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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Bissing, Friedrich Wilhelm von: Stierfang auf einem ägyptischen Holzgefäss der XVIII. Dynastie
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0275

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STIERFANG AUF EINEM AEGYPTISCHEN HOLZGEFAESS 263
weise, bei der das Ausgussrohr durch den Mittelstab des
Bügels verdeckt wird, vgl. a. a. 0. Nr. 15. Möglicher Weise
sind aus der Form der Bügelkanne oder aus Gefässen wie
Myk. Vasen Taf. 15, 90 herzuleiten Gelasse wie das bei
Cesnola-Stern, Cypern Taf*. 14, 6 in der Mitte abgebildete,
dem in der Form bis auf den fehlenden Boden Wilkinson,
Männers2 11 S. 4,14 entspricht (aus Glas). Das Eingussrohr
fehlt hier, oder vielmehr die Mittelstange des Bügels ist zum
Eingussrohr umgewandelt worden. Das Auftreten der gleichen
Form in Gurob zur Zeit der XVII1. Dynastie1 spricht eher
für als gegen diese Annahme.
4. Eine Bügelkanne aus Alabaster aus dem'Ende der XIX.
Dynastie ist abgebildet Petrie, lllahun, Taf, 19, 27.
5. Ein mykenischer Trichter aus ägyptischer Faience be-
findet sich nach G. Karos Angabe im Brittischen Museum.
6. in Gurob fand Petrie zusammen mit Gegenständen der
Zeit Amenophis 111 einen Löwen, den er sofort mit dem Lö-
wentbor von Mykene zusammen stellte. Wie ich glaube mit
Recht. Denn die Abbildung (lllahun Taf. 8, 25), die den Stil
allerdings nicht erkennen lässt, zeigt eine Löwin (?) genau in
der Stellung derer zu Mykene und nach lllahun S. 15 scheint
eine zweite Löwin gegenüber gestanden zu haben, wodurch
die Ähnlichkeit noch grösser wird. Wozu freilich dieses Lö-
wenpaar aus vergoldetem Holz gedient hat, ist nicht zu er-
mitteln 2.

] Petrie, lllahun Taf.[20,l. Leider giebt Cesnola über die Auffindung der
aus Dali stammendenVase keinen Bericht. Sie gehört wol sicher der XVIII.
Dynastie an, wie ausser der Form der freie Stil der Tierzeichnung beweist;
ebendahin gehören die beiden allerdings jämmerlich abgebildeten Schalen,
für die man Petrie, lllahun Taf. 20, 3 und 6; 17, 7 vergleiche. Menschliche
Darstellungen auf diesen Schalen sind so selten, dass das Stück eine gute
Veröffentlichung lohnte. Die bei Cesnola Taf. 15-16 abgebildeten Gefässe
gehören danach in die Mitte des zweiten Jahrtausends vor Chr. und Ces-
nola hatte Recht, die Gräber für die ältesten auf Kypros zu halten.
2 Amelung, Führer durch die Antiken in Florenz S. 201 Anm. erwähnt
eine ‘ kleine mykenische Pyxis mit Rankenornament’. Wie aber Wolters
erkannt hat, ist das mit Mattmalerei verzierte Gefäss nach Form und
 
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