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Allgemeine theologische Bibliothek — 3.1775

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[Recensionen]
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[Recensionen XXXI-XL]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22488#0089
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christlicher Gesänge.

77

Neander:
Der bis in den T§d mich li kte,
Mich dem Fluch der Sund entriß;
Weh mir, wenn ich den betrübte,
Ihr noch dient'!— Ach wäre dieß
SeinerTodesleiden Lohn?
Trät' ich nicht sein Mut mit Hohn?
Schütze selbst, mich Herr, vorSünden,
Hilf mir, hilf mir überwinden.
Dergleichen Veränderungen sind bey den meisten
vonKlopstock verbesserten alten Lieder gemacht wor-
den.— Lieder, in denen die Ideen entweder ganz
falsch oder übertrieben sind, hat H. N gar nicht aus-
genommen. Uyd da ein Gesangbuch oft das einzige
Buch ist, woraus die gemeinen Leute ihre Religions-
begriffe bilden, ihre Dogmatik und Sittcnlehre, so ist
dieses Verdienst, desto wichtiger, wenn man alle die
ausmerzt, welche auf falsche Vorstellungsarten leiten
können. Wie kraß d-ese oft in unfern alten Liedern
auss hn, bedarf keines Beweises. So viel indessen
Herr Neander hierin auch gethan hat, so hat ec
doch nicht alles gethan, nicht alles gereinigt, was ei-
ner Reinigung bedürftig war. In dem Betrachte
ist uns Basedows Gesangbuch immer das schätzbar-
ste gewesen.
H.

XXXII.
 
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