Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: System Denkmalpflege - Netzwerke für die Zukunft — Hannover: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Heft 31.2004

DOI Heft:
Sektion 2: Historische Freiräume zwischen Grundlagenforschung und Minimalismus
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.51150#0127
Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vorbemerkung

123

Sektion 2
Historische Freiräume zwischen Grundlagen-
forschung und Minimalismus
Historische Freiräume sind als Thema derzeit aktuell und im Interesse der Öffentlichkeit. Sie repräsentieren mit
allen Formen keine kleine Gruppe ausgefallener Objekttypen, sondern stehen für Lebensräume des Menschen, die
er entsprechend seinen Bedürfnissen prägte. Gerade durch die häufige Verknüpfung mit anderen Objektgattungen
geraten sie immer häufiger in das Blickfeld und müssen als relevante Denkmale oder Teile von Denkmalen gesehen
werden. In der Folge sind Fragen des Umgangs zu beantworten, doch wie dieser auszusehen hat, wer dabei helfen
kann und welche Orientierungen es gibt, muss im Normalfall der Alltag entscheiden.
Die Chancen einer Sektion „Historische Freiräume“ liegen einerseits in der Vielfältigkeit des Denkmaltypus und
damit der mannigfaltigen Verknüpfungen zu weiteren Fachdisziplinen, andererseits sind die Objekte für Denkmal-
pfleger vielfach so fremd, dass an diesem Beispiel geradezu abstrahierend über unser Verständnis von „System“ und
„systematisch“ in der Denkmalpflege reflektiert werden kann. Bei aller Theorie soll jedoch ein Ansatz im Fassbaren
gesucht werden. Nur am Beispiel ist die Aussage authentisch und wird damit nachvollziehbar und glaubhaft.
Eine gemeinsame Basis für die Diskussion des Themas soll mit Hilfe von kurzen Fachvorträgen geschaffen werden.
Sie dienen der Problematisierung, der Information und der Provokation. Thesenartig können so Erfahrungen, Auf-
fassungen und Überlegungen zur direkten Diskussion gestellt und im gemeinsamen Gespräch reflektiert werden.
Die Teilnehmer erhalten auch die Gelegenheit im Verlauf einer Kurzexkursion das Thema praxisnah zu erörtern und
werden so in die Lage versetzt, Zielformulierung, Planung, Ausführung und Ergebnis vor dem Hintergrund eines
objektbezogenen Netzwerkes zu bewerten. Ziel ist es, am Beispiel historischer Freiräume Denkmalpflege als eine
zielgerichtete, aber durchaus differenzierende Aufgabe darzustellen, die in aktuelle gesellschaftliche Prozesse und
Bedingungen eingebunden ist.
Anhand „Historischer Freiräume“ können die vielfältigsten Fragen von Denkmalpflege und Denkmalschutz
beleuchtet und erörtert werden. Es besteht die Möglichkeit, auch andere Denkmalgattungen aus unbekanntem
Blickwinkel zu betrachten und die häufigen Verknüpfungen der unterschiedlichen Aufgabenfelder innerhalb von
Denkmalpflege und Denkmalschutz, also deren Komplexität, darzustellen. Die historischen Gärten sind ideale
Gegenstände für die Diskussion um geeignete Wege der Erfassung, Behandlung und langfristigen Sicherung. Der
denkmalpflegerische Umgang mit diesen Objekten ist systematisch, aber nicht als Selbstzweck, sondern ziel- und
erfolgsorientiert. System muss insofern hier als komplexes Aufgabengebilde und folgerichtiges Handlungsinstru-
mentarium verstanden werden.

Konzeption und Durchführung:
Rainer Schomann, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hannover
Moderation:
Doris Olbeter, Rainer Schomann,Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Hannover und Michael Heinrich
Schormann, Niedersächsische Sparkassenstiftung, Hannover

Heinde/Bad Salzdetfurth,
Ldkr. Hildesheim, von
G. L. F. Laves errichteter
Landsitz aus dem Jahre 1829
mit Villa und Pleasureground
nach bestandssichernden
gartendenkmalpflegerischen
Maßnahmen. Blick von Süd-
osten über den oberen Teich
auf die Villa, 1997.
 
Annotationen