Die Zusammenfassung der Baugeschichte und ein kritischer Blick in den Baugrund
81
9 Hildesheim, St. Michaelis, Zeichnung des Stadtarchitekten Göthe als Grabungsdokumentation in der Krypta (1940).
heißer, trockener Sommer - war die Quelle schon ein-
mal versiegt und erst im Winter 1918 wieder geflos-
sen, mit unregelmäßiger Intensität bis 1934.
Die Vorbereitungen der statischen Sicherung endeten
kriegsbedingt 1941 und an die geplante Nachgrün-
dung wagte keiner zu denken. Denn als 1942 die
Luftangriffe auf Deutschland immer häufiger wurden,
musste man sich auch Gedanken über den Schutz der
wertvollsten Teile machen, was anfänglich nur sehr
zögerlich verlief, weil man die Gefahr der Luftangriffe
und deren Schäden bewusst minimierte: Die verblie-
bene nördliche Chorschranke schützte man zuerst
1942 nur „splittersicher" durch Holzverschalung und
Sandsäcke. Erst 1943 wurde sie hinter einer dicken
Schicht von Ziegelsteinen eingemauert und überlebte
nicht nur die Bomben39, sondern auch mindestens
drei strenge Winter. Schwieriger war das Problem mit
der Bilderdecke. Der Restaurator Joseph Bohland
baute die 1.300 Einzelbretter in der Zeit vom 2. Juli bis
zum 18. August 1943 aus, wozu er sich eines - für
unsere heutigen Verhältnisse - „abenteuerlichen"
Holzgerüsts auf Rädern bediente. Die einzelnen Bret-
ter wurden nummeriert, zu „Bündeln" zusammenge-
10 Hildesheim, St. Michaelis, Brunnen auf der Westseite (2008).
81
9 Hildesheim, St. Michaelis, Zeichnung des Stadtarchitekten Göthe als Grabungsdokumentation in der Krypta (1940).
heißer, trockener Sommer - war die Quelle schon ein-
mal versiegt und erst im Winter 1918 wieder geflos-
sen, mit unregelmäßiger Intensität bis 1934.
Die Vorbereitungen der statischen Sicherung endeten
kriegsbedingt 1941 und an die geplante Nachgrün-
dung wagte keiner zu denken. Denn als 1942 die
Luftangriffe auf Deutschland immer häufiger wurden,
musste man sich auch Gedanken über den Schutz der
wertvollsten Teile machen, was anfänglich nur sehr
zögerlich verlief, weil man die Gefahr der Luftangriffe
und deren Schäden bewusst minimierte: Die verblie-
bene nördliche Chorschranke schützte man zuerst
1942 nur „splittersicher" durch Holzverschalung und
Sandsäcke. Erst 1943 wurde sie hinter einer dicken
Schicht von Ziegelsteinen eingemauert und überlebte
nicht nur die Bomben39, sondern auch mindestens
drei strenge Winter. Schwieriger war das Problem mit
der Bilderdecke. Der Restaurator Joseph Bohland
baute die 1.300 Einzelbretter in der Zeit vom 2. Juli bis
zum 18. August 1943 aus, wozu er sich eines - für
unsere heutigen Verhältnisse - „abenteuerlichen"
Holzgerüsts auf Rädern bediente. Die einzelnen Bret-
ter wurden nummeriert, zu „Bündeln" zusammenge-
10 Hildesheim, St. Michaelis, Brunnen auf der Westseite (2008).