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Allgemeine theologische Bibliothek — 5.1775

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Abhandlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22490#0323
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Abhandlungen. z 11
Doch den Kern der Belehrungen und Stra-
fen hab ich bis ißt verspürt. Er paßt auf alle Ge,
mükher, und beyde sind Veranlassungen/ das
Band zwischen Führer und Zögling enger zu
knüpfen/ ja sie legen den Grund zum zärtlichen
Gefühle der Freundschaft und Liebe/ die seine künf-
tigen Jahre beglücken sollen. Nun muß ich etwas
ausholen.
Oden sagt ich/ die Folge der Handlung selbst
muß den Knaben leiten: dieß wird ihn vernünftig
handeln machen. Doch ehe man diese Ueberlegung
bey ihm vorauösehen kann/ da ists nicht zu vermei-
den/ daß sein Grund zu handeln lediglich vom
Führer bestimmt werde. Doch wie? durch dessen
Ansehn gewiß nicht / noch durch Furcht: dessen
Schädlichkeit ist gezeigt. Aber wie/ wenn der
Führer des Knabens Herz gewonnen hatte? wenn
die gefühlvolle Zuneigung allmahlig den Gedanken
hervorgebracht hatte: der Man»/ der dich so liebt,
wird nichts als dein Bestes wollen! Freylich
Vorurrheil des Ansehens/ in Betracht der Ein-
sicht des Führers: aber durch starke Induktion un-
terstützt es bey einem Kinde.
Hiebey erinnere man sich/ daß wie nur durch
Achtung jedes zärtliche Band seine Dauer erhält,
so auch dieses. Hat der Führer sich stets in Ach-
tung zu halten gewust, so wird dieß schon so viel
wirken / daß das Kmd sich nicht überwinden wird/
etwas zu thun, das jener verbot. Weit lebhafter
4 aber
 
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