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G. WEBER
Strabo beschliesst seine Beschreibung des Kadmos mit einer
geologischen Bemerkung, die auch nur hier zutreffend ist.
Diese vom Gök-bunar-su durchbrochenen Alluvial-Hügel
haben einen solch eigentümlichen Charakter, dass er allen
Reisenden aufgefallen ist. Tchihatchef [Geologie V, 3, 159)
sagt von ihnen : Les collines qui flanquent le Baba- Dagh
sont compose'es soit de marnes blanches incoherentes ou
compactes feuilletees, soit de conglomerat ou breche tres
solide, soit enfiti de gres jaunätre, friable, tombant en
poussiere sous le marteau. Also ganz genau das, was Strabo
mit dem Ausdruck πολύτρητον ausspricht. Ramsay übersetzt es
mit Recht mit porous. Ein solches Terrain ist selbstverständ-
lich den schlimmen Folgen der Erdbeben mehr ausgesetzt als
irgend ein anderes.
Alle diese Betrachtungen erweisen einerseits, mit welcher
Sorgfalt Strabo die Umgegend von Laodicea beschrieben, an-
dererseits wie sein Text mit dem heutigen Sachverhalt in
vollem Einklang steht.
Ausser den angeführten Münzen, die unter verschiedenen
Symbolen den Lykos und den Kapros darstellen, gibt es be-
kanntlich von Laodicea eine andere, unter Caracalla geschla-
gene Reihe Münzen, die einen complicirteren Revers auf-
weisen. Nach B. Ilead [Hist. Num. S. 556) sind es: Rhea
or Amaltheia, nursing infant Zeus, around are the tliree
Curetes beating their sliields with their swords, at her feet
are four recumbent river-gods. Diese Beschreibung stimmt
genau mit der Münze, welche Ramsay, Cities and bishoprics
1,2 Taf. 1 zu S. 790 Nr. 3 in Lichtdruck wiedergiebt,wenn auch
seine Beschreibung abweicht (S. 433): Iiorybantes dance
round Adrasteia, who runs , with the infant Zeus in
her arms, between two river-gods [Lykos and Kapros,
probably).
Sollten diese vier Flussgötter nicht die vier Flüsse von Lao-
dicea, Lykos, Kapros, Asopos und Kadmos vorgestellt haben?
Die Namen sind zwar nicht beigeschrieben ( wie auf der Münze
von Apameia Kibotos); es bleibt also Vermutung. Sicher aber
G. WEBER
Strabo beschliesst seine Beschreibung des Kadmos mit einer
geologischen Bemerkung, die auch nur hier zutreffend ist.
Diese vom Gök-bunar-su durchbrochenen Alluvial-Hügel
haben einen solch eigentümlichen Charakter, dass er allen
Reisenden aufgefallen ist. Tchihatchef [Geologie V, 3, 159)
sagt von ihnen : Les collines qui flanquent le Baba- Dagh
sont compose'es soit de marnes blanches incoherentes ou
compactes feuilletees, soit de conglomerat ou breche tres
solide, soit enfiti de gres jaunätre, friable, tombant en
poussiere sous le marteau. Also ganz genau das, was Strabo
mit dem Ausdruck πολύτρητον ausspricht. Ramsay übersetzt es
mit Recht mit porous. Ein solches Terrain ist selbstverständ-
lich den schlimmen Folgen der Erdbeben mehr ausgesetzt als
irgend ein anderes.
Alle diese Betrachtungen erweisen einerseits, mit welcher
Sorgfalt Strabo die Umgegend von Laodicea beschrieben, an-
dererseits wie sein Text mit dem heutigen Sachverhalt in
vollem Einklang steht.
Ausser den angeführten Münzen, die unter verschiedenen
Symbolen den Lykos und den Kapros darstellen, gibt es be-
kanntlich von Laodicea eine andere, unter Caracalla geschla-
gene Reihe Münzen, die einen complicirteren Revers auf-
weisen. Nach B. Ilead [Hist. Num. S. 556) sind es: Rhea
or Amaltheia, nursing infant Zeus, around are the tliree
Curetes beating their sliields with their swords, at her feet
are four recumbent river-gods. Diese Beschreibung stimmt
genau mit der Münze, welche Ramsay, Cities and bishoprics
1,2 Taf. 1 zu S. 790 Nr. 3 in Lichtdruck wiedergiebt,wenn auch
seine Beschreibung abweicht (S. 433): Iiorybantes dance
round Adrasteia, who runs , with the infant Zeus in
her arms, between two river-gods [Lykos and Kapros,
probably).
Sollten diese vier Flussgötter nicht die vier Flüsse von Lao-
dicea, Lykos, Kapros, Asopos und Kadmos vorgestellt haben?
Die Namen sind zwar nicht beigeschrieben ( wie auf der Münze
von Apameia Kibotos); es bleibt also Vermutung. Sicher aber