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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 4
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Wilhelm, Adolf: Die sogenannte Hetäreninschrift aus Paros
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0429

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Die sogenannte heTaeReninSChRift aus paRos 417
Inschrift genannten Zweck, verstanden werden oder vielleicht
auch das Leisten eines Beitrages bezeichnen kann. Jedenfalls
scheint mir gegen die Annahme, dass der Veranstalter der
Collecte in derersten Zeilegenannt war, sowol die Entfernung,
in der Subject und Prädicat ständen, zu sprechen, als der Um-
stand, dass die erste Zeile in ihrer zweiten Hälfte keine Schrift
zeigt, also als besondere Überschrift behandelt ist. Freilich
hält es sehr schwer, für eine solche Überschrift eine Fassung
zu ersinnen, die dem begrenzten Raume und den sichtbaren
Spuren gerecht wird. In der Zeile standen nicht mehr als etwa
zwölf bis dreizehn Buchstaben ; also wäre auch eine Weihe-
formel nur in äusserster Kürze unterzubringen. Ich dachte einst
an Σώσ[~τρα Είλειθυίτι], wie C. /. G. Sic. 967 Τω σωτήρι Άσκλη-
7νΐ.ω σώστρα καί χαριστήρια Νικομήδης ιατρός; aber um von
anderen naheliegenden Bedenken abzuselien, die Beste von
Buchstaben, die gegen die Mitte der Zeile zu sichtbar sind,
lassen sieb mit dieser Lesung nicht vereinigen und der Raum
reicht nicht. Auch άνέθηκεν mit vorhergehendem Namen ist
ausgeschlossen. Wenigstens möglich schien mir Σωσ[τρά~η
ιερή; dann wäre die Priesterin in der Überschrift etwa so ge-
nannt, wie der ταμίας στρατιωτικών] Εΰρυκλείδης Μικίωνος [Κη-
φισιευς] C.LA. 11 334.
Für den Namen der Gottheit, deren Heiligtum, unter der
Obhut eines νεωκόρος und einer Priesterin, mit den in der In-
schrift verzeichneten Beiträgen verschönert werden sollte,
sind wir auf Vermutungen angewiesen, die natürlich auf eine
weibliche Gottheit zielen ; die κρήνη führt nicht auf Askle-
pios allein. Der Gedanke, dass wir es wenn nicht mit

127, Athen. Mitth. 1882 S. 71 (Michel, Recueil Nr. 842) Z. 27, C. I. G_
4956 Z. 15. 37 und in der Inschrift aus Physkos Athen. Mitth. 1896 S. 64
(B.G.H. 1894 S. 31) Ζ.61Ϊ. in bisher nicht richtig ergänztem Satze; vielleicht
auch Inscr. Brit. Mus. 892 Z. 13; Ικλογεύω Mysterieninschrift aus Andania
Z. 47. Gleich λογίζεσΟβα in dem Steuertarif von Palmyra, Hermes 1884 S.
519 ε’ς δηνάρίον und πρός άσσάριον λογεύεσθοα, und in der Inschrift aus Amor-
gos: Michel, Recueil Nr. 713 Z. 14, προςλογεύω ebenda Z. 47.

ATHEN. MITTHEILUN&EN XXIII.

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