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104

Helmut Brandorff


23 Hildesheim, St. Michaelis, Schnitt 14, Befund 124: Bernwardinisches Fun-
dament unter der Südwand. Daran entlang verlief ein Kanal der Heizanlage
von 1910.

wand neu aufgesetzt worden. Der gleiche Befund
ergab sich in Schnitt 14 (s. u.).
Entlang der Fundamentkante verlief ein Heizkanal
(Befund 112, 113) aus Ziegeln mit Zementmörtel ver-
mauert und einem darin verlegten Eisenrohr. Er ge-
hörte wahrscheinlich zur Heizanlage von 1910.


24 Hildesheim, St. Michaelis, Schnitt 15, Befund 141: Rechts
im Bild sind die verkippten Steinplatten des Fundaments der
Säule 1 zu erkennen. Im Profil der gewachsene Boden
(Befund 142), ein Erdgrab (Befund 144) und Verfüllungs-
schichten.

Schnitt 14
Schnitt 14 befindet sich vor der ersten Fensternische
östlich des Westeingangs im Südseitenschiff. Der
gewachsene Boden besteht aus Lösslehm mit darun-
ter anstehendem Ton. Der Lösshorizont reicht bis
unter das im Zuge der Bauarbeiten aufgeschobene
Planum aus Bauschutt. Die Deckschicht aus humosem
Lehm ist vor allem unter dem Heizkanal (Befund 112,
113) noch vorhanden.
Baubefunde
Das Fundament unter der Südwand (Befund 124) ist
aus großformatigen, plattigen Sandsteinblöcken in
eine senkrecht ausgehobene Baugrube im Norden
gegen deren Wandung in Mörtel gesetzt, stellenwei-
se mit dünnen Platten ausgeglichen (Abb. 23). Die
Gründungstiefe beträgt circa 180 cm unter dem ehe-
maligen Fußboden. Das Steinmaterial weist zum Teil
sehr glatte Bruchkanten auf. Die beiden oberen Lagen
(Befund 111) weisen den gleichen Befund auf wie in
Schnitt 13.
Entlang der Fundamentkante verlief ein Heizkanal
(Befund 112, 113) aus Ziegeln mit Zementmörtel ver-
mauert und einem darin verlegten Eisenrohr. Er
gehörte zur Heizanlage von 1910.

Sonstige Befunde
Im westlichen Teil von Schnitt 14 befand sich eine
Schuttschicht (Befund 127) mit Funden von Keramik
und Ofenkacheln des späten 17. Jahrhunderts.
Schnitt 15
Schnitt 15 befindet sich im Südwestquerhaus nördlich
vor Säule [1], Vom gewachsenen Boden ist nur noch
im Westen ein schmaler Streifen des oberen lehmig-
humosen Horizonts erhalten. Ansonsten stellt er sich
als Lösslehm mit dem darunter anstehenden Ton dar
(Befund 142). Im Osten steckt darin ein Granitfindling
von noch etwas größeren Ausmaßen als der in Schnitt
10. Insgesamt liegt in Schnitt 15 ein relativ hoher
Schuttauftrag.
Gräber
In Schnitt 15 befanden sich drei Bestattungen in
Grabgruben (Befund 131, 143, 144). Sie wurden nur
so weit freigelegt, wie es für die Schnittführung nötig
war und verblieben an Ort und Stelle. Nach der Bauart
der Särge (dünne Bretter, barocke Sarggriffe) handelt
es sich um Gräber aus der protestantischen Nutzung
der Kirche.
 
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