Landkreis Nienburg/Weser
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aus der Mühle ein Wohnhaus geworden. An eine
Mühle erinnert lediglich das Wehr. Die Mühle stand
nicht unter Denkmalschutz.
Vom oberhalb gelegenen Stauweiher führt nur noch
der eigentliche Bachlauf Wasser mit einer Schüttung
von 30 bis 80 l/s. Der Mühlengraben hingegen ist ver-
füllt. 1999 fehlte das Wasserrad, das als Zellenrad bei
oberschlächtiger Beaufschlagung einen Durchmesser
von etwa 4 m gehabt hatte. Das Wehr besteht aus
sorgfältig bearbeiteten Sandsteinquadern, vermutlich
aus Obernkirchen. Aus gleichem Material ist die Was-
serradwand des Mühlenuntergeschosses hergestellt.
Am Ostgiebel befindet sich eine Sandsteintafel mit
folgender Inschrift: „H. MEINKING/W. GEB. PLENGE/
1855".
1999 berichtete der letzte dort noch tätige Müller
Fritz Behrens, bereits 88-jährig, dass die Mühle ober-
halb des jetzigen Stauteichs einen Vorgängerbau
gehabt habe und dass während des Zweiten Welt-
krieges das Wasserrad verplombt worden sei, um
Mahltätigkeit während der Lebensmittelrationierung
zu unterbinden, man aber dieses Verbot häufig unter-
laufen habe. Der Schwiegersohn Stührmann besitzt
die Hofmühle in Dolldorf (siehe Balge, Dolldorf Nr. 7).
Zur ehemaligen Mühlentechnik gehörten ein Fein-
mehlgang mit Franzosen-Steinen aus Süßwasser-
quarzit, ein Schrotgang, ein Spitzgang (Graupengang)
mit einem Käfig aus Sandsteinsegmenten, ein
Sechskantsichter sowie eine Wasserförderung zur
Gartenbewässerung. Die vorhandenen Teile wie
Königswelle, Mahlspindel, Kammrad, Bodensteine
und Pellstein waren in relativ gutem Zustand. Der
Betrieb der Getreidemühle ist 1947/48 eingestellt
worden. Das Wasserrecht war 1999 noch vorhanden.
1 Hoy. UrkB I IV S. 39.
Wohlenhausen, Wassermühle. Wohnseite, 1998
Wohlenhausen, Wassermühle. Wasserseite, 1998
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aus der Mühle ein Wohnhaus geworden. An eine
Mühle erinnert lediglich das Wehr. Die Mühle stand
nicht unter Denkmalschutz.
Vom oberhalb gelegenen Stauweiher führt nur noch
der eigentliche Bachlauf Wasser mit einer Schüttung
von 30 bis 80 l/s. Der Mühlengraben hingegen ist ver-
füllt. 1999 fehlte das Wasserrad, das als Zellenrad bei
oberschlächtiger Beaufschlagung einen Durchmesser
von etwa 4 m gehabt hatte. Das Wehr besteht aus
sorgfältig bearbeiteten Sandsteinquadern, vermutlich
aus Obernkirchen. Aus gleichem Material ist die Was-
serradwand des Mühlenuntergeschosses hergestellt.
Am Ostgiebel befindet sich eine Sandsteintafel mit
folgender Inschrift: „H. MEINKING/W. GEB. PLENGE/
1855".
1999 berichtete der letzte dort noch tätige Müller
Fritz Behrens, bereits 88-jährig, dass die Mühle ober-
halb des jetzigen Stauteichs einen Vorgängerbau
gehabt habe und dass während des Zweiten Welt-
krieges das Wasserrad verplombt worden sei, um
Mahltätigkeit während der Lebensmittelrationierung
zu unterbinden, man aber dieses Verbot häufig unter-
laufen habe. Der Schwiegersohn Stührmann besitzt
die Hofmühle in Dolldorf (siehe Balge, Dolldorf Nr. 7).
Zur ehemaligen Mühlentechnik gehörten ein Fein-
mehlgang mit Franzosen-Steinen aus Süßwasser-
quarzit, ein Schrotgang, ein Spitzgang (Graupengang)
mit einem Käfig aus Sandsteinsegmenten, ein
Sechskantsichter sowie eine Wasserförderung zur
Gartenbewässerung. Die vorhandenen Teile wie
Königswelle, Mahlspindel, Kammrad, Bodensteine
und Pellstein waren in relativ gutem Zustand. Der
Betrieb der Getreidemühle ist 1947/48 eingestellt
worden. Das Wasserrecht war 1999 noch vorhanden.
1 Hoy. UrkB I IV S. 39.
Wohlenhausen, Wassermühle. Wohnseite, 1998
Wohlenhausen, Wassermühle. Wasserseite, 1998