Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext

(Oastellannnare und Umgebungen.

nach Castellammare und von da weiter nach Sorrento will, pflegt die
Fahrt nach der erstgenannten Etappe meist per Bahn zu machen. Auf
solche Weise geht man jedoch vieler interessanten Eindrücke und Wahr-
nehmungen verlustig, denn die Bahnlinie zieht sich dort, wo sie nicht an
den Meeresstrand tritt, zwischen Mauern und Hintergebäuden hin, und von dem charak-
teristischen Volksleben, das in den Hauptstraßen der südöstlich von Neapel gelegenen
Ortschaften San Giovanni a Teduccio, Portici, Resina, Torre del Greco und Torre
Annunziata flutet und wogt, sieht und hört man auf der Eifenbahnfahrt kaum etwas.
Genau genommen bilden übrigens die vier ersten der eben genannten Ortschaften noch
ein Stück von Neapel, mit dem sie in fast ununterbrochener Häuserreihe zusammen-

hängen, so daß der Fremde, wenn es ihm nicht gesagt wird oder er es nicht in seinem

Baedeker liest, bis zum östlichen Ende von Torre del Greco kaum merkt, daß er die Stadt der Parthenope

längst hinter sich hat. Demgemäß sollte der Tourist die Strecke bis Castellammare nicht anders als in
einem offenen Einspänner zurücklegen. Derjenige, welcher einigermaßen zu handeln versteht, braucht dabei
nicht einmal sehr tief in sein Portemonnaie zu greisen.
Der Ausgangspunkt unsrer Fahrt ist die im Osten Neapels gelegene Porta del Carmine, welches
Thor aus die Spiaggia della Marinella (so heißt das Meeresufer östlich vom Hafen) ausmündet. Die
den Sebetofluß, der weit kleiner und unbedeutender als die Spree bei Berlin ist, überwölbende Maddalena-
brücke gilt als der östliche Endpunkt Neapels. Nachdem wir an dem Kolossalgebäude der Granili, welches
als Militürkornspeicher und Kaserne benutzt wird, vorübergekommen, gelangen wir in die Ortschaft
 
Annotationen