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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

DOI issue:
Heft 4
DOI article:
Holwerda, J. H.: Paraskēnia, Parodoi, Periaktoi
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0397

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ÜApAfcKHNlA. ΠΑΡΟΔΟΙ. ΠΕΡΙΑΚΤΟί

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κτοι etwa Basen gewesen sein mit gewissen Vorrichtungen zur
Aufnahme von Dekorationen. Pollux IV, 126 erzählt weiter über
diese: περίακτοι' ή μεν δεξιά τά εξω πόλεως δηλουσα. Also die
rechte Periakte diente dazu, durch ihre Dekoration die ver-
schiedenen Örtlichkeiten ausserhalb der Stadt zu bezeichnen,
woher die Auftretenden kamen; ή δε έτέρα τά έκ πόλεως, μάλι-
στα τά έκ λιμένος: die linke zeigte dagegen die verschiedenen
Gebäude, Häfen u.s.w., die sich in der Stadt befanden, wo
das Stück spielte. Diese linke Periakte aber καί θεούς τε θαλατ-
τίους έπάγει καί πάνθ’ δσα επαχθέστερα όντα ή μηχανή φέρειν αδυ-
νατεί. Um diese Worte zu verstehen müssen wir wieder die
schon erwähnte Stelle des Pollux IV, 131 heranziehen. Da wird
erzählt von einer Art μηχανη, welche von oben herab Götter
u.s.w. sichtbar machte ; natürlich konnten aber Meergötter
nicht von oben herab wie vom Himmel erscheinen, sie mussten
also in einer anderen Weise auftreten, als kämen sie aus dem
Wasser, und hierzu diente, wie uns unsere Stelle lehrt, die linke
Periakte. Unter den καταβλήματα, welche auf den Periakten
angebracht wurden,nennt Pollux auch θάλατταν η ποταμόν, wir
haben die Worte καί θεούς τε θαλαττίους έπάγει also wahrschein-
lich so zu deuten, dass, wenn ein Meergott auftreten sollte,
dieser auf der linken Periakte zwischen Dekorationen erschien,
welche Wasser vorstellten,so dass, wenn diese Seite der Periakte
nach vorne gedreht wurde, man plötzlich den Meergott wie
aus dem Wasser erscheinen sah. Die linke Periakte musste
aber noch mehr erscheinen lassen, πάνθ’ όσα επαχθέστερα όντα
ή μηχανη φέρειν αδυνατεί. Auch hier werden wir unter ή μηχανή
die in IV, 131 unmittelbar vor den Periakten genannten αίώ-
ραι zu verstehen haben. Pollux sagt also, die linke Periakte
diente erstens zur Bezeichnung von Gegenständen, wie Gebäu-
den u. s. w. innerhalb der Stadt, andrerseits aber auch um
Dinge auf den Spielplatz zu bringen,welche zu schwer waren,
um von oben heruntergelassen zu werden,oder die ihrer Natur
nach, wie z. B. die Meergötter, nicht von oben herab kommen
konnten. Vollkommen stimmt hiermit überein was er weiter
sagt: εί δ’ έττιστραφεϊεν αί περίακτοι,ή δεξιά μέν αμείβει τόπον, d.h.
ATHEN. MITTHEILUNGEN XXIII. 26
 
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