Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

DOI Artikel:
Schede, Martin: Inschriften aus Kleinasien
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0114
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
98

M. SCHEDE

leichten Verdickung an den Enden der freien Hasten, die der
Exactheit bester griechischer Ornamentik vergleichbar ist.
Die Buchstabenformen weisen ins vierte Jahrhundert;
genauere zeitliche Grenzen, die für so stilbewusste Schrift
gewiss erwünscht wären, lassen sich kaum gewinnen, da die
allein vergleichbaren ältesten Inschriften aus Knidos gleich-
falls undatiert sind. Am ähnlichsten scheinen mir Ancient
Greek Inscriptions in the British Museum IV 1, 786 und 796 t.
Letzteres Beispiel hat noch das archaische, aus zwei Punkten
übereinander bestehende Interpunktionszeichen bewahrt und
ist deshalb wohl älteren Datums als unsere Inschrift. Ein
Vergleich mit datierten, nicht knidischen Inschriften hat ja
nur bedingten Wert; er würde ergeben, dass einerseits der
zwischen 411 und 408 geschriebene Proxeniebeschluss von Lin-
dos (Blinkenberg et Kinch, Exploration archeologique de Rho-
des, IID rapport 1905, 34 ff.), welcher noch das altertümliche,
sehr kleine Omega mit weiter Öffnung führt, älter wäre; an-
derseits müsste Alexanders Weihung am Athenatempel zu
Priene von 334 (Hiller von Gaertringen, Inschriften von Priene
nr. 156) jüngeren Stils sein, da hier E und E mit sehr verkürz-
tem Mittelstrich erscheinen, das O sowie die rechte Ecke des
N nicht mehr über der Zeile stehen; ganz abgesehen davon,
dass selbst dieses monumentale Document das Gleichmaass
und die Schönheit unserer neuen Inschrift nicht erreicht.
2. Grabstele aus feinem Kalkstein, oben mit dorischem
Echinus (0,025 hoch) und Abacus (0,025 hoch, 0,275 breit) ver-
ziert, unten mit einem 0,045 langen Zapfen versehen. Die
eigentliche Platte verbreitert sich nach unten (H. 0,645, Br.
oben 0,25, unten 0,27, D. 0,10). Die Inschrift (BH. 0,01) steht
dicht unter dem Capitell. Der Raum unter ihr ist leer, trug
aber wohl Malerei.

'Epotroxpaiect?
yuvcnxog

EPATOKPATEA2!
T ]/AOTE AE O ^
r THA)K O ^

* Ich urteile auf Grund von Abklatschen, die mir Herr Marshall freund-
lichst zur Verfügung stellte.
 
Annotationen