüröffnung auch äußerlich in Kalk mit
Feldsteinen zu vermauern, 80 cubic Fuß (Fuß-
0,292m), ebendaselbst und in Verbindung mit
Vorigem die Vermauerung einer Bogenöffnung 63
cubic Fuß hierauf in Verbindung mit dem Vorigen
die Öffnung selbst von Mauersteinen in Kalk ver-
mauern und zu fugen 64 cubic Fuß, das alte
Mauerwerk neben der Thüröffnung abzubrechen
und zu ergänzen, den abgewichenen Bogenkranz
so wie das Mauerwerk über demselben und der
Thüre abzubrechen und in Verbindung mit dem
alten Mauerwerk wieder anzufertigen mit Reini-
gung der alten Steine und Fugung derselben 189
cubic Fuß.
2. ) Ferner dicht darneben nach Westen einen ver-
fallenen Pfeiler bis auf das Fundament vollends
abzubrechen und die Steine zu reinigen sodann
selbigen in der Anlage und nach oben verjüngend
unten von vorräthigen lagerhaften und gespreng-
ten Feldsteinen dann von Mauersteinen in Kalk
anzufertigen 235 cubic Fuß, auch 3malige Einbin-
dung in das alte Mauerwerk und Nöthige Ergän-
zung des Fundaments.
3. ) Sodann in der fortlaufenden Länge nach Westen
zu unten amThurme 306 quadrat Fuß sich ablösen-
des Verblendungs Mauerwerk vollends abzubrechen
und mit Verzahnung eingebunden wieder aufge-
mauert und an der Nische oben einbindend abzu-
gleichen, und nach der Austrocknung zu fugen.
4. ) Ferner den Pfeiler auf der südöstlichen Ecke von
Grund auf neu aufzumauern mit Verzahnung ab
und auszubrechen und neu einzubinden, etwa 825
quadrat Fuß.
5. ) Weiter die beiden Ecken des Eingangs in den
Thurm 263 quadrat Fuß auszuhauen und neu ein-
zubinden auch den Bogenkranz ganz neu gefertigt.
6. ) Ferner den Pfeiler am westlichen Ende des Thur-
mes südlich auszubrechen und neu einzubinden
491 quadrat Fuß.
7. ) Ferner südlich eine Ausbauchung abgebrochen
und unterfangen und neu einzubinden 142 quadrat
Fuß.
8. ) Ferner nach dem östlichen Ende am Thurm eine
Ausbauchung desgleichen abzubrechen und neu
einzubinden 144 quadrat Fuß.
9. ) Sodann weiter südlich nach Osten zu einen
alten Pfeiler an der Kirche abzubrechen und die
Steine zu reinigen 261 cubic Fuß, hierauf nach
oben verjüngend neu aufzuführen auch 3malige
Einbindung in das alte Mauerwerk und Ergänzung
des Fundaments in Feldsteinen 141 cubic Fuß.
10. ) Ferner desgleichen weiter nach oben 1 Stück
Mauer auszubrechen und neu einzubinden.
11. ) Ferner 2 Fenstergurte nach Ausnahme der
Verglasung neu aufgeführt und den Bogenkranz
erneuert.
12. ) Ferner noch zwischen 2 Pfeilern eine Ausbau-
chung und Ueberweichung von Feldsteinen auszu-
brechen und mit Verzahnung anzufertigen und ein-
zubinden 102 cubic Fuß, auch 2 Fenstergurte nach
Ausnehmung der Verglasung erneuern.
13. ) Ferner die übrigen Theile dieser Kirchenseite
nach Ausstreichung und scharfer Reinigung mit
Einbindung einzelner Steine neu zu fugen.
14. ) Sodann endlich an der Nordseite des Kirch-
thurmes 300 quadrat Fuß an der Westseite 400
quadrat Fuß und an der Südseite 300 quadrat Fuß,
also 1000 quadrat Fuß ausgebrochen und mit Ver-
zahnung ganz neu eingemauert, auch die ganze
Nord - West und Südseite des Thurmes mit Einbin-
dung einzelner Steine ergänzen, reinigen und fu-
gen, auch den sämtlichen verbrauchten Bädekalk ?
mit Hülfe der Dienste gelöscht."
Zum Jahresende 1840 werden noch weitere Gewerke in
Rechnung gestellt. So bekommt am 18.11.1840 der
Schmiedemeister Warnecke seine für den Kirchenbau gelie-
ferten Schmiedearbeiten bezahlt. Separat werden auch
noch gelieferte Nägel mit einem Herrn Schöpke abgerech-
64
Bis etwa 1838 werden in erster Linie Schadensfeststellun-
gen durchgeführt, dabei kommt es allenfalls zu unauf-
schiebbaren Notreparaturen. Dies soll sich nun aber
grundlegend ändern.
Unter dem 29.12.1838 legt der nun amtierende Landbau-
meister Pampel ein „Gutachten über die Herstellung der
Kirche und des Thurms zu Stapel im Äußeren" (NHStA-H.
Hann. 74 Bleckede W Consist. XIII Ksp. Stapel Nr.3Vol. 4)
vor. Er hält im Gegensatz zu den früheren Baufachleuten
eine Reparatur der Kirche für möglich und arbeitet offen-
bar gleichzeitig einen umfangreichen Kostenanschlag aus,
den er leider nicht datiert. Am 10.01.1839 berechnet er
dann seine Leistungen und etwa ein Jahr später werden
die Arbeiten tatsächlich auch in Angriff genommen.
