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Allgemeine theologische Bibliothek — 8.1777

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https://doi.org/10.11588/diglit.22493#0124
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12o Aelteste Urk. des Menschengeschlechts
auf eine sehr unwürdige Weise, durch Weglassung
der letzten Zeile, zu einem ganz widrigen Sinn
verdrehet worden —. S. !9l treffen wir noch
auf einen seltsamen Trugschluß (dergleichen über-
Haupt in diesem Buch nicht selten sind), das allgc-
meineVerderben der Menschcnnatur soll aus den
Worten erhellen: denn sie sind Fleisch Würde eö
nun aber nicht den Gegnern sehr leicht scyn, ihm
diesen vermeynten Triumph der bösen Men-
schennatur zu vereiteln, wenn sie sagten: diejeni-
gen, von denen gesagt wird, denn sie sind Fleisch,
sollten vertilget werden, und sind auch vertilget
worden. Noah aber und die Seinen wurden von
dieser Strafe ausgenommen, also hatten sie auch
nicht die verderbte Menschennatur — Wenn das
letztere zu viel beweiset, so ist die erste Schlußfolge
doch ebenfalls falsch.
Soviel glauben wir könne genug senn, um
unser oben gefälltes Urrhcil zu belegen. Wir ha-
ben schon beyläusig das Kraftvolle in den einge-
streuten Übersetzungen biblischer Stellen ange-
zeigt, wir haben dabey manchmal gewünscht, daß
es doch Hr. Herdern gefallen möchte, ein ganzes
biblisches Buch, etwa den Hiob, zu übersetzen.
Wir wüßten nicht leicht einen dazu geschicktem, der
der deutschen Sprache so mächtig, und dabey ein
so glückliches Gefühl har, als Hr. Herder.
St.
VN. Die
 
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