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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0433
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FUNDE

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sen versucht haben, wurde der Fels freigelegt, und dabei eine
jener Escharen, oder wie man es sonst nennen will, mit dem
Namen
Ξ B Y M
gefunden, der neben der häufigeren Form Ξ E K M sein beson-
deres Interesse beanspruchen dürfte. Auch der nahe Rundbau,
das von Wiegand und Studniczka so genannte Laconicum, wurde
in seiner Umgebung sorgfältig gereinigt, sein Ausguss verfolgt,
die benachbarten Mauern untersucht. Drei Altäre des Ζευς, aus
dem IV. Jahrhundert, sind in nächster Nähe. Ausserdem fanden
sich drei weitere Fragmente des Ehrenbeschlusses für einen pto-
lemäischen Strategen und Nauarchen, von dem ich im Hermes
XXXVI 1901 S. 444 ff. zwei Bruchstücke veröffentlicht habe;
alle fünf passen aneinander.
Die Privathäuser der Stadt sollten diesmal Gegenstand einer
besonderen Untersuchung werden. Ein Versuch, dafür den ersten
Kenner des antiken Hauses zu gewinnen, scheiterte leider an
äusseren ungünstigen Umständen ; dafür brachten Gespräche, die
der Leiter der Ausgrabungen mit G. Körte und E. Pfuhl vor den
Ruinen hatte, mancherlei Aufklärung, und der griechische Archi-
tekt P. Sursos vermochte diese für den Stadtplan, den schon im
Jahre 1900 P. Wilski mit bekannter Sorgfalt und Sachkenntnis
aufgenommen hatte, zu verwerten. Hier und da lassen sich noch
die Grundrisse nicht unwichtiger hellenistischer und römischer
Bauten, staatlicher und privater, zum Teil religiösen Zwecken
dienender οίκίαι ίεραί, herausschälen. Das Hauptinteresse wird,
wie E. Pfuhl richtig bemerkt, mehr inhaltlich als formal-archi-
tektonisch sein, in erster Linie also der Stadtgeschichte, wie
sie der III. Band von « Thera» in vervollständigter Fassung geben
soll, zu gute kommen. Leider war der Stadtberg, der gegen die
zunehmenden Piratenzüge sicheren Schutz bot, gerade in der
byzantinischen Zeit stark bewohnt, von einer rohen Bevölkerung,
der es nichts ausmachte, in allen öffentlichen Gebäuden und
selbst mitten in den alten Strassen ihre elenden Hütten aus anti-
kem Material aufzurichten.
Ausserhalb der Stadt, an dem antiken Wege, der von der
Sellada an der Hauptquelle, der Ζωοδόχος Πηγή, vorbei nach
 
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