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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0344
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richtige Empfindung. Denn sie gebühren Aber-,
glauben, Mmhlosigkeit, eingebildete Hofnungen,
Krankbeüen und nicht selten Ve- ruckung und einen
fürchterlichen Tod. Hieraus folget, daß die Leh-
rer der Weisheit und Tugend in ihren Vorl'ägen
alles sinnlose Geschwätz, welches die Unwissenheit
erdacht, dre Leidenschaft ernährt und ft yerliche Con-
titten privilegier haben, und alle unnütze Untersu-
chungen üher Sähe, die von Menschen entweder
selbst erfunden, oder doch durch falsche Erklärung
entstanden sind, und die nicht vercheidiget werden
können, vermeiden müssen.
Die theologischen Streitigkeiten sind vornehm-
lich aus der natürlichen Verschiedenheit der Fä§
higkeiten, Denkungsarten m f. w. herzuleiten.
Man ließ es nicht bey den einfachen Religionssäzr
zen, welche Jesus vorgelragen halte, bewenden,
sondern verband sie mit verschiedenen Zusätzen,
wovon man meynte, daß sie dazu gehörten. Um
die Religionswahrheiren zu erklären, nahm man
nicht die eigentliche Philosophie, sondern sein gan-
zes Unsystem vonGrillen, von Einbildungen, Meyr
nungen und Fabeln, welche der Sekte, zu der man
sich bekannte, eigen waren, zu Hülse. Man erdachte
allerlei) Hypothesen, merkte man gar einen Wider-
spruch, so hieß die Sache ein Geheimniß, wollte man
dieses angebliche ^-e^eimniß Nicht gelten lassen, so
wur;
 
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