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Allgemeine theologische Bibliothek — 11.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XI-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22496#0268
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260 Oeuvres crmHues 6e?<1r. kreret.
urtheilen, die sich auf diese Welt beziehen, zu ent-
sagen. In der That liegt hierin die wahre Quelle
des Unglaubens. Die teure sehn nicht auf das,
was ihren Geist vollkommner, ihr Herz zufried-
ner und ihr Gewissen freudig macht, daher ist
ihnen die reine, himmlische, ganz vollkommene
Moral Christi bey ihren weltlichen Absichten be-
schwerlich, und sie suchen sie als ein Joch abzu-
schütteln. Welches ist aber das Unmögliche?
Dies, daß Christus sagt, so dir Jemand einen
Streich giebt auf deinen rechten Backen, so biete
den andern auch dar, und wenn dir einer den
Rock nehmen will, dem laß auch den Mantel.
Was kann aber Christus dafür, daß Ireret zu
schwach und zu einfältig ist, ihn zu verstehn? Ist
ein Gebot, das mehr die Ausübung der Men-
schenliebe, also das Glück der Welt, mehr dieBe-
ruhigung des Gewissens, sich in keinem Fall Harte
und Ungerechtigkeit gegen den Nebeumenschen
und Ausgelassenheit des Zorns vorzuwerfen zn
haben, also das Glück der Individuen befördert,
als dies, worin Christus alle Selbstrache derge-
stalt verbietet, daß er seinen Anhängern befiehlt,
sich lieber den zweyten Streich geben zu lassen,
als Gleiches mit Gleichem zu vergelten, lieber
sich auch noch den Mantel nehmen zu lassen, als
durch gewalttbätige Widersetzung dem andern
Scha-
 
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