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Allgemeine theologische Bibliothek — 5.1775

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Abhandlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22490#0318
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weil durch Zwangsmittel nur das Äußerliche,
nicht die Gesinnung ihre Gestalt bekömmt.
Zben das entsteht aus schimpflichen Abführun-
gen, Scheltwörtern, bitterm Spott, besonders in
andrer Gegenwart. Hat das Kmd wenig Ehrliebe,
so verliert es sie dann völlig: hat es deren viel, so
lernt es seinen Führer hasten. Strafen dieser Art
verfpar ich bis hernach.
Die Beobachtung, dskß die Dinge, die um nns
sind, auf Denkart und Charakter unausbleiblich
wirken, fetzt den Führer in den Stand, in seinem
Kind alle Gesinnungen hervorzubringen, die er
nur wünschen kann. Reinliche Kleidung und Ge-
rüche zeugt in ihm Ekel vor allem, was sittlich mis-
stehk, außer dem physischen Nutzen, den es hat.
Guter Anblick, den man seinem Aeußern schafft,
gibt ihm Stolz auf sich, Begier nach anderer Ach-
tung, und Abscheri vor dem, was ihn deren ver-
lustig macht. Helle seiner Wohnung, lebhafter An-
strich G der Gegenstände um ihn macht sein Gemüth
yeiter und fröhlich. Guter Geschmack seiner Gerüche
und der Gemahlde, Zeichnungen, Büsten rc. um
ihn (wo ich sehr rachen möchte, das man sein
Zimmer damit versähe) gibt ihm Geschmack. Der
Wahl
*) Bisher drückten wir color und piZmentum
nur durch Ein Wort aus. Jenes, deucht
mich, wird besser durch Anstrich unterschieden.
 
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