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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 21.1896

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Heft 1
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Mordtmann, Johannes Heinrich: Inschriften aus Makedonien
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https://doi.org/10.11588/diglit.38774#0110
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L H. MORDTMANN

5. Beim Ausheben eines Grabes auf dem eben genannten pro-
testantischen Friedhofe fand sich am 12. Januar 1896 ein 3Ücm
breites. 27cm hohes Fragment, auf dem in grossen Buchstaben

steht:
J I Ο N Δ I A
\ I Δ A Γ UU
\ Γ A M 6 T h
OYOCA^
V I I I V X ' 5

ρηρό]ριον δια[φέρον. . . .
. . . π]αιδαγω[γοΰ ο Ιποίησεν
ή ΐδί]α γαρ,ετη [.
καί] ό ύος αύ[τοΰ....
Ίο]υνί[ο]υ δ' ΐ[νδ.

6. Vor Kurzem wurde hier ein merkwürdiges Relief mit
Inschrift zum Kaufe ausgeboten, welches aus den Ruinen einer
alten Kirche auf dem Kastron von Melenik (Μελένικος, türkisch
Menlik) östlich vom Strymos stammt.
Das Relief, das in seiner Composition an die bekannten Dar-
stellungen des sog. thrakischen Reiters erinnert, stellt einen
Reiter im Kampfe gegen Silene in einem Weinberge dar. Ich
habe mir folgende Beschreibung vor dem Steine gemacht:

Rebengewinde, in denen
ein Knabe.

Rebengewinde, in denen
ein Knabe.

Silen nach rechts,
fasst mit der Rech-
ten den Schweif des
Pferdes, die wag-
recht ausgestreckte
Linke hält eine Hir-
tenflöte.

Reiter auf einem reich ge-
schirrten Pferde nach rechts
sprengend; die Linke hoch
erhoben ; mit der Rech-
ten zerrt er den Silen links
am Barte. Von dem rech-
ten, ganz frei herausgear-
beiteten Arm , fehlt ein
grosser Teil. Das flatternde
Haar wird durch ein Stirn-
band gehalten. Unter dem
Pferde ein Hund nach rechts.

Silen, bekleidet mit
einem wollenen Hem-
de und Schurz, dem
Reiter zugewendet ;
beugt sich, im Begriffe
niedergeritten zu wer-
den, nach hinten zu-
rück ; in der Linken
eine Traube, die Rechte
wie zur Abwehr er-
hoben.
Liegender Baumstamm.

Darunter folgende Inschrift in unregelmässigen Charakteren :

kAAYAiÄNOCITYPPOCKAIITYPPOC
ΛΛΝΑρΟΥΚΑΙΟΙΠ6ΡΙ ÄYTOYC ΑΛ T A P I Ο i
©eUüACÄOYÄHTUU FMCSTI
 
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