Am 15.01.1840 werden 15Tonnen (Holztonnen)
Lüneburger Gipskalk in Rechnung gestellt, für deren Über-
setzen über die Elbe der Fährmann Rautenkranz am
01.12.1840 seinen Obolus verlangt. Sicherlich ebenfalls im
Frühjahr 1840 liefern die Gebrüder Schultz aus
Boitzenburg 62 Tonnen Kalk, den sie aber erst am
09.12.1840 in Rechnung stellen. Die nicht mehr gebrauch-
ten leeren Holztonnen werden verkauft und der Erlös wie-
der dem Baugeld zugeschlagen. Selbst die Käufer und
deren Wohnorte werden genauestens aufgelistet.
Zum Mauern fehlen noch die Steine, die die Pretener
Ziegelei in drei Losen zu 8000, 7800 und 8350 Stück lie-
fert und am 02.05.1840 in Rechnung stellt. Aus Privelak
werden 48 Fuder scharfer Mauersand angefahren. Am
04.12.1840 spätestens hat der Maurermeister Raabe aus
Carrenzien die Materialien verbraucht und stellt eine aus-
führliche Maurerrechnung auf, in der er die ausgeführten
Arbeiten genau auflistet:
1. )„An der nördlichen Seite östlich an der Kirche
eine früher stattgefundene innerhalb nur vermau-
erte Thüröffnung auch äußerlich in Kalk mit
Feldsteinen zu vermauern, 80 cubic Fuß (Fuß-
0,292m), ebendaselbst und in Verbindung mit
Vorigem die Vermauerung einer Bogenöffnung 63
cubic Fuß hierauf in Verbindung mit dem Vorigen
die Öffnung selbst von Mauersteinen in Kalk ver-
mauern und zu fugen 64 cubic Fuß, das alte
Mauerwerk neben der Thüröffnung abzubrechen
und zu ergänzen, den abgewichenen Bogenkranz
so wie das Mauerwerk über demselben und der
Thüre abzubrechen und in Verbindung mit dem
alten Mauerwerk wieder anzufertigen mit Reini-
gung der alten Steine und Fugung derselben 189
cubic Fuß.
2. ) Ferner dicht darneben nach Westen einen ver-
fallenen Pfeiler bis auf das Fundament vollends
abzubrechen und die Steine zu reinigen sodann
selbigen in der Anlage und nach oben verjüngend
unten von vorräthigen lagerhaften und gespreng-
ten Feldsteinen dann von Mauersteinen in Kalk
anzufertigen 235 cubic Fuß, auch 3malige Einbin-
dung in das alte Mauerwerk und Nöthige Ergän-
zung des Fundaments.
3. ) Sodann in der fortlaufenden Länge nach Westen
zu unten amThurme 306 quadrat Fuß sich ablösen-
des Verblendungs Mauerwerk vollends abzubrechen
und mit Verzahnung eingebunden wieder aufge-
mauert und an der Nische oben einbindend abzu-
gleichen, und nach der Austrocknung zu fugen.
4. ) Ferner den Pfeiler auf der südöstlichen Ecke von
Grund auf neu aufzumauern mit Verzahnung ab
und auszubrechen und neu einzubinden, etwa 825
quadrat Fuß.
5. ) Weiter die beiden Ecken des Eingangs in den
Thurm 263 quadrat Fuß auszuhauen und neu ein-
zubinden auch den Bogenkranz ganz neu gefertigt.
6. ) Ferner den Pfeiler am westlichen Ende des Thur-
mes südlich auszubrechen und neu einzubinden
491 quadrat Fuß.
7. ) Ferner südlich eine Ausbauchung abgebrochen
und unterfangen und neu einzubinden 142 quadrat
Fuß.
8. ) Ferner nach dem östlichen Ende am Thurm eine
Ausbauchung desgleichen abzubrechen und neu
einzubinden 144 quadrat Fuß.
9. ) Sodann weiter südlich nach Osten zu einen
alten Pfeiler an der Kirche abzubrechen und die
Steine zu reinigen 261 cubic Fuß, hierauf nach
oben verjüngend neu aufzuführen auch 3malige
Einbindung in das alte Mauerwerk und Ergänzung
des Fundaments in Feldsteinen 141 cubic Fuß.
10. ) Ferner desgleichen weiter nach oben 1 Stück
Mauer auszubrechen und neu einzubinden.
11. ) Ferner 2 Fenstergurte nach Ausnahme der
Verglasung neu aufgeführt und den Bogenkranz
erneuert.
12. ) Ferner noch zwischen 2 Pfeilern eine Ausbau-
chung und Ueberweichung von Feldsteinen auszu-
brechen und mit Verzahnung anzufertigen und ein-
zubinden 102 cubic Fuß, auch 2 Fenstergurte nach
Ausnehmung der Verglasung erneuern.
13. ) Ferner die übrigen Theile dieser Kirchenseite
nach Ausstreichung und scharfer Reinigung mit
Einbindung einzelner Steine neu zu fugen.
14. ) Sodann endlich an der Nordseite des Kirch-
thurmes 300 quadrat Fuß an der Westseite 400
quadrat Fuß und an der Südseite 300 quadrat Fuß,
also 1000 quadrat Fuß ausgebrochen und mit Ver-
zahnung ganz neu eingemauert, auch die ganze
Nord - West und Südseite des Thurmes mit Einbin-
dung einzelner Steine ergänzen, reinigen und fu-
gen, auch den sämtlichen verbrauchten Bädekalk ?
mit Hülfe der Dienste gelöscht."
Zum Jahresende 1840 werden noch weitere Gewerke in
Rechnung gestellt. So bekommt am 18.11.1840 der
Schmiedemeister Warnecke seine für den Kirchenbau gelie-
ferten Schmiedearbeiten bezahlt. Separat werden auch
noch gelieferte Nägel mit einem Herrn Schöpke abgerech-
64