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O. Rubensohn
die Bewohner der späteren Häuser haben nns keine oder nnr unwesent-
liche Reste hinterlassen. Ebensowenig ergiebig war die nordwestliche
Hälfte des Ausgrabungsplatzes, auf dieser war der bedeckende Schutt
von zu geringer Höhe, nur ganz wenige praehistorische Scherben sind
hier gefunden worden.
Zwischen den Scherben fanden sich verhältnismäßig wenig andere
Gegenstände. Nur Obsidianmesser und -nuclei traten in einiger Fülle
auf. Vollkommen fehlte, was uns auf Paros besonders überrascht, jeg-
liches Gerät aus Marmor.
Das Wesentliche, was dieser Fundbestand ergibt, ist die Tatsache,
daß abgesehen von den in den obersten Schichten gefundenen geome-
trischen Scherben mit Firnismalerei und den wenigen spätmykenischen
Stücken der gesamte Vasenfund sich als der Inhalt einer einheitlichen
Schicht, gewissermaßen als das Inventar einer oder mehrerer Haus-
haltungen aus einei Periode darstellt. Die Fundumstände innerhalb der-
selben Hausmauern über dem gleichen, im wesentlichen mit dem gewach-
senen Felsen identischen Fußbodenniveau ist so völlig eindeutig, daß
mit diesem Ergebnis als einem unbedingt sicheren gerechnet werden muß.
Die allgemeinen chronologischen und die vasengeschichtlichen Fol-
gerungen, die sich hieraus ergeben, werden zum Schluß eiörtert werden.
Für die Betrachtung der Funde ergibt sich, daß eine Berücksichtigung
von Schichtenfolge oder Besonderheiten bei der Aufdeckung ausscheidet,
der zufällige Platz im Inneren der verschiedenen Zimmer, den das eine
oder andere Stück odei auch eine Gruppe von Vasen eingenommen hat,
ist der Einheitlichkeit der Gesamtfundumstände gegenüber völlig be-
langlos. Die Gruppierung dei Vasen in der nachstehenden Beschreibung
ist daher durchaus nach technischen und stilistischen Merkmalen erfolgt.
Zu Grunde liegt ihr der genaue Katalog der Vasenfunde, der sofort nach
der Ausgrabung an Ort und Stelle von Robert Zahn und mir unter zeit-
weiliger Unterstützung von Wolters angefertigt worden ist.
Die praehistorischen Vasen.
Unsere bisherige Kenntnis der vorgeschichtlichen Keramik von Paros
beruhte auf Tsuntas' Funden in Gräbern und Ansiedlungen aus der
Kykladenepochei).
i) Vgt. <Gy<x/o7. 1898 S. 137 ff.
O. Rubensohn
die Bewohner der späteren Häuser haben nns keine oder nnr unwesent-
liche Reste hinterlassen. Ebensowenig ergiebig war die nordwestliche
Hälfte des Ausgrabungsplatzes, auf dieser war der bedeckende Schutt
von zu geringer Höhe, nur ganz wenige praehistorische Scherben sind
hier gefunden worden.
Zwischen den Scherben fanden sich verhältnismäßig wenig andere
Gegenstände. Nur Obsidianmesser und -nuclei traten in einiger Fülle
auf. Vollkommen fehlte, was uns auf Paros besonders überrascht, jeg-
liches Gerät aus Marmor.
Das Wesentliche, was dieser Fundbestand ergibt, ist die Tatsache,
daß abgesehen von den in den obersten Schichten gefundenen geome-
trischen Scherben mit Firnismalerei und den wenigen spätmykenischen
Stücken der gesamte Vasenfund sich als der Inhalt einer einheitlichen
Schicht, gewissermaßen als das Inventar einer oder mehrerer Haus-
haltungen aus einei Periode darstellt. Die Fundumstände innerhalb der-
selben Hausmauern über dem gleichen, im wesentlichen mit dem gewach-
senen Felsen identischen Fußbodenniveau ist so völlig eindeutig, daß
mit diesem Ergebnis als einem unbedingt sicheren gerechnet werden muß.
Die allgemeinen chronologischen und die vasengeschichtlichen Fol-
gerungen, die sich hieraus ergeben, werden zum Schluß eiörtert werden.
Für die Betrachtung der Funde ergibt sich, daß eine Berücksichtigung
von Schichtenfolge oder Besonderheiten bei der Aufdeckung ausscheidet,
der zufällige Platz im Inneren der verschiedenen Zimmer, den das eine
oder andere Stück odei auch eine Gruppe von Vasen eingenommen hat,
ist der Einheitlichkeit der Gesamtfundumstände gegenüber völlig be-
langlos. Die Gruppierung dei Vasen in der nachstehenden Beschreibung
ist daher durchaus nach technischen und stilistischen Merkmalen erfolgt.
Zu Grunde liegt ihr der genaue Katalog der Vasenfunde, der sofort nach
der Ausgrabung an Ort und Stelle von Robert Zahn und mir unter zeit-
weiliger Unterstützung von Wolters angefertigt worden ist.
Die praehistorischen Vasen.
Unsere bisherige Kenntnis der vorgeschichtlichen Keramik von Paros
beruhte auf Tsuntas' Funden in Gräbern und Ansiedlungen aus der
Kykladenepochei).
i) Vgt. <Gy<x/o7. 1898 S. 137 ff.