Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberg College [Hrsg.]
Alt-Heidelberg: Heidelberg College magazine — 1885

DOI Heft:
Nr. 39
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53719#0029
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
: b e n *
e Heine
|C f)üä}r
iute gu
ir. 36.
unbe


w$e
wirb

Infang
jefucht-
,be um
®Xpes


je.
5 I
oöe,4
r 4
«<4
I
ff. an
1— Ä
<
1
5.50 5
!.2O ?
5.50 jj
..80 £
..3° i
5.50 $
1.50 jjJ
3
.80 £
2


ertrag
wtflw
ii.
itrtjf
itcn unb
ibfctjlltjl*

It
wr unb
xnb ßu'
12,
rftcrn
ner mit
:afce 35.

jntmaasii

Sonntag, ben 13. ©qeniber j

1885.

iiiiiHiiuuuiiuiiuHiii'.'iiitiinimni'.''

©rfd^eint leben Sonntag als
©ratiSsöeilage.

VUVU VI
«r fretlt
er, Kri
(Kgnunc

„2ßeiß es, weiß eg, mein junger greunb! — Slber
®ttte, regen Sic ftd? nic^t auf."
©er ©Jener brachte bic Leitungen, auch einen SBrief
’üt aKaltrifc. 2IIg er beffen äbreffe lag, flog ein Schatten
’cß Unmutig über feine Büge. ®r trat an’g Sanfter
uub lag; immer finfterer marb fein ©eficht, bic gälte
^ifefjen ben Srauen — bic „ßorncgfalte ber Kalwifee"
> Vertiefte fid), bunfle Köthe färbte fein Slntliß. ©er
^tief fanf mit ber $anb, bie il;n hielt, wie ein Stöhnen
fl<itig (B aug ber breiten Sruft, mit großen Schritten
u>ib gefenften ^aupteg ging er bann im Blmrner auf
U11b ab er fehlen Kerten’g Segenwart gang vergeffen
Ju haben.
„Unter Sequefler!" murmelte er. Gr fuhr wilb
^tt ber tpanb burch’g £aar unb warf ben Srief ton fich-
<. Sinceng hatte bag ominöfe SBort gehört. Shm war
5,c)e Kachricht nicht überrafchenb unb er ahnte, wag in
et Sruft beg Sarong verging.
Sange fdjritt biefer fo auf unb ab, guweilen blieb
Ji beim gcnfler fielen unb fdjaute l»inaug auf feinen
jj^ten unb ißait, feine SBalbungen unb gelber, auf
cß. wag il;m gehörte. Kehmen fonnt'.n feine ®läu-
jr’9er iijtn bag Kajorat nid>t, aber fie tonnten eg in
Sntcreffe Verwalten [affen, lange gaftre hinburch,
^abitalien, BWen unb Äoftcn burdj bie Erträge ge-
q Waren — jene Scfmlben, bie er Icichtfinnigerweife
^adjt, bie er bem Spielteufel gu Verbanfen hatte.
e y. ^hne toe^er e*n gefprochen gu haben, flürmte
tk/ttnn binaug. Sinceng l;örte halb nachher ben Salopp
Sferbeg; er wußte, baß Kalwiß nun in wilbem
ut burch SBalb unb gelb jagte.
jh „Kochte ich nur halb gefunben!" feufgte ber junge
kann. gftr feine frifdbe ©hattraft war bag müßige
le9*n eine fchwere Slufgabe.
ferner 9?überS tarn jurücf.

M 39
39) unerftutnfe ’&ofyt

(Sinjelne Shimmern 5 Pfennig ’
mit 4?aupt*23Iatt 10 $ßfg.
„sJlan hat Sic allein gelaffcn ? — JUlein Sormunb
fprengte ja wie toll babon", fagte er.
„Sch glaube, £err Von jDialW fe hat f^linune 9,lac^-
richten erhalten."
„Unb wollen Sie nicht 3hrc 5rflu blutter benacb-
richtigen laffen Von bem Unfall, ber Sie betroffen?"
fuhr Stüberg fort; „Wcnigfteng ihr nütthcilcn, baß Sic
traut finb ? — Shr Schweigen bürfte beunruhigenb Wir-
ten. S<h bin gern bereit, für Sie ju fchreiben."
„5Rein, nein, fd;on bie frembe ^janbfehrift würbe
meine -Kutter erfchrecfen. Sn einigen ©agen hoffe ich
fo viel fchreiben gu tonnen, um ihr bag SorgcfaUene
felbft mittheilen unb fie gugleich über bic golgen beru-
higen gu tonnen, ©ort auf meinem Schreibtifch muß
ein Von mir gefchriebener unb versiegelter Srief liegen;
er war für ben gaU eineg fchlimmeren Sluggangg beg
©usUg beftimmt unb foH nun nicht gur Slbfenbung fonv
men. Sitte, legen Sic ihn in ein gach-"?
äßerncr fuchte Vergebeng, ber Srief war nicht gu
finben. Kertcn war fef?r beunruhigt beßhalb.
„SBcnn S^manb iljn aug Scrfehen gur ^3oft ge-
fehiett!" fagte er ängftlidj. „®g wäre mir bodj fehr un-
angenehm.", •-<
„So will ich rafch einen Srief fchreiben", meinte
Küberg, „ber Shrcr grau Kutter 'von Shoem Scfinbcn
Äenntniß giebt; aber ich bente, ber Srief wirb fich ir-
genbwie Vergeben haben unb wieber gum Socfchein
tornmen, beim ich fann mir nicht benten, baß Scmanb
ihn ohne Shren Auftrag- gur gSoft gefehlt."
„Sch bente auch, ber Srief wirb fid? finben, eg ift
ja nicht benfbar, baß ein ©ienftbote ihn eigenmächtig
beforgt hat."
2llg Kalwiß nach einigen Stunbcn auf fchweißbe*
bedtem ißferbe Von feinem wilben Kitte gurücttehrte, be-
gegnetc er ftilma am ßaugeingange, wo fie eben aug
bem SBag<>n flieg.
„Sdh möchte mit ©ir fprechen", fagte fie, „unb bitte
©ich, auf mein Rimmer gu tornmen."


imtuHiiii



f/_.. • r
Pi
fffl K ffi Jtai g
k \BB)
 
Annotationen