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Guevara, Antonio de; Albertinus, Aegidius [Oth.]; Berg, Adam [Oth.]
Erster Theil. Der guldenen Sendtschreiben. Weilandt deß Hochwürdigen vnnd Wolgebornen Herrn Antonij de Gueuara, Parfüsser Ordens/ Bischoffens zu Mondonedo, Keysers Caroli des V. Hoffpredigers vnd Chronisten/ darinn vil schöne Tractätl/ subtile Discursen/ artliche Historien/ herrliche Antiquiteten/ vnd lauter gute Exemplarische sachen begriffen/ so allen vnd jeglichen/ ... Personen ... nutzlich zulesen. Durch der Fürstl: Durchl: in Bayern Hoffraths Secretarium Ægidium Albertinum, auß der Hispanischen in die Teutsche Sprach auffs fleissigist verwendt. ... — Gedruckt zu München: bey Adam Berg. Fürstl: Durchl: Hofbuchdrucker., 1600

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https://doi.org/10.11588/diglit.66320#0110
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Erster chaLl deßOueuars.
Vemwegharvertttbt.Wofemttundemealso/habkjrleichtlichMkachkeK
ob er nicht viel lieber hat wöllen cumplwen mit der Liebe / die jhme im her-
tzen brente/ alß mir dem schreiben / die er im Busen trug. Wann ihr mir
wollet folgen/so gebet hinfüran keinem verliebten Menschen ewre gescheh
tenauff/ dann das Ambr vnd eigenschafft eines Buters vnnd verliebten
Menschen ist nicht/ das er sich viel kümmert/ odervmbwichtigegescheffk
Errrerkver- annimbt/sonder wie er nur bepm rag spatziren/deß Nachts mit Lauten vnd
lrcbre» Men- Zittern auffder Gassen gassaten gehen/in die Fenstervnd Heuser steigen/
schon so! matt vnd den schönen Irawen vnd Jungfrawen auffden dienst warten möge,
'"^^wrch- Iuvnserm Proposito aber zuschreiten/könt jhrversichere sein/ das
fchk». mir ewer vnglück dermassen Leid ist / vnnd das ich so hoch empfinde / alß
gienge es mich selbst an / dann (wie der Philosophus sagt) man soll eines
guten Freundrs vnglück nicht allein r-emeäiren vnd helffen/sonder auch
mir jhme mitleidig erscheinen. Alß Agesilaus gefragt ward / warumb er
mehr beweine das vnglück seiner Kreund/alß den.Todt seiner Kinder? gab
erzür antwort / ich beweine nicht den abgang meiner Haußftawen / weder
auch den Todt meiner Kinder / danndieftlbige sein alle ein teil von mir/
sonder ich bewaine den Todt eines freunds/ welcher der ander ich bin. Db
Verwegen wo! ich selbst persönlich bepeuch nicht sein kan/sambt vnnd mit
euch zuwainen/vilwMiger euch von hinnen helffen kan/so hab ich doch
nicht vnterlassen wellen/euch mit diesem schreiben zutrösten / dann es er-
zeigt sich offt die Jeder eben so mittleidig gegen einem Freund/alß der spies
hefftig/gegen dem Feind. Euch zurahten / das jhr euch nicht sollet Mm-
mern/vmb ein so billiche sach/wie diese ist / wehre mir für ein schänd / vnnd
euch selbst/wannjhrsnitOetet/für einvnmmschlichheik außzurechnenr
Aber mein Meinung ist / das jhr dieses sollet empfinden / alß ein MenW
^Vims*von vnnd dissimuliren / als ein verstendiger. So VNNS einer an vnser Ehr
einem mech- hat verletzt / vnnd aber wir VNNS an demselben nicht wissen zurechen/ist
Ligen begeg- das beste/das wirs fallen lassm. Wann verwegen jhr in diesem ewerM
Vnglück wöllet procediren/wie ein Christ/vnnd die schuldigkeitvnnd Vas
des. ciebnum eines LäULlIero Hindun setzen/ so werdet jhrmüssen sehen/ nicht
auffdenfelbigm/der euch beleidiget hat/sonder auffG T T den Herrn/
durch welchw Zulassung vnnd verhengnuß es beschehen ist / vnnd vor
welchem jhr euch dermassen culpabel vnnd schuldig werdet finden/da-
wenig wirdt fern das jenige/ so jhr leider/gegen deme/ was jhr hittich leiden
soüch
 
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