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Allgemeine theologische Bibliothek — 3.1775

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https://doi.org/10.11588/diglit.22488#0021
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Tychsens befreytes Tentamen. 9
hat?—' Wir wiederholen also nochmals unfern
Schluß: wenn es auch erweislich wäre, daß die al-
ten Uebersetzcr hcbräischgricchsche Bibeln vor sich
gehabt haben, so sind doch ihre Übersetzungen im-
mer in der Kritik brauchbar, weil ein hcbräischgriech-
fchcr Codex so gut Varianten anzeigen kann, als ein
hebräischer. Und mehr als eine Anzeige verlangt
kein Kritikus. Genung er wird z. B, durch s-
auf die Lesart 2^2 geleitet. Und er schließt
aus dieser Übersetzung snicht: daß oder wie
H. T. will o-r^/z die wahre Lesart sey, oder daß die
I^XX wirklich so gelesen haben, sondern nur so Vieh
daß die HX oder mit griechschen Buchsta-
ben gelesen haben könnten. Und das ist ihm
schon Vorthcil genung. Er nimmt nun die neue
Lesart, vergleicht sie mit dem Contexte,mit der gram-
matischen Wortfr'tgung, Nut dem bessern oder schlech-
tem Sinne, den sie giebt, und durch den sie sich
von der alten unterscheidet, mit andern alten Über-
setzungen, und Handschriften u. d. m. und fällt her-
nach erst sein Urthcil, ob sie zu verwerfen, oder der
alten vorzuzieben sey. Kann nun hier wohl eia
vernünftiger Mensch etwas zu tadeln finden? Wir
machen es ja auch mit den Handschriften nicht an-
ders. Ja wir würden es mit Handschriften, die
aus den Zeiten Davids wäxen, nicht anders machen.
Wir würden jede Abweichung von unftrm heurigen
Texte, den wir in einer solchen Handschrift auffän-
den, unserm heutigen Texte nicht gleich verziehen.
Wir würden es als möglich ansehen, daß der
Schreiber der Handschrift sich-^. wenn wir z. E.
läsen—- verschrieben hätte. Kurz wir wür-
den dieß Zeugniß blos als einen Wink, als eine
Möglichkeit betrachten, und ohne anderweitige Erün-
A 5 de
 
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