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St. Michaelis in Hildesheim
Einführung, Forschungsstand und Datierung

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Bernward 996 „aus Köln den Benediktinerpropst Goderam-
nus mit einigen Mönchen [berufen], um die Gründung eines
Klosters vorzubereiten. Im Jahre 1001 legte Bernward den
Grundstein zur Michaeliskirche." - Oskar Karpa: Die Kirche
St. Michaelis zu Hildesheim. Hildesheim 1965, S. 9, behaup-
tet, „mit den Vorarbeiten war schon im Jahre 1007 begon-
nen worden, die Grundsteinlegung erfolgte 1010." -
Entsprechend findet sich bei Werner Müller, Günther Vogel:
dtv-Atlas zur Baukunst. Bd. 2, München 1981, S. 385:
„1007-1033 erbaut". - Rudolf Wesenberg geht 1955 davon
aus, dass Goderam 996 mit mehreren Brüdern nach Hil-
desheim gekommen ist, und 1972: „Da bereits der gelehrte
Propst Goderamnus von St. Pantaleon zusammen mit meh-
reren Mönchen nach Hildesheim übersiedelt und den Stil der
Skulpturen von St. Pantaleon [...] dorthin verpflanzt."
Wesenberg (wie Anm. 9) S. 99. - Rudolf Wesenberg: Frühe
mittelalterliche Bildwerke. Düsseldorf 1972, S. 22. - Dem
folgen Hans Erich Kubach, Albert Verbeek: Romanische
Baukunst an Rhein und Maas. Berlin 1976, S. 585: „996
wurde der Prior (praepositus) Goderamnus mit mehreren
Brüdern der Kölner Abtei als erster Abt von St. Michaelis
nach Hildesheim berufen, dem anscheinend die künstleri-
sche Vermittlerrolle zufiel." - „Seit 996 unter Bernward
errichtet" und „Abt Goderamnus (996-1030)" bei Jochen
Zink in: Die Kirche zum Heiligen Kreuz in Hildesheim. Hrsg.
Jochen Zink, Michael Brandt u. a. (= Die Diözese Hildesheim
in Vergangenheit und Gegenwart 46/47, 1978/79)
Hildesheim 1980, S. 63, 82.
14 Kassius Hallinger: Gorze-Kluny. (= Studia Anselmiana
22/23) Rom 1950, S. 123. - Hans Joachim Kracht: Geschich-
te der Benediktinerabtei St. Pantaleon in Köln 956-1250 (-
Studien zur Kölner Kirchengeschichte 11) Siegburg 1975, S.
70 hält es für sicher „daß die Gründungsmannschaft bereits
1013 in Hildesheim war, denn am 16. Juli dieses Jahres starb
der Praepositus dieser Jungen Gemeinschaft". Der in den
Annales Hildesheimenses (MGH SS rer. Germ, in us. schol. 8,
Hannover 1878, S. 31) als am 16. Juli 1013 verstorben auf-
geführte Godescalcus presbiter nostre congregacionis pre-
positus war Mitglied des Domkapitels und nicht von St.
Michaelis und somit kein Vorgänger von Goderamnus.
Goetting 1984, S. 216. -Schuffels, mündlicher Hinweis vom
2.3.2004 und Brief vom 7.11.2004: Godescalc ist in einer
Urkunde von vor 16. August 1013 unter den Domgeistlichen
als Zeuge genannt. Karl Janicke: Urkundenbuch des
Hochstiftes Hildesheim und seiner Bischöfe. Leipzig 1896, S.
38, Nr. 49: Godescalcus prepositus huius aecclesiae subscrip-
si. (Die Urkunde gehört nach Schuffels in die Zeit vor 1000,
„ mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in das Jahr 993"). Die
nach dem Krieg ausgegrabene Grabplatte nennt den XVII.
Kal. Septembris, also 16. Aug.; Wilhelm Berges, Hans Jürgen
Rieckenberg: Die ältesten Hildesheimer Inschriften bis zum
Tode Bischof Hezilos. (= Abhandl. d. Akademie d. Wiss. in
Göttingen, Phil.-Hist. Klasse 3. Folge, Nr. 131) Göttingen
1983, Nr. 23, S. 148, Tafel 29, Abb. 1. Danach wiederholt
von Christine Wulf: Die Inschriften der Stadt Hildesheim. (-
Die Deutschen Inschriften 58) Wiesbaden 2003, S. 189.

15 Ulrich Faust: Die Benediktinerklöster in Niedersachsen,
Schleswig-Holstein und Bremen. (= Germania Benedictina VI:
Norddeutschland) München 1979, S. 218-252 mit umfang-
reichen Literatur-Angaben und einer nützlichen Aufstellung
der Archivalien. Der Vers (S. 220) ist falsch zitiert nach:
Gründliche Nachricht von dem Leben und Tode des Heiligen
Bernwards. Hildesheim 1767; Reprint, Hrsg. Enno Bünz und
Karl-Heinz Bajorath, Bielefeld 1993 S. 69, dort heißt es: „Im
Jahre Tausend und ein / Legte Bernward den ersten Stein."
16 Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern 49,
Hannover, Nienburg, Hildesheim, Alfeld. Mainz 1981, S.
212, 222, 224.
17 Berges/Rieckenberg 1983, S. 54.
18 Goetting 1984, S. 215.
19 Goetting 1984. S. 216f.
20 Binding 1987. - Binding 1988.
21 Gerhard Weilandt: Geistliche und Kunst. (= Beihefte zum
Archiv f. Kulturgesch. 35) Köln 1992, S. 144-148.
22 Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler.
Bremen, Niedersachsen. Bearb. Gerd Weiß. Deutscher
Kunstverlag 1992, S. 723.
23 G. Ulrich Großmann: Hannover und das südliche
Niedersachsen. DuMont Kunst-Reiseführer. (1. Aufl. 1988,
gleichlautend) Köln 51995, S. 165.
24 Bernhard Gallistl: Die Bernwardsäule und die
Michaeliskirche zu Hildesheim. (= Veröffentlichungen des
Landschaftsverbandes Hildesheim 3) Hildesheim 1993, S. 25.
Siehe die kritische Besprechung dieses recht eklektizisti-
schen, wenig wissenschaftlichen Buches von Enno Bünz in:
Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 67, 1995,
S. 388-394.
25 Hans Jakob Schuffels: Bischof Bernward von Hildesheim,
in: Das Kostbare Evangeliar des Heiligen Bernward. Hrsg.
Michael Brandt. München 1993, S. 11 mit Hinweis auf
Binding 1988.
26 Friedrich Oswald, Leo Schaefer, Hans Rudolf Sennhauser:
Vorromanische Kirchenbauten. München 1966, S. 119.
27 Werner Jacobsen, Leo Schaefer, Hans Rudolf Sennhauser:
Vorromanische Kirchenbauten, Nachtragsband. München
1991, 183f. - Jacobsen spricht fälschlicherweise von Stift
und Stiftskirche. - Wesenberg (wie Anm. 9) S. 180 hat die-
sen Gedanken schon geäußert: „Der Grundstein [1010]
kann sich freilich auf den Westbau beziehen."
 
